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Aston Martin Vantage, Jaguar F-Type: Test, V8-Motor, Preis
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Auf dem Rundkurs schlägt der Aston Martin den Jaguar deutlich
Schnelle V8-Sportler gibt es mehrere. Aber so schicke wie diese beiden eher selten: Aston Martin Vantage und Jaguar F-Type im Vergleich.
Samtig über den Catwalk pirschen kann wohl jeder englische Sportwagen. Schmerzhaft die Krallen in den Teer stecken – das ist für fortgeschrittene Rassetiere. Kurz: Richtig schnelle Autos gehören für uns auf die Rundstrecke, nicht auf den Laufsteg. Selbst wenn es sich um traumhafte Sportcoupés wie den frisch geföhnten Jaguar F-Type handelt. Oder den mindestens genauso atemberaubend gestylten Aston Martin Vantage.
Der Rundkurs ist ganz klar die Domäne des Aston Martin
Klare Sache: Auf dem Rundkurs hängt der Vantage den F-Type am Ende sehr deutlich ab.
F-Type und Vantage teilen sich dabei nicht nur das Heimatland, auch genetisch liegen die beiden Flundern dicht beieinander. Hinterradantrieb, ein mächtig aufgepusteter V8 längs vorne eingebaut sowie eine auf Zack getrimmte Automatik liefern beste Voraussetzungen für passendes Tempo. Auf dem Handlingkurs des Contidroms lassen wir die beiden aufeinandertreffen. Es ist ein ziemlich exklusives Meeting. Denn hier stehen sich fast 1000 PS gegenüber – so etwas gibt es natürlich nicht geschenkt. Mindestens 136.276 Euro sind für einen Vantage fällig, der F-Type P450 kostet ab 90.168 Euro. Gleich vorab: Der Vantage nimmt dem F-Type vier Sekunden pro Runde ab. Eine Welt! Der Jaguar geht letztlich auch eher als starker GT durch. Er ist schnell, keine Frage. Er fühlt sich agil an, lenkt wohlwollend ein, und sein starker Motor reißt fast ordinär gierig an der 1,8-Tonnen-Alu-Katze. (Unterhaltskosten berechnen? Zum Versicherungsvergleich)
Im F-Type steckt mitunter ein ungehemmter Quertreiber
Jaguar F-Type (2020): Facelift - Test - Motoren - Preise
Aber: Zu viel Neigung der Karosserie, zu viel Dehnung in der Anbindung, zu viel Radschlupf am Kurvenausgang, zu viel Untersteuern in den langen schnellen Kurven – das geht auf Fahrspaß und Rundenzeit. Außerdem muss man den Wagen sauber auf Linie halten. Zu früh am Gas – und der Bolide will erstaunlich ungehemmt mit dampfenden Hinterrädern quer kommen. Der Motor hängt herrlich kantig mit viel wacher Kraft am Gas, Atemnot ist dem V8 fremd. Dennoch: Der F-Type ist das rundum beruhigtere Auto in diesem Vergleich. Grundsätzlich leiser unterwegs, mit strammer anliegenden Sitzen gesegnet und viel kommoder auf die Federn gestützt, lassen sich lange Märsche angenehmer aushalten als im Vantage. Letzterer gehört zu den Fahrmaschinen der Liga. Auch wenn es wohl reichlich abgegriffen ist, Aston Martin und James Bond in einem Satz zu schreiben – hier muss es einfach sein. Denn dieser Aston IST Bond.
Und zwar ein ganz bestimmter. Nicht der galante Connery, nicht der listige Moore, schon gar nicht der dröge Dalton. Der Aston ist der kompromisslos sprintende, zäh kämpfende, halsbrecherisch hechtende und vor Kraft strotzende Daniel Craig. Der Typ, der einerseits im teuren Maßanzug so schön distinguiert mit einer Hand in der Hosentasche am Casinotisch steht und im nächsten Moment mit nass geschwitzten Haaren, blutendem Kratzer auf der Stirn und gerissenem Hemd seine Gegner jagt.
Mit dem Vantage lässt sich die Strecke fein abtasten
Sehr gefühlvoll: Die Lenkung des Vantage gibt sehr gute Rückmeldung, sie ist genau richtig abgestimmt.
Jedenfalls hat der Vantage die lange Linkskurve auf unserem Track gerührt und geschüttelt, wie es sonst selten Sportwagen dieser Gewichtsliga tun. Das Auto ist eine Offenbarung! Griffig, balanciert, traktionsstark, drehfreudig, druckvoll, berechenbar nimmt der Zweisitzer Runde um Runde. Die Bremsen: Im Druckpunkt exakt, in der Hitzestabilität erstklassig, in der Wirkung ein ganzes Stück besser als die Stahlanlage des Konkurrenten. Genauer: Der Vantage steht mit heißer Anlage nach 33,9 Metern, der F-Type hält nach 34,8 Metern an. In der Lenkung des Aston spürt man jedes Körnchen, sie ist direkt genug, um fein auszugleichen, und lässt noch Spielraum, um nicht ins Nervöse zu stoßen. Das Getriebe schaltet nicht herauf – es repetiert die Gänge durch! Zumal die riesigen, feststehenden Schaltwippen am Lenkrad gut erreichbar und eine haptische Wonne sind. Der Motor – allerdings mit spürbarem Turbo-Luftholer – dreht lustvoller als der 5.0 im Jaguar. Und er klingt durch die Bank zorniger, echter. Unser Fazit lautet also: Vantage rast schöner!
*Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist (www.dat.de).