Alles wird teurer – auch und vor allem unsere Autos. Tendenz: rasant steigend. Was aktuell auch wir feststellen mussten, denn die Preise einige unserer sechs 40.000-Euro-Kandidaten zogen merklich an – noch während dieser Artikel in Arbeit war! Trotzdem zielen sie alle zumindest preislich noch in die Mitte der Gesellschaft. Die investierte 2021 im Schnitt immerhin 37.760 Euro in ihren fahrbaren Untersatz.
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AUTO BILD hat sechs ganz unterschiedliche Neuwagen für rund 40.000 Euro herausgesucht. Ob Mini JCW Cabrio, BMW 2er Coupé, Polestar 2, Nissan Primastar, Skoda Karoq, Subaru Outback – von der auffälligen Sportflunder über die elegante Elektro-Limousine bis zum offroadtauglichen Allradkombi ist für jeden was dabei! (Auch interessant: sechs Kandidaten um 30.000 Euro!)

Mini JCW Cabrio: im Sturm der Liebe

Das höchste der Gefühle? Bei den Kleinwagen für viele der Mini. Und innerhalb der Baureihe regiert der John Cooper Works (JCW) in puncto Leistung mit seinem 231 PS starken Zepter. Die finale Steigerung? Das Cabrio mit vollelektrischem Stoffdach. In nur 18 Sekunden faltet sich die Mütze im Heck zusammen, mit dem vielen Wind dreht schlagartig auch die gute Laune auf. Bis 30 km/h klappt das Öffnen sogar während der Fahrt.
Mini JCW Cabrio
Mehr als heiße Luft: Offen spielt der Mini JCW (steht für "John Cooper Works") seine Stärken aus.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Wir sind gespannt, wie das Cabrio mit der Power des JCW klarkommt, schauen uns das etwas fragil wirkende Häubchen bei Topspeed genauer an. Die Überraschung: selbst bei Tacho 250 kein Flattern oder Aufblähen. Wegen fehlender Fütterung ist der Geräuschpegel allerdings schon bei Richtgeschwindigkeit relativ hoch.

Künftig leider nur noch mit Automatik

Neben gewohnt hoher Mini-Qualität begeistert im JCW vor allem der druckvolle Motor. Der Testwagen mit dem Spaß bringenden manuellen Getriebe stürmt in 6,6 Sekunden auf 100 km/h – der Handschalter ist aber gerade aus dem Programm geflogen. Schade.
Auch wenn die Version mit Achtstufenautomatik sogar 0,1 Sekunden schneller spurtet, passt ehrliche Handarbeit einfach viel besser zum offenen Wirbelwind.
Nach dem Austoben auf Landstraßen mit vielen Kurven genießen wir auf der Autobahn dann sehr souveräne 320 Newtonmeter, die den 1,3 Tonner jederzeit kraftvoll nach vorn schubsen. In Summe unnachahmlich, weil konkurrenzlos. Allein der hohe Preis birgt das Risiko gebrochener Herzen.

Technische Daten und Preis: Mini JCW Cabrio

Leistung: 170 kW (231 PS) bei 5200/min
0–100 km/h: 6,5 s
Höchstgeschw.: 241 km/h
L/B/H: 3872/1727/1415 mm
Kofferraum: 160–216 l
Leergewicht: 1450 kg
Antrieb: Vorderrad/Achtstufenautomatik
Verbrauch: 7,1 l S/100 km (WLTP)
Abgas: CO2 161 g/km
Preis: ab 44.200 Euro

BMW 220i Coupé: echt spaßig, echt BMW

Auf der Suche nach dem bayerischen Markenkern stolpern wir über das relativ frische BMW 2er Coupé. Der Zweitürer mit dem Modellcode G42 mag ungewöhnlich ausschauen – seine Technik ist dafür gut bekannt, sie stammt nämlich vom 3er ab.
BMW 220i
Nicht mehr kompakt: Das BMW 2er Coupé misst in der Länge inzwischen fast 4,60 Meter.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Heißt: Längsmotor und Hinterradantrieb – hier pocht noch das weiß-blaue Herz. Ein großes Bürschchen ist das "kleine" BMW-Coupé inzwischen geworden, der gern gezogene Vergleich zum kompakten 3er der Generation E30 (1982 bis 1994) geht daher nicht mehr ganz auf.
Doch wie einst sitzt es sich vorn wie angegossen. Unser Urteil über Ergonomie, Verarbeitung und die feinen Materialien: "sauguad!" Etwas enttäuschend dagegen der Fond: Schon ab 1,60 Meter wird es hier ungemütlich.

Der Vierzylinder reicht völlig aus

Ja, einen Reihensechser gibt es auch, doch schon der Vierzylinder begeistert mit bemerkenswerten Talenten. Seine 300 Nm werden früh aufgetischt, verhelfen ab 1350 Touren zu kraftvollem Durchzug, weshalb die Achtstufenautomatik in den oberen Gängen dieselmäßig lang ausgelegt werden konnte.
Bei Tempo 130 dreht der hervorragend gedämmte Zweiliter etwa 1500-mal pro Minute. Die Klangkulisse liegt dabei auf Lesesaal-Niveau und der Verbrauch bei etwa sechs Litern.
Siehe da: Das BMW 220i Coupé lenkt nicht nur zackig ein und drückt sich dank Hinterradantrieb endorphinfördernd aus der Kurve. Nein, der 220i begeistert zudem auch als entspannter, komfortabler und effizienter Gleiter. Der aber 42.800 Euro kostet. Zu viel? Dann hätte BMW eine günstigere Alternative parat: den 218i mit 156 PS für 39.400 Euro!

Technische Daten und Preis: BMW 220i Coupé

Leistung: 135 kW (184 PS) bei 5000/min 
0–100 km/h: 7,5 s
Höchstgeschw.: 236 km/h
L/B/H: 4537/1838/1390 mm
Kofferraum: 390 l
Leergewicht: 1565 kg
Antrieb: Hinterrad/Achtstufenautomatik
Verbrauch: 6,3 l S/100 km (WLTP)
Abgas: CO2 142 g/km
Preis: ab 42.800 Euro

Polestar 2: das elektrische Designerteil

Unter den E-Autos gibt es geräumigere Typen oder welche, die noch schneller laden können. Und auch solche, die noch mehr Power haben. Doch bei der Coolness liegt der Polestar 2 ganz weit vorn, und zwar in mehrfacher Hinsicht.
Polestar 2
Der vollelektrische Polestar 2 überzeugt mit gut abgestimmtem Antrieb und cleverer Bedienung.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Herausragend cool, wie elegant sich das schlichte Design auf der Netzhaut des Betrachters abzeichnet. Auch das reduzierte Cockpit mit smartem Google-Infotainment inklusive extrem fixer Sprachbedienung macht schlichtweg an.
Ablegen ohne Starterknopf beherrscht inzwischen auch Skoda; der Antrieb des Polestar 2 wirkt jedoch besonders abgeklärt, weil sich zum Beispiel der Wechsel vom Vorwärts- in den Rückwärtsgang noch während des Rollens vollziehen lässt – hilfreich beim Rangieren.

Der Polestar 2 schwimmt flüssig durch den Stadtverkehr

Und so flüssig, wie sich der Polestar 2 aus der engen Tiefgarage bugsieren lässt, schwimmt er dank des präzise dosierbaren Fahrpedals durch die Innenstadt. Allein das Verzögern der sonst effektiven Bremsen dürfte sich etwas feiner regeln lassen.
Leistung und Batteriekapazität sind an den Vordertüren vermerkt: In unserem Fall 300 kW und 78 kWh. Preislich knackt der Dualmotor mit Long-Range-Akku die 40.000er-Marke, nach Abzug der Förderung bleiben 43.425 Euro.
Doch zum einen kann man bei der enormen Leistungsabgabe fix schwach werden. Und zum anderen gibt es den günstigsten Polestar 2 (231 PS, 69 kWh, Frontantrieb) nach Abzug des Bonus schon ab 37.725 Euro. Wie auch immer Sie sich entscheiden, wir empfehlen: cool bleiben und runter vom Pedal. Dann klappt's auch mit der Reichweite.

Technische Daten und Preis: Polestar 2

Leistung: 300 kW (408 PS) 
0–100 km/h: 4,7 s
Höchstgeschw.: 205 km/h
L/B/H: 4606/1859/1479 mm
Kofferraum: 405–1095 l
Batterie: 78 kWh
Antrieb: Allrad
Verbrauch: 19,4 kWh/100 km (WLTP)
Reichweite: 455 km (WLTP) 
Preis: ab 43.425 Euro (nach Förderung)

Nissan Primastar: Der bewegt große Familien

Den hatten Sie gewiss nicht auf der Liste! Dabei ist der Nissan Primastar Kombi ein Typ, den sich Familien mit mobilen Platzsorgen unbedingt merken sollten. Der geräumige Van bietet bis zu neun Personen Platz, bedient sich technisch bei Renault Trafic und Opel Combo, rollt aus dem Hause Nissan aber mit drei übersichtlichen Ausstattungspaketen ("Acenta", "N-Connecta" und "Tekna") vom Band.
In der 5,08 Meter langen Kurzversion (Langversion: 5,48 Meter) startet der Raumriese bei knapp 41.000 Euro, 110 PS und ein Sechsganggetriebe sind an Bord. Unseren Testwagen, einen Tekna, unter anderem mit zwei Schiebetüren, 8-Zoll-Touchscreen, Spurhalte-Assi und Verkehrszeichenerkennung, treibt der Top-Diesel (stets mit Sechsgang-Doppelkupplung) an. Macht so knapp 53.200 Euro.

Robuste Materialien, selbsterklärende Bedienung

Innen wirkt der Primastar eher einfach ausgeschlagen. Das ist jedoch kein Nachteil, denn die Materialien wirken robust und sind qualitativ vollkommen okay. Und im Cockpit bleibt trotz vieler Lenkradtasten alles selbsterklärend.
Eine gewisse Behäbigkeit bleibt trotz der 170 PS und 380 Newtonmeter Drehmoment, unangenehm träge ist der gut gedämmte Motor allerdings auch nicht. Die Doppelkupplung schaltet spürbar und entschlossen, komfortschädliche Allüren offenbaren sich nicht.
Einfacher gestrickt dagegen die hintere Starrachse: Unbeladen geht es beim Überqueren von Bodenwellen teilweise rumpelig zur Sache. Beladen wird es besser. Und da kann der Primastar mit fast einer Tonne Nutzlast nicht genug kriegen. Klingt das nicht einladend?

Technische Daten und Preis: Nissan Primastar Kombi dCi 110

Leistung: 81 kW (110 PS) bei 3500/min 
Höchstgeschw.: 160 km/h
L/B/H: 5080/1956/1935 mm
Kofferraum: 1000–5200 l
Leergewicht: 1992 kg
Antrieb: Vorderrad/Sechsgang manuell
Verbrauch: 6,8 l D/100 km (NEFZ)
Abgas: CO2 179 g/km
Preis: ab 40.393 Euro

Skoda Karoq: beliebter Streber

Geheimtipp? Längst vorbei! Beim tschechischen Kompakt-SUV Karoq müssen sich Kunden mit bis zu sechs Monaten Lieferzeit arrangieren. Wir verraten allen, die es noch nicht wussten: Warten lohnt sich hier dennoch, denn die zahlreichen Qualitäten des Skoda kommen so schnell nicht aus der Mode.
Skoda Karoq
Skoda Karoq: Mit dem Facelift gibt es hinten schmalere LED-Leuchten, das Design bleibt unaufgeregt.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Unseren Allrad-Testwagen treibt der wohlbekannte 2.0 TDI mit 150 PS an. Ja, ein Diesel, was für viele nicht mehr so ganz modern klingen mag. Doch fast 900 Kilometer Reichweite fühlen sich beim Losfahren nie verkehrt an.
Dazu steht der Komfort Langstreckeneinsätzen nicht im Wege. Der positive Eindruck beginnt mit dem gut ausgeformten Sitzen. Nach dem Start fällt der ordentlich gedämmte Antrieb angenehm auf, weil er obendrein mit dem gesittet schaltenden Doppelkupplungsgetriebe harmoniert und jederzeit für satten Durchzug sorgt. Ja, 150 PS reichen hier dicke für das immerhin 1,6 Tonnen schwere SUV, das im Bedarfsfall Eiltransporte mit Tempo 200 erledigt.

Mit 2100 Kilo Anhängelast ein echtes Zugpferd

Apropos Gewicht: Bis zu 2100 Kilogramm Anhängelast sind in dieser Klasse überdurchschnittlich. Gleiches gilt für das Platzangebot. Die verschieb- und versetzbare Varioflex-Rücksitzbank (610 Euro Aufpreis) mit einstellbarer Lehnenneigung fördert den Komfort im Fondabteil.
Im schlechtesten Fall bleiben 479 Liter Kofferraum übrig, rund 100 Liter mehr, als ein Golf zu bieten hat. Im besten Fall sind es 1810 Liter – mehr als so mancher Oberklassekombi. Auf die wartet man vielleicht nicht so lange, zahlt aber auch deutlich mehr.

Technische Daten und Preis: Skoda Karoq 2.0 TDI 4x4

Leistung: 110 kW (150 PS) bei 3000/min 
0–100 km/h: 8,7 s
Höchstgeschw.: 204 km/h
L/B/H: 4390/1841/1603 mm
Kofferraum: 479–1810 l
Leergewicht: 1598 kg
Antrieb: Allrad/Siebengang-Doppelkupplung
Verbrauch: 5,7 l D/100 km (WLTP)
Abgas: CO2 150 g/km
Preis: ab 37.730 Euro

Subaru Outback: Könner auf allen Wegen

Der Outback meint es ernst mit seinem Namen. Und das wirkt enorm entspannend. Denn mit über 21 Zentimeter Bodenfreiheit verliert im Hinterland so manches Hindernis seinen Schrecken. Richtig zu schätzen lernt man die Höherlegung jedoch erst, wenn man den Outback ganz gelassen über grobe und steinige Waldwege manövriert.
Abenteurern besorgt so ein Trip ein angenehmes Kribbeln im Bauch. Gleichzeitig beherrscht der Japaner die Kunst des entspannten Auftritts. Alltägliche Aufgaben meistert der Subaru sehr souverän, er gleitet mit seinem stufenlosen Getriebe (simuliert auf Wunsch acht Fahrstufen) und dem wattebauschig weichen Fahrwerk stressfrei durch jede Verkehrssituation.

Der Boxermotor ist nicht besonders stark, aber kultiviert

Zu dynamischen Fahreinlagen lässt sich der Robustling hingegen nicht so gern überreden. Mit dem 169 PS starken Saug-Boxer ist der Outback zwar einigermaßen adäquat, allerdings nicht wirklich stark motorisiert. Immerhin: Dem kultivierten Boxermotor zu lauschen ist ein Vergnügen.
Richtig spendabel ist der Outback dann beim Platz. Auf der Rückbank des 4,87 Meter langen Kombis geht es so luftig zu, dass selbst Zweimeter-Schlakse entspannt im Fond gastieren können. Weiter hinten sogar über Nacht, denn wird die in der Neigung verstellbare Fondlehne flach gelegt, entsteht eine ebene und über zwei Meter lange Liegewiese.
In Sachen Infotainment gehört Subaru sicherlich nicht zu den Vorreitern, definitiv existieren unkompliziertere Systeme. Doch das kann man dem charakterstarken Allround-Kombi locker verzeihen.

Technische Daten und Preis: Subaru Outback 2.5i

Leistung: 124 kW (169 PS) bei 5000/min 
0–100 km/h: 10,2 s
Höchstgeschw.: 193 km/h
L/B/H: 4870/1875/1675 mm
Kofferraum: 561–1822 l
Leergewicht: 1641 kg
Antrieb: Allrad/stufenlose Automatik
Verbrauch: 8,6 l S/100 km (WLTP)
Abgas: CO2 193 g/km
Preis: ab 41.890 Euro
40.000 Euro sind zu viel? Wer eine Preisliga darunter stöbern möchte, für den hat AUTO BILD sechs Autos um 30.000 Euro herausgesucht!

Von

Stefan Novitski