BMW X1/Ford Kuga/VW Tiguan im Vergleich
Dieselt sich der BMW X1 an die Spitze?

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Große Schiffe sind out, kompakten SUVs gehört die Allrad-Zukunft. Mit neuem Basis-Diesel versucht der BMW X1 einen weiteren Punktsieg zu landen. Kann das gegen Ford Kuga und VW Tiguan gelingen?
Hochbeinig, derb bereift, kantig im Auftritt – so rustikal traten die Auto- Malocher auf, als sie noch Geländewagen hießen. Vorbei, Geschichte. Heute sind die harten Typen weicher geworden und nennen sich SUV. Längst tummeln sich diese Softies in allen Klassen. Im Kompaktsegment zeigen Erfolgstypen wie der VW Tiguan, dass der Trend zum Lifestyle-Autos weiter anhält. Die ganz verweichlichten Kandidaten verzichten sogar auf den klassentypischen Allradantrieb und gehen mit Frontantrieb an die Arbeit. BMW hat mit seinem flachen, sportlich trainierten X1 die Spezies noch weiter in Richtung Spaßgeselle verschoben. Und das Konzept kommt an. Der X1 setzt der Konkurrenz ordentlich zu und schlug bei AUTO BILD sogar die Etablierten – mit Qualitäten jenseits des Malocher-Ethos: stramme Abstimmung, moderne Technik, sahnige Motoren. So etwas beherrscht BMW. Jetzt schieben die Bayern den neuen Basis-Diesel 18d mit Allradantrieb nach: Wie wird der 143 PS starke X1 gegen die Konkurrenz von VW und Ford bestehen?
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Der TDI im Tiguan-Bug macht seine Sache rundum gut

Noch knorriger der BMW, der sich anfühlt, als nutze seine Federung nur wenige Millimeter Hub. So stört ein ständiges Stoßen, Ruhe kehrt nicht ein. Muss man mögen – zum Leistungsniveau passt es nicht. Einziger Trost: Zum Kurvenräubern taugt der X1 wie jeder BMW, agiler fährt keiner in dieser Klasse. Und die Lenkung bietet ein exzellentes Feingefühl für die Straße. Dafür verlangt BMW nicht einmal den üblichen Premiumzuschlag. Tatsächlich kostet das Bayern-SUV mit 31.800 Euro als xDrive kaum mehr als die Allrad-Modelle von Ford und VW – inklusive 17-Zoll-Alurädern und einem CD-Radio. Damit liegt er gut 1200 Euro über dem Ford (mit Zweizonen-Klima) und nur rund 300 Euro über dem Basis-Tiguan. Rechnen wir die Extras der beiden anderen mit ein, steht der BMW noch besser da. Beim Ford kosten die 19-Zoll-Räder (die ihm gute Warm-Bremswege bescheren) 460 Euro zusätzlich. Und das Stoßdämpfersystem DCC, das dem Tiguan auf Knopfdruck den guten Komfort beschert, schlägt mit 1045 Euro zu Buche. So wird der BMW, der auch noch am wenigsten verbraucht, glatt zum Fall für kühle Rechner. Hat man auch nicht alle Tage.
Mehr Details zu BMW X1, Ford Kuga und VW Tiguan finden Sie in der Bildergalerie. Den kompletten Vergleich mit allen technischen Daten und Tabellen gibt es als Download im Heftarchiv.
Fazit
Pralles Auto, eher magere Maschine – ein typisches BMW-Phänomen, wenn die Basis-Motorisierung antritt. Auch der X1 hinterlässt einen schlechteren Eindruck als zuvor mit dem 177-PS-Diesel. Am Ende steht der VW Tiguan ganz oben – weil er wie gehabt keine echten Schwächen zeigt. Der Ford Kuga ist in dieser Konfiguration zu schwach und zu teuer.
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