Bison, dieser Name ist Programm: Mehr als zehn Meter lang, fast drei Meter breit und über drei Meter hoch ist der Koloss, der ab sofort den Fuhrpark der Bundeswehr verstärkt. Bestellt wurde die Büffel-Herde im März 2011 bei Mercedes-Benz. Unmittelbar nach der Auslieferung beginnt für die schwer gepanzerten Bisons der Einsatz in Afghanistan. Die Aufgabe der Trucks: Bergen und Abschleppen von beschädigten Radfahrzeugen aller Art und dabei die Soldaten vor Angriffen schützen. Zwölf Büffel wurden bis Ende 2011 von Mercedes-Benz an die Bundeswehr geliefert. "Bereits ab Januar soll das Fahrzeug bei den Ausbildungs- und Schutzbataillonen in Kunduz und Mazar-e-Sharif eingesetzt werden", berichtet Brigadegeneral Klaus von Heimendahl. Im typischen Abkürzungswahn der Armee heißt der Bison übrigens seiner Bestimmung gemäß "sGeBAF", was nichts anderes als "schweres Geschütztes Berge- und AbschleppFahrzeug" bedeutet.

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Porsche Cayenne Turbo KMW/Rheinmetall AMPV
Porsche Cayenne Turbo KMW/Rheinmetall AMPV
Porsche Cayenne Turbo KMW/Rheinmetall AMPV
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SUV-Duell: Porsche Cayenne Turbo vs. KMW/Rheinmetall AMPV
Der Bison basiert auf dem Actros 4151 AK 8×8. Heißt: vier angetriebene Achsen und jede Menge Geländegängigkeit.  Er verfügt über ein zulässiges Gesamtgewicht von 48 Tonnen. Sein Dieselmotor leistet 503 PS bei 1800 Umdrehungen pro Minute. Seine vollsynchronisierten 16 Gänge, ausgelegt als Schnellganggetriebe, verhelfen dem Bison zu einer Maximalgeschwindigkeit von 85 km/h, im Abschleppbetrieb sind bis zu 80 km/h drin. Das Fahrerhaus bietet der Besatzung Schutz vor Geschossen und improvisierten Sprengfallen, so genannten IEDs (engl. improvised explosive device). Die schweren Türen werden hydraulisch geöffnet und verschlossen.

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Euro-MBT-Panzer
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Leopard 2
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Panzer und Kettenfahrzeuge der Bundeswehr
Mit den Berge- und Abschleppvorrichtungen des Bisons können laut Bundeswehr-Angaben alle Radfahrzeuge geborgen und abgeschleppt werden, die aktuell im Einsatz sind. Der gepanzerte Mercedes Actros ist neu bei der Bundeswehr, im Einsatz aber ein alter Hase. In Singapur oder Kanada hat sich der Panzer-Actros bereits bewährt. Bei der Entwicklung kooperierte Mercedes mit dem österreichischen Aufbauhersteller EMPL. Das Fahrerhaus wurde in Zusammenarbeit mit der südafrikanischen Firma Land Mobility Technologies entwickelt. Die kanadische Version des Bison soll mit der schwer gepanzerten Kabine 14,5-mm Geschosse und Explosionen von bis zu zehn Kilo schweren Panzerminen unter dem Rumpf aushalten. Der Bison bietet damit einen vergleichbaren Insassen-Schutz wie ein moderner Schützenpanzer. Erfahren Sie in der Bildergalerie, wie der Bison funktioniert.