SPZ Puma: Probleme beim neuen Schützenpanzer
Problem-Panzer Puma

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Mit vier Jahren Verspätung kam der neue Schützenpanzer Puma 2015 zur Bundeswehr. Doch den Marder-Nachfolger mit 1088 PS plagen noch immer einige Probleme. AUTO BILD hat die Infos.
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Stark soll er sein, schnell und wendig. Der Puma gilt als modernster Schützenpanzer der Welt. Seit einem Jahr erprobt ihn die Bundeswehr – und listet ebenso wie das Verteidigungsministerium eine Reihe von Mängeln auf.
Groß, schwer oder gepanzert: Schwermetall bei autobild.de
Probleme in vielen Bereichen

Hier ist Platz: Insgesamt neun Soldaten passen in den Bauch des Puma.
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Bundeswehr behält alten Marder bis 2025

Mit dem 1088 PS starken, sieben Millionen Euro teuren Puma holt sich die Bundeswehr den Bugatti Veyron unter den Schützenpanzern ins Haus.
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Konkurrenz aus dem eigenen Haus: der neue Lynx

Feuerkraft, Schutz, Wendigkeit: In diesen Disziplinen soll der Schützenpanzer Lynx glänzen.
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Gepanzert oder schwer gepanzert, das ist hier die Frage: Der Puma setzt neue Standards bei Schützenpanzern.
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Für Tests ging es in die Wüste

In den nächsten fünf Jahren sollen insgesamt 350 Puma-Panzer für die Truppe gebaut werden. Ein Teil der Panzer muss dann nachgerüstet werden.
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Neus Konzept für außen und innen
Dazu kommt die niedrige Silhouette mit glatter Außenfläche. Wie bei einem für das gegnerische Radar beinahe unsichtbaren Stealth-Jet verringern diese Maßnahmen die Wahrscheinlichkeit, entdeckt zu werden. Im Vergleich dazu wirkt sein Vorgänger Marder dick und plump. Zukunftsweisend ist das zweistufige Schutzkonzept des Puma. In der Konfigurationsstufe A (Air-transportable) kann er mit einem Gewicht von 31,4 Tonnen im künftigen Airbus A400M auf weite Reisen gehen – das neue Transportflugzeug kann 32 Tonnen Ladung aufnehmen. Ein Vorteil gegenüber dem Kampfpanzer Leopard 2, der mit seinen mindestens 62 Tonnen nur in eine russische Antonov darf. Trotzdem soll der Puma bereits in der Basiskonfiguration durch neueste Panzer-Technologie gegen Minen und Handfeuerwaffen gewappnet sein. In der Stufe C (Combat) ist der Puma seitlich, am Heck und am Turm mit weiteren Schutzmodulen aufrüstbar. So kann der dann bis zu 43 Tonnen schwere Panzer auch in Hinterhalten bestehen, in denen er von allen Seiten beschossen wird.
Mit 1088 PS mehr als doppelt so viel wie der Marder
Um auf alle Situationen reagieren zu können, steht der Puma-Besatzung mit 800 kW (1088 PS) bei 3800 U/Min doppelt so viel Leistung zur Verfügung wie im Marder. Kein anderer Schützenpanzer der Welt kommt an die Power des Zehnzylinder-Diesels von MTU ran. Der MTU-Motor 10V 890 bietet ein maximales Drehmoment von 2400 Newtonmetern bei 3000 U/min. Motor und Getriebe liegen vorn rechts neben dem Fahrer. Beides ist parallel zur Fahrzeugachse eingebaut und direkt mit den beiden Antriebskränzen des Laufwerks verbunden. Zudem zeichnet sich der Puma-Sondermotor durch ein niedriges Leistungsgewicht und kompakte, platzsparende Bauweise aus. So sind etwa die üblicherweise außen angeschraubten Baugruppen wie Ölfilter, Ölkühler und Ladeluftrohre in das Motorgehäuse integriert. Die Common-Rail-Direkteinspritzung ermöglicht bei einem Hubvolumen von 1,1 Litern je Zylinder eine Zylinderleistung von 80 kW.
Beim Puma wirken bis zu 34 PS auf jede Tonne und dürften für sehr gute Beschleunigungswerte sorgen. Vor allem im Vergleich zur internationalen Konkurrenz: Der amerikanische M2 Bradley kommt nur auf 20 PS pro Tonne. Wichtig: Beschleunigung ist für einen Panzer im Gefecht wichtiger als Höchstgeschwindigkeit. Das Puma-Triebwerk umfasst neben dem Motor auch ein automatisches 6-Gang-Lenkschaltgetriebe der Firma Renk mit elektrohydraulischer adaptiver Steuerung, das quer vor dem Motor eingebaut ist. Die Augsburger sind Weltmarktführer bei Getrieben für Kettenfahrzeuge wie Leopard 2, Merkava und Leclerc Tropicalisé.
Neues Sicherheitskonzept und bessere Panzerung
Für die Sicherheit der Soldaten sorgen neben der Panzerung eine Brandunterdrückungsanlage im Besatzungsraum sowie eine Feuerlöschanlage im Triebwerksraum. Fahrer, Kommandant, Richtschütze und sechs weitere Soldaten haben Platz im 1,20 Meter hohen Bauch des Puma. Dort sind sie von Hightech umgeben. Auf Displays sind Lagekarten und wichtige Fahrzeuginfos abgebildet. Andere Monitore zeigen Bilder des um 360 Grad drehbaren Kommandantenperiskops, der Tageslichtkameras und der Nachtsichtgeräte. Ansonsten sorgen Winkelspiegel für die Sicht nach draußen. Das Kettenlaufwerk ist vom Rumpf entkoppelt, dadurch kann man sich im Inneren des Puma auch ohne Bordverständigungsanlage unterhalten.
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