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Video: DriveNow Carsharing (2018)

So funktioniert Carsharing

Wer in Hamburg ein Carsharing-Angebot sucht, findet eine Auswahl wie nur in wenigen deutschen Städten: Da wären zum einen die beiden großen deutschen Carsharing-Anbieter mit Free-Floating-Konzept – Car2Go und DriveNow. Free Floating bedeutet, dass die Autos nicht an feste Standorte gebunden sind – sie können innerhalb eines festgelegten Geschäftsgebietes an jedem freien Parkplatz abgestellt werden. Zu den Anbietern mit festen Standorten in Hamburg gehören etwa Flinkster (das Carsharing-Angebot der Deutschen Bahn), Ubeeqo, Cambio, Greenwheels oder Hertz 24/7. Daneben verfügt Hamburg über ein großes Angebot an Fahrzeugen, die über Internetportale für privates Carsharing angeboten werden – etwa snappcar.de, drivy.de oder get-a-way.com. Unser Überblick mit den wichtigsten Fakten:

Kommerzielle Anbieter mit Free-Floating-Konzept

Car2Go
Internetseite von Car2Go
Seit dem 1. November 2017 gibt es in Hamburg fünf Exemplare des Mercedes-AMG CLA 45.
Car2Go hat in Hamburg rund 700 Autos im Einsatz – ohne feste Mietstationen. Die Standorte freier Fahrzeuge werden mit Google Maps auf der Car2Go-Internetseite beziehungsweise über die Car2Go-App auf dem Smartphone angezeigt. Die Autos können entweder direkt angemietet oder für 30 Minuten im Voraus reserviert werden. Nach der Fahrt kann der Mieter das Auto an jedem öffentlichen Parkplatz abstellen – die Parkgebühren werden von Car2Go übernommen (auch für Zwischenstopps). Zudem gibt es eine Reihe von Parkplätzen, die speziell für Car2Go-Autos reserviert sind. Die Fahrzeugpalette reicht vom Smart fortwo über die Mercedes-Benz-A- sowie B-Klasse, dem CLA, GLA und AMG CLA.
Kosten: Für die Registrierung fällt eine einmalige Gebühr von neun Euro an. Die Nutzung eines Fahrzeugs kostet zwischen 26 und 79 Cent pro Minute. Der Preis ist abhängig vom Fahrzeugtyp. Bei Zwischenstopps sinkt der Minutenpreis auf 0,19 Euro, lässt man den Smart etwa für einen Einkauf stehen, ohne ihn wieder freizugeben. Wer für zwei Stunden (inklusive 80 Kilometer) einen Smart mietet, der bezahlt 17,90 Euro, für einen Tag (inklusive 200 Kilometer) liegen die Kosten bei 79 Euro. Werden die Inklusivkilometer überschritten, sind 29 Cent pro weiteren Kilometer fällig. Für das Abstellen am Hamburger Flughafen wird eine Flughafenpauschale von 5,90 Euro erhoben. Im Mietpreis enthalten sind Kraftstoffkosten (Tankkarte wird zur Verfügung gestellt), Versicherung, Steuern und Parkgebühren. Die Selbstbeteiligung bei einem Schaden beträgt bei einem Smart 500 Euro und bei Fahrzeugen der Marke Mercedes-Benz bis zu 1000 Euro.
DriveNow
Internetseite von DriveNow
DriveNow: Das Fahrzeug kann über eine Smartphone-App reserviert werden.
Auch DriveNow bietet Miet-Autos ohne feste Standorte an – rund 560 Fahrzeuge sind es in Hamburg. Als Fahrzeugmodelle sind Minis (auch Countryman, Clubman, Cabrio und Coupé) sowie BMW 1er und BMW X1 im Einsatz. Das Anmieten funktioniert ähnlich wie bei Car2Go: Die Standorte freier Fahrzeuge werden auf der Internetseite von DriveNow beziehungsweise mit der DriveNow-App auf dem Smartphone angezeigt. Die Übersicht lässt sich nach Fahrzeugmodellen und nach Getriebeart (Schaltung oder Automatik) filtern. Freie Fahrzeuge können am Standort direkt angemietet werden oder im Internet, per Smartphone-App sowie telefonisch für maximal acht Stunden im Voraus reserviert werden. Die Autos können jederzeit kostenfrei auf nahezu allen öffentlichen Parkplätzen im Geschäftsgebiet abgestellt werden.
Kosten: Der Normaltarif beträgt bei DriveNow 33 Cent pro Minute (36 Cent fürs Cabrio-Modell im Sommer, BMW i3, X1, 2er Active Tourer sowie dem Mini Countryman). Benzinkosten, Parkgebühren und die Kosten für die Versicherung sind darin enthalten. Zwischenstopps (ohne Beenden der Buchung) werden mit 15 Cent pro Minute berechnet. Pro Mietvorgang sind 200 Kilometer inklusive, jeder weitere Kilometer schlägt mit 29 Cent zu Buche. Darüber hinaus bietet DriveNow spezielle Buchungs-Pakete an: ein "Prepaid-Paket" für 500 Minuten (139,99 Euro), "Spar-Pakete" für 60, 125, 240 und 500 Minuten (17,99 bis 124,99 Euro) sowie "Stunden-Pakete" für drei, sechs, neun und 24 Stunden (29 bis 89 Euro). Für die Anmeldung wird eine einmalige Gebühr von 29 Euro erhoben.

Kommerzielle Anbieter mit stationsgebundenen Autos

Internetseite von Cambio
Cambio-Internetseite: In Hamburg gibt es rund 139 Fahrzeuge an 49 Stationen.

Cambio
Die Cambio Mobilitätsservice GmbH & Co. KG ist ein Unternehmen, das in einem franchise-ähnlichen Angebot mit lokalen, eigenständigen Unternehmen zusammenarbeitet. In Hamburg ist Cambio seit 2003 vertreten. Aktuell kann das Unternehmen seinen Kunden in der Hansestadt nach eigenen Angaben rund 139 Fahrzeuge an 49 Stationen anbieten. Dazu stehen acht Fahrzeugmodelle in vier Preisklassen zur Verfügung (zum Beispiel Toyota Aygo, Ford Fiesta, E-Mobil ZOE, Ford Focus, VW Caddy und Ford Transporter). Die Autos können telefonisch, im Internet oder per App reserviert werden. Für den Zugang zum Fahrzeug erhält der Kunde eine Chipkarte.

Kosten:
Die Kosten für die Nutzung der Fahrzeuge setzt sich aus den monatlichen Grundgebühren und Fahrtkosten zusammen. Für die Grundgebühren bietet Cambio vier verschiedene Tarife an. Je nach Tarif variieren die Grundgebühren zwischen null und 22 Euro. Die Fahrtkosten setzen sich aus der Nutzungszeit (tagsüber je nach Fahrzeugklasse zwischen 1,10 Euro und 4,90 Euro pro Stunde) und dem Kilometerpreis zusammen (19 bis 27 Cent je Kilometer). Darüber hinaus werden spezielle Tarife für Behörden und Unternehmen angeboten. Für die Anmeldung bei Cambio wird zudem einmalig eine Gebühr von 30 Euro erhoben.
Flinkster
Das Carsharing-Angebot der Deutschen Bahn AG ist in Hamburg an zehn Standorten vertreten – hauptsächlich an Bahnhöfen (zum Beispiel Hauptbahnhof, Bahnhof Altona, Dammtor). Zur Flotte gehören in Hamburg derzeit 31 Fahrzeuge, darunter die Modelle Ford Fiesta, Ford Focus und ein Opel Astra Kombi.
Kosten: Die Preise variieren nach Fahrzeugtyp. Kleinstwagen (Smart, Fiat Panda) gibt es ab 2,30 Euro pro Stunde oder zum Tagespreis von 39 Euro, ein Mittelklasse-Modell (Mercedes C-Klasse, VW Passat) kostet 7 Euro pro Stunde bzw. 70 Euro pro Tag. Hinzu kommen eine Gebühr von 50 Euro für die Registrierung (entfällt für Bahncard-Inhaber) sowie 10 Euro für die Kundenkarte.
Greenwheels
Die wichtigsten Anbieter im Überblick
In Hamburg hat Greenwheels 35 Autos an 20 Stationen.
Greenwheels ist in Hamburg mit 35 Autos an 20 Stationen vertreten. Die Fahrzeugflotte besteht überwiegend aus dem VW Up, außerdem sind einige VW Golf Variant verfügbar. Buchungen sind telefonisch und im Internet sowie per Smartphoneapp möglich. Zum Öffnen der Autos erhält der Kunde eine Chipkarte.

Kosten: Greenwheels-Autos gibt es ab 1,49 Euro pro Stunde (nachts nur 0,49 Euro) plus 24 Cent je gefahrenen Kilometer. Eine Tagesmiete kostet 19 Euro.
Ubeeqo
Diesen stationsbasierten Carsharing-Anbieter gibt es seit Mitte 2016 in Hamburg. Mittlerweile können die Autos an rund 40 Stationen angemietet werden. Unter den Fahrzeugtypen sind beispielsweise ein Opel Adam, ein VW Golf oder der BMW 1er. Per Smartphone-App kann ein Auto angemietet und geöffnet werden.
Kosten: Der Nutzer kann zwischen zwei Tarifen wählen. Der eine ist ohne monatliche Grundgebühr ("Flirt"), der andere beinhaltet eine monatliche Grundgebühr von neun Euro ("Passion") und bietet sich besonders für Vielfahrer an. Ab drei Euro pro Stunde ist eine Anmietung möglich, 30 Euro kostet ein ganzer Tag inklusive 30 Kilometer. Jeder weiterer Kilometer wird mit 20 Cent berechnet.

Privates Carsharing

drivy.de
drivy.de ist ein Internet-Portal, auf dem Autobesitzer ihr Fahrzeug privat zur Miete anbieten können. Wer ein Auto mieten möchte, kann auf der Internetseite nach Angeboten in seiner Stadt (und darüber hinaus) suchen und dabei verschiedene Filter verwenden (z.B. Fahrzeugklasse, Kilometeranzahl, Anmietungszeitraum). Aktuell (Stand Januar 2017) werden in der Fahrzeugsuche, Standort Hamburg Hauptbahnhof, rund 220 Autos angezeigt. Wer ein passendes Angebot gefunden hat, sendet eine unverbindliche Anfrage an den Vermieter. Stimmt der Vermieter zu, kommt der Mietvertrag zustande, sobald der Mieter den Preis für die Buchung im Voraus eingezahlt hat (Paypal, Kreditkarte oder Überweisung). Ist noch keine Zahlung erfolgt, kann der Mieter seine Anfrage jederzeit wieder stornieren. Das Fahrzeug ist während der Anmietung über drivy.de versichert (Haftpflicht und Kasko).
Kosten: Der Gesamtpreis setzt sich aus den Kosten für die Versicherung, den Pannen- und Abschleppdienst sowie die Provision für Drivy.de zusammen.
Snappcar.de
Snappcar.de ist ein niederländisches Start-up, was nun auch in Deutschland wachsen möchte. Im September 2017 übernahm die Firma den privaten Carsharing-Anbieter Tamyca. Auf dieser Plattform können Autobesitzer ihr eigenes Auto vermieten. Snappcar.de kümmert sich um den reibungslosen Ablauf, die Zahlungsabwicklung und die Versicherung der vermittelten Fahrzeuge. Europaweit zählt das Unternehmen rund 400.000 Mitglieder, die sich etwa 45.000 Autos in den Niederlanden, Dänemark, Schweden und Deutschland teilen können. Wer auf der Suche nach einem Auto ist, der muss auf der Internetseite lediglich den Anmietungsort sowie -zeitraum, das Preislimit pro Tag sowie auf Wunsch Marke und Modell angeben. Innerhalb weniger Sekunden werden passende Angebote angezeigt.
Kosten: Bei Snappcar.de bestimmten die Autobesitzer ihre Preise selbst. Das heißt der Preis pro Kilometer und die Anzahl der Freikilometer ist nicht einheitlich festgelegt. Allerdings müssen die Vermieter einen Teil ihres Gewinns an das Unternehmen abdrücken. Die Begründung der Firma: So kann eine Versicherung sowie Pannenhilfe angeboten werden. Aktuell gibt es folgende Rechnung für die Autobesitzer: 80 Prozent des Tagessatzes können einbehalten werden, 17 Prozent sind Versicherungskosten und drei Prozent Service-Kosten. Die minimale Gebühr für die Versicherung liegt bei fünf Euro pro Tag.
Getaway
Die wichtigsten Anbieter im Überblick
Der Vermieter kann den Kilometerpreis selbst bestimmen. In der Regel sind es 20 bis 50 Cent.
Auch Getaway ist eine private Carsharing-Plattform. Bisher haben sich rund 10.000 Nutzer registriert, davon wollen knapp die Hälfte ihr Fahrzeug vermieten. Eine Anmietung ist allerdings aktuell nur in Hamburg, Berlin und Magdeburg möglich. Die Besonderheit an diesem Anbieter ist, dass ein Technik-Team ein sogenanntes Getaway Safetykit in das Fahrzeug einbaut. Darin enthalten: eine GPS-Antenne sowie eine Halterung für die Tankkarte und den Autoschlüssel im Handschuhfach. Somit kann per Smartphone-App ein Fahrzeug angemietet und schließlich geöffnet werden. Eine Schlüsselübergabe ist nicht mehr nötig.
Kosten: Die Autobesitzer geben ihren Wunschverdienst pro Kilometer an. In der Regel sind das 20 bis 50 Cent. Getaway erhält eine Kommission auf den Verdienst, die im Durchschnitt zwischen 15 und 25 Prozent liegt.