Chrysler/Fiat-Kooperation
Die Ehe läuft gut

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Aller Unkenrufe zum Trotz erweist sich der Einstieg Fiats bei Chrysler als gute Entscheidung. Die Autoehe scheint sich für beide Seiten auszuzahlen. Besonders bei den Amerikanern läuft es derzeit gut.
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(dpa) Die mehrheitliche Übernahme von Chrysler erweist sich für Fiat als Glücksfall. Der lange defizitäre US-Autobauer entpuppte sich im dritten Quartal 2011 als großer Gewinnbringer. Chrysler steuerte etwa zwei Drittel zum sogenannten Handelsergebnis von Fiat bei, das sich dadurch im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 256 Millionen auf 851 Millionen Euro verbesserte. Beim Handelsergebnis werden Steuern, Einmalaufwendungen oder auch Kosten für die Bedienung von Schulden ausgeklammert. All dieses eingerechnet, kam bei Fiat am Ende ein Überschuss von 112 Millionen Euro heraus nach zuvor 73 Millionen Euro. Es war das erste volle Quartal, in dem die Zahlen von Chrysler enthalten sind. Fiat hielt zuletzt 53,5 Prozent an der US-Tochter und will weiter aufstocken.
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Der Gesamtumsatz des Fiat-Konzerns lag bei 17,6 Milliarden Euro, im Vorjahreszeitraum noch ohne Chrysler waren es 8,4 Milliarden Euro. Chrysler alleine steuerte 9,3 Milliarden Euro bei, Fiat mit seinen Marken Alfa Romeo und Lancia kam auf 6,5 Milliarden Euro. Zum Fiat-Konzern gehören überdies die Nobelmarken Ferrari und Maserati sowie Zulieferer. Konzernchef Marchionne geht nun im Gesamtjahr von einem Handelsergebnis von "mehr als" 2,1 Milliarden Euro aus, nachdem er bislang "rund" 2,1 Milliarden Euro angepeilt hatte. Es gab allerdings auch einen Wermutstropfen: Die Nettoschulden des Konzerns stiegen auf 5,8 Milliarden Euro. Erwartet worden seien nur 4,1 Milliarden Euro, sagte ein Analyst.
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