E-Autos aufladen per Induktion ohne Kabel
So funktioniert das induktive Elektroauto-Laden ohne Kabel
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Wie komfortabel wäre das Aufladen von E-Autos ohne Kabel – noch dazu während der Fahrt? Daran arbeiten Forscher des Projekts "eCharge". So funktioniert das kabellose Laden per Induktion!
Bild: AUTO BILD
Wer schon mal mit einem E-Auto unterwegs war, der berichtet von der unsichtbaren, eleganten Art des Fahrens. Umständlich dagegen ist die regelmäßige Pflicht zum Aufladen via Stromkabel, ob an Ladestation oder Wallbox.
Nun forschen Wissenschaftler der Technischen Universität Braunschweig gemeinsam mit Partnern aus der Autoindustrie, dem Verkehrswegebau und der Energie-Infrastruktur an einem Projekt zum induktiven, also kabellosen Laden von Elektroautos während der Fahrt!
25 Kilometer lange Autobahn-Ladekorridore für mehr Reichweite

Die Induktionsspulen im Boden und im Unterbau des Autos übertragen Energie über ein Magnetfeld.
Bild: Werk
So funktioniert das kabellose Laden eines E-Autos
Das induktive Laden eines Elektroautos ist im weitesten Sinn identisch zum induktiven Laden beim Smartphone. Eine Kabelverbindung zwischen Ladestation und Auto entfällt. Die stationäre Spule wird in die Straße eingelassen, während die zweite, mobile Spule im Fahrzeugboden eingebaut ist. Durch die Spule im Boden fließt Wechselstrom, dadurch entsteht ein Magnetfeld. Kommt die Spule im Auto in die Nähe des Magnetfeldes, fließt Strom. Dieser Strom wird dann in den Akku des Fahrzeugs geleitet. Die Technische Universität Braunschweig sammelt seit 2014 mit dem kabellosen Elektrobus "Emil" Erfahrungen mit dem induktiven Laden. Neben der TU arbeiten am Projekt jeweils ein Teerbau- und ein Energieunternehmen sowie VW mit. Der Bund fördert das Projekt finanziell. Technischer Partner ist das israelische Unternehmen "ElectReon".
Hürden beim induktiven Laden eines E-Autos

BMW hat 2018 induktives Laden für den 530e eingeführt. Allerdings nur statisch unter dem Auto – also beim Parken.
Bild: BMW Group
Stromverlust beim E-Auto-Laden per Induktion
Dazu kommt ein weiteres Problem. Forscher der schweizerischen Forschungsstiftung Strom und Mobilkommunikation (FSM) fanden im Rahmen einer Studie heraus, dass induktives Laden mehr Strom verbraucht als das Laden per Kabel. Wird ein Smartphone induktiv geladen, erreichen maximal 60 Prozent der Energie den Akku. Der Rest geht in Form von Wärme verloren. Wenn das Telefon nicht exakt auf der Ladestation positioniert ist, sinkt die Effizienz sogar auf 40 Prozent. Das Ladekabel ist da mit 75 Prozent deutlich besser aufgestellt. Mit einem ähnlichen Stromverlust wäre beim induktiven Laden von Autos zu rechnen. Dessen Umsetzung würde jedenfalls Autofahrer ein Stück weit vom lästigen Verkabeln des E-Autos entbinden.
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