Ford Fiesta (2022): Test, Motoren, Preis, ST
Ford Fiesta: dynamischer Kleinwagen mit bis zu 200 PS
Ford Fiesta Facelift
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Der achte Fiesta ist sportlicher und größer, kommt mit ordentlichem Infotainment und bis zu 200 PS. AUTO BILD hat alle Infos zu Preisen, Motoren, Test und Gebrauchtwagen-Tipps!
Inhaltsverzeichnis
Vorstellung und Preis: Ford Fiesta startet bei gut 15.300 Euro
1976 brachte Ford den ersten Fiesta auf den Markt, seit 2017 fährt der kleine Kölner in der achten Generation vor. Der Kleinwagen wird als Drei- und Fünftürer verkauft. Unter der Haube werden nur Benzinmotoren angeboten, wahlweise als Mildhybrid mit 48 Volt-Bordnetz. Auch eine sportliche ST-Version hat Ford im Programm. Preislich startet der Fiesta bei 15.350 Euro als Dreitürer in der Ausstattungslinie "Trend", die fünftürige Einsitgs-Variante kostet mindestens 16.150 Euro.
Für den Mildhybrid werden mindestens 20.500 Euro (Dreitürer) bzw. 23.150 Euro (Fünftürer) fällig, der sportliche Fiesta ST schlägt mit mindestens 28.500 Euro zu Buche. Angeboten wird der Kleinwagen in den fünf Ausstattungslinien "Trend", "Cool & Connect", "Titanium", "Active" und "ST-Line", dazu können Kunden noch Zusatzpakete "X-Upgrade" für 1400 Euro und "Vignale" für insgesamt 2800 Euro buchen.
Alle Preise im Überblick (Dreitürer)
ST X
Trend
Cool & Connect
ST-Line
1,1 l 55 kW Manuell
1,0 l EcoBoost 74 kW Manuell
1,0 l EcoBoost Hybrid 92 kW Manuell
1,0 l EcoBoost Hybrid 92 kW Automatik
1,0 l EcoBoost Hybrid 114 kW Manuell
1,5 l EcoBoost 147 kW Manuell
Alle Preise im Überblick (Fünftürer)
ST X
Trend
Cool & Connect
Titanium
Active
ST-Line
1,1 l 55 kW Manuell
1,0 l EcoBoost 74 kW Manuell
1,0 l EcoBoost Hybrid 92 kW Manuell
1,0 l EcoBoost Hybrid 92 kW Automatik
1,0 l EcoBoost Hybrid 114 kW Manuell
1,5 l EcoBoost 147 kW Manuell
Facelift: Frische Optik und serienmäßige LED-Scheinwerfer
Erst im September 2021 hat Ford dem kleinen Frontkratzer eine Frische-Kur spendiert. Am auffälligsten sind die Neuerungen noch an der Front. Um das große Markenlogo im Grill unterzubringen, musste dieser wachsen. Die Haube liegt vorn jetzt 1,5 Zentimeter höher. Neue serienmäßige LED-Scheinwerfer lösen die veralteten Halogenfunzeln ab, gegen Aufpreis sind erstmals auch adaptive Matrixscheinwerfer erhältlich.

Mit dem Facelift gibt's serienmäßige LED-Scheinwerfer, Halogenleuchten gehören der Vergangenheit an.
Vom Kühlergrill selbst gibt es zukünftig 14 verschiedene Versionen, je nach Ausstattung. Und genau da wird es kompliziert. Los geht's mit den Versionen Trend und Cool & Connect. Darüber rangieren der komfortorientierte Titanium, der hochgelegte Active mit Offroad-Zierrat und die sportliche ST-Line. Kombiniert werden können die drei Linien mit den Upgrades "X" und "Vignale" – ziemlich unübersichtlich.
Gebrauchtwagen-Check: Der Fiesta reift mit den Jahren
Soll es ein gebrauchter Fiesta sein? Bei den Gebrauchtwagen liegt die Zahl der mängelfreien Exemplare umso höher, je älter er ist. Genaues Hinschauen schadet trotzdem nicht. Die siebte Modellgeneration ist auf 3,95 Meter gewachsen und geräumiger als der Vorgänger, im Vergleich mit diesem aber auch deutlich unübersichtlicher. Zum Wachstum kam eine zeitgemäße Ausstattung mit ESP und Knieairbag (Fahrerseite) und mit dem Facelift neue Motoren wie den 1,0-Liter-EcoBoost-Dreizylinder mit 100 oder 125 PS sowie einen Notbrems-Assistenten.
Viele Freunde fand der kleine Kölner auch beim AUTO BILD-Dauertest. Der Fiesta begeisterte mit seinem straff abgestimmten, aber dennoch komfortablen Fahrwerk. Nur der 82 PS starke Benziner wirkte etwas überfordert, und mit mehreren kleineren Elektronikproblemen war zum Schluss auch keine Bestnote drin.
Kein Rost, aber Ärger beim Fahrwerk
So viel Spaß der kleine Fiesta auch macht, leistet er sich auch ein paar Problemzonen. Der ADAC meldet entladene Batterien, die Leser versagende Fensterheber. Einen Rückruf gab es 2011 wegen undichter Bremsleitungen. Glühlampen verschleißen schnell, und das Doppelkupplungsgetriebe Power-Shift nervt mit Schaltrucken. Rückrufe betrafen außerdem die Hinterachse und die Auspuffanlage der Diesel. Und in jüngster Zeit kommt es immer mal wieder zu Motorschäden an den EcoBoost-Benzinern.
Ausgeleierte Lenkgelenke ziehen sich durch alle Baujahre, bei den Acht- bis Neunjährigen trifft es öfter auch die Lenkung selbst. Ab diesem Alter geben auch die geschmeidigen Achslager auf, Federbrüche nehmen bereits ab dem fünften Jahr zu. Ausgerechnet die jüngeren Fiesta bremsen überdurchschnittlich oft ungenügend oder ungleichmäßig, ältere Jahrgänge sind da besser. Doch es gibt auch Lob vom TÜV: Rost ist extrem selten, und auch die Antriebswellenmanschetten halten hervorragend dicht.
Design und Abmessungen: Achte Generation des Fiesta ist gewachsen
Der Fiesta stand ziemlich unter Druck, denn der bis 2020 gebaute Ka+ ist ziemlich nah an seinen größeren Bruder herangerückt. Daraufhin setzte Ford auf Aufwertung: höhere Qualität, feinere Materialien, mehr Ausstattung. Auch die achte Generation bleibt auf der bekannten Global B-Plattform, bei den Außenabmessungen legt der Fiesta um sieben Zentimeter Länge zu.

Unter der Haube gibt's Dreizylinder-Benziner und einen Diesel. Letzterer wurde mit dem Facelift 2021 eingestellt.
Die Form blieb bei der Neuauflage erhalten: Vom großen Kühlermaul bis zu den breiteren Radhäusern bleibt er der modische Keil, der er bislang auch war. Zum Facelift 2021 wuchs der Kühlergrill noch, das Markenlogo ist jetzt im Grill untergebracht. Am Heck sitzen nun auf Wunsch schwarz gerahmte Voll-LED-Rückleuchten.
Abmessungen im Überblick (Drei- und Fünftürer):
• Länge: 4048-4069 mm
• Breite: 1735-1756 mm (1941 mm inkl. Außenspiegel)
• Höhe: 1484-1509 mm
• Radstand: 2493 mm
• Kofferraumvolumen: 292-1093 Liter
• Breite: 1735-1756 mm (1941 mm inkl. Außenspiegel)
• Höhe: 1484-1509 mm
• Radstand: 2493 mm
• Kofferraumvolumen: 292-1093 Liter
Innenraum: Edlere Materialien und bis zu 12,3 Zoll-Display
Ford hat den Kleinen für viel Geld richtig aufgeräumt. Der Fiesta ist so edel geworden, dass man sich hütet, hier den Kaffee zu verschütten. Die Mittelkonsole bekam statt der wimmeligen Knöpfeleiste endlich einen stehenden Monitor, der zwischen 4,2 und 8 Zoll im Topmodell misst. Ausstattungsabhängig hält mit dem Facelift das digitale, 12,3 Zoll große Instrumentendisplay aus dem Puma Einzug.

Beim Facelift immer serienmäßig an Bord des Fiesta: das 12,3 Zoll große Instrumentendisplay aus dem Puma.
Die Kunststoffe fassen sich durchweg eine Klasse besser an, die Armaturentafel ist jetzt ein durchgehendes Teil, das ohne Fugen auskommt. Was blieb gleich? Nach vorn sieht man immer noch schlecht, nach hinten durch das geschrumpfte Heckfenster sogar mieser. Und mehr Platz gibt es auch nicht – wie denn auch, bei fast gleichem Radstand. Auf der Rückbank lassen ein Opel Corsa oder ein Hyundai i20 mehr Raum für die Knie.
Motoren: Benziner ausschließlich als Dreizylinder
Bei den Motoren gibt es eine Auswahl an Benzin- und Dieselvarianten. Los geht's mit dem 1,1-Liter-Sauger mit 75 PS, auf den die 1,0-Liter-EcoBoost-Modelle mit 100, 125 und 155 PS folgen, die beiden Letzteren mit 48-Volt-Bordnetz. Geschaltet wird per Hand über sechs Gänge, bei der 1,1 Liter-Motor sind es sogar nur fünf. Eine Automatik ist aktuell nur noch im 125 PS-Mildhybrid-Benziner erhältlich. Die Diesel für Flotten- und Exportfahrzeuge haben vier Zylinder und 1,5 Liter, heraus kommen 85 und erstmals 120 PS. Mit dem Facelift 2021 wurden diese jedoch eingestellt. Topmodell bleibt der ST mit 200 PS. (Unterhaltskosten berechnen? Zum Kfz-Versicherungsvergleich)
Technische Daten im Überblick:
1,1 l 55 kW Manuell
1,0 l EcoBoost 74 kW Manuell
1,0 l EcoBoost Hybrid 92 kW Manuell
1,0 l EcoBoost Hybrid 92 kW Automatik
1,0 l EcoBoost Hybrid 114 kW Manuell
1,5 l EcoBoost 147 kW Manuell
Motor
Leistung
Max. Drehmoment
Getriebe
0-100 km/h
Höchstgeschwindigkeit
Verbrauch nach WLTP
Abgasnorm
Vergleichstest: So schlägt sich der Fiesta im Vergleich
Im AUTO BILD-Vergleich musste der Fiesta gegen seine Konkurrenten Hyundai i20, Mini One und Nissan Micra antreten. Auf dem Papier versprechen die vier handgerissenen Kleinwagen mit um die 100 PS eine Menge Spaß, doch wie sieht's auf der Straße aus?
Bei den Platzverhältnissen hat der Hyundai die Nase vorn. Der Fiesta ist hier nicht der geräumigste, der Platz reicht aber. Sitzposition sowie die Polsterung passen beim Fiesta ebenso wie das gelungene Layout des Cockpits. Und bei umgelegter Rückbank schluckt der Kölner mit 1093 Litern sogar noch ein Beutelchen mehr als sein Konkurrent aus Korea. Dazu bietet der Fiesta eine Armada an Assistenzsystemen, die sogar den Mini toppt.

Ford, Hyundai, Nissan und Mini zeigen, dass auch 100-PS-Kleinwagen Spaß machen können.
Der i20 ist der Schnellere, der Fiesta der Agilere
Mit der leichtgängigen, aber um Rückmeldung bemühenden Lenkung lässt sich der Ford zielgenau um die Kurven zirkeln. Das straffe, aber dennoch ausgewogene und alltagstaugliche Fahrwerk lässt dabei nichts anbrennen, sorgt für gute Laune an Bord. Der Mini liefert mit seiner straffen Abstimmung einen zu präzisen Zustandsbericht der Straße, und die etwas hölzern wirkende Federung des Hyundai leitet kleine Fahrbahnmängel etwas übereifrig in den Innenraum weiter. Bei der Beschleunigung kann der Hyundai aber punkten, mit 10,3 Sekunden auf 100 km/h ist der Koreaner der Schnellste im Quartett.
Der Ford Fiesta hat zwar in den Eigenschaftswertungen am Ende die Nase vorn, an der Kasse vergibt er den Gesamtsieg haarscharf an den Hyundai i20. Der Koreaner ist gut 1000 Euro günstiger als der Ford, und fünf Jahre Garantie beim i20 überflügeln die eher schwachen zwei Jahre des Fiesta. Mit einem Basispreis von 17.190 Euro war bei diesen vier Autos aber der Nissan Micra der Günstigste, der Mini ist mit 25.460 Euro der Teuerste im Bunde.
Das Fazit von Gerald Czajka: "Na bitte: Es braucht kein riesiges SUV und auch nicht Hunderte PS – automobile Begeisterung lässt sich auch im Kleinwagen mit 100 PS erleben. Dabei hinterlässt der i20 im Alltag den rundesten Eindruck."
Testdaten im Überblick:
Fahrzeugdaten
Ford Fiesta 1.0 EcoBoost S&S
Hyundai i20 blue 1.0 T-GDI
Mini One
Nissan Micra IG-T 100
Motor Bauart/Zyl./Einbaul.
Motor
Ventile/Nockenwellen
Nockenwellenantrieb
Hubraum
kW (PS) bei U/min.
Max. Nm bei U/min.
Höchstgeschwindigkeit
Getriebe
Antrieb
Reifenhersteller
Reifendimension Test vorne
Reifendimension Test hinten
Tankinhalt/Kraftstoffsorte
Reichweite
Kofferraumvolumen min.
Kofferraumvolumen max.
Verbrauch
Verbrauch (Werksangabe)
Abgas CO2 (Werksangabe)
Verbrauch/CO2 beim Test
Kosten/Garantien
Abgasnorm
Steuer gesamt (p.a.)
Versicherungsklassen
Gesamtkosten
Werkstattintervalle
Garantie
Garantieart
Garantie gegen Durchrostung
Mobilitätsgarantie
Beschleunigung
Werksbeschleunigung
Beschleunigung 0-50
Beschleunigung 0-100
Beschleunigung 0-130
Beschleunigung 0-160
Elastizität
Elastizität 60-100 im 4. Gang
Elastizität 60-100 im 5. Gang
Elastizität 80-120 im 5. Gang
Elastizität 80-120 im 6. Gang
Gewichte/Zuladung
Leergewicht/Zuladung
Leergewicht in % vorne
Leergewicht in % hinten
Gesamtgewicht
Anhängelast gebr./ungebr.
Bremsweg
Bremsweg (kalt)
Durchschn. Verzögerung (kalt)
Bremsweg (warm)
Durchschn. Verzögerung (warm)
Abmessungen Außen
Länge
Breite
Höhe
Radstand
Spurweite vorne
Spurweite hinten
Wendekreis
Wendekreis (Werksangabe)
Wendekreis links
Wendekreis rechts
Abmessungen Kofferraum
Ladekantenhöhe
Kofferraumtiefe min.
Kofferraumtiefe max.
Kofferraumbreite max.
Kofferraumhöhe min.
Kofferraumhöhe max.
Breite Heckklappenöffnung
Innenhöhe Ladekante
Geöffnete Heckklappe bis Boden
Geräusche
Innengeräusch 50 km/h im 3/4 Gang
Innengeräusch 100 km/h im 4/5 Gang
Innengeräusch 130 km/h im 5/6 Gang
Platzierung im Test:
• Platz 1: Hyundai i20 blue 1.0 T-GDI (502 von 750 Punkten)
• Platz 2: Ford Fiesta 1.0 EcoBoost (500 von 750 Punkten)
• Platz 3: Mini One (484 von 750 Punkten)
• Platz 4: Nissan Micra G-T 100 (469 von 750 Punkten)
• Platz 2: Ford Fiesta 1.0 EcoBoost (500 von 750 Punkten)
• Platz 3: Mini One (484 von 750 Punkten)
• Platz 4: Nissan Micra G-T 100 (469 von 750 Punkten)
AUTO BILD-Podcast: Erst fahren, dann reden im Fiesta ST
Was Jan und Peter beim Fahren in Fords sportlichem Kleinwagen aufgefallen ist, was sie mögen und wo es beim Fiesta ST noch hakt, berichten die beiden in Folge 6 von "Erst fahren, dann reden"!
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