Ford hat geschaltet. Endlich. Nachdem VW das DSG bereits seit 2002 fest etabliert hat, kommt nun auch Ford in die Gänge. Die Sechsgangautomatik Powershift soll in Focus und Co. für schnelle Gangwechsel sorgen, den Verbrauch im Vergleich zu einer herkömmlichen Automatik reduzieren. So weit die Theorie. Was das Powershift-Getriebe mit Doppelkupplung in der Praxis kann, haben wir mit einem Focus 2.0 TDCi ausprobiert. Zum Vergleich dabei: ein VW Golf. Als 2.0 TDI DSG ist er ebenfalls mit einem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe verzahnt. Auffälligster Unterschied: Die Schaltung des VW bietet eine S-Funktion. Diese sportliche Voreinstellung des automatischen Gangwechsels hält die Gänge länger, der TDI dreht höher aus. Im Schiebebetrieb hält das DSG die Kupplung eines kleinen Gangs geschlossen, so dass der Golf wie bei einem herkömmlichen Schaltgetriebe stärker über den Motor bremst.

Das Getriebe des Golf erledigt den Sprint viel geschmeidiger

Nächster Punkt: Beim Focus ist der erste Gang kürzer übersetzt. Das starke Drehmoment des TDCi bringt somit die Vorderräder häufiger an die Traktionsgrenze. Dann muss die Antischlupfkontrolle einschreiten, und so trotz butterweichem Gangwechsel vom ersten in den zweiten Gang den Beschleunigungsfluss stören. Der Golf sprintet hier viel geschmeidiger vorwärts. Des Weiteren bietet VW die Möglichkeit, gegen Aufpreis (495 Euro, ab Comfortline) per Fingertipp am Lenkrad zu schalten. Focus-Fahrer können allenfalls die manuelle Gasse am Wählhebel nutzen. Zum Preis: Gleichstand. Bei beiden kostet das Getriebe 1750 Euro Aufpreis.

Das Fazit von AUTO BILD-Redakteur Jan Horn

Der Schaltkomfort von Powershift und DSG ist beeindruckend – die Verbrauchsersparnis im Vergleich zu einer herkömmlichen Automatik ebenfalls. Aber an den guten Wirkungsgrad eines Schaltgetriebes kommen die Systeme noch nicht heran. Beim direkten Fahrvergleich fällt auf: Die Abstimmung des DSG von VW wirkt etwas geschliffener als beim Powershift von Ford