Am Anfang ein bisschen Klatsch und Tratsch. Es geht schließlich um einen Promi. Also: H. P. Baxxter wurde in diesem Jahr von einer Frau verlassen. "Today I'm sad", schrieb H. P. an jenem Tag im September bei Instagram. Deutsch: "Heute bin ich traurig." Denn wenn es eine Konstante in H. P.s Leben gab, dann sie: Elizabeth II., die Queen.
Von Hause aus Ostfriese, zu Hause am Stadtrand von Hamburg – und im Herzen Brite. Das ist das Dreieck, in dem sich Baxxter bewegt.
Und so wohnt er in Norddeutschland in einer Villa voller englischer Stilmöbel. An der Wand hängen Ölschinken, die Fuchsjagden zeigen. Und in der Garage parkt neuerdings: ein Land Rover 110.
Der One Ten in Hamburg-Ottensen am Scooter-Tonstudio.
Bild: Holger Karkheck

"Und zwar im gleichen Grün wie der Leichenwagen von Prinz Philip", sagt Baxxter. Der Queen-Gemahl hatte sich sein letztes Gefährt selbst gestaltet, samt Ladefläche für den Sarg. Seit 2003 hatte Prinz Philip daran gearbeitet, zum traurigen Einsatz kam der Wagen im April 2021.
Als H. P. Baxxter nun den One Ten im gleichen Bronze Green im Internet entdeckte, konnte er also gar nicht anders, als die 94.500 Euro auf den Tisch zu legen.
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Gemach, gemach statt hyper, hyper

Das Besondere: Der Land Rover war ursprünglich ein (natürlich roter) Mannschaftstransporter der Freiwilligen Feuerwehr von Bozen (Südtirol), erstzugelassen im Januar 1987. Unter der Haube kein klassischer Diesel, sondern ein V8-Motor mit Doppelvergaser.
Das klingt fett, aber für ein Leben auf der Überholspur taugt der Land Rover dennoch nur bedingt. Bei 130 km/h ist Feierabend. Gemach, gemach statt hyper, hyper.
Aus der Ex-Feuerwehr wurde in Köln bei LR-Spezialist Matzker der grüne One Ten.
Bild: Holger Karkheck

"Der Wagen hat erst 14.000 Kilometer runter", sagt Baxxter. Typisch Feuerwehrauto. Und zum Löschen eines Brands ist jetzt eine schicke Kirschholzbar eingebaut, angefertigt von einem südafrikanischen Safariausrüster. Statt auf Tour zu den Big Five kann Baxxter damit nun auf seine nächste Tournee gehen. Für die Aftershow-Partys bei den "God Save the Rave"-Open-Airs 2023 ist schließlich alles an Bord.

Das erste Auto war ein Käfer

Die Liebe zu den Briten wurde Hans Peter nicht gerade in die Wiege beziehungsweise Badewanne gelegt. Sein Vater fuhr Ford Taunus 17 M. Seinen Führerschein machte H. P. 1982, die Eltern zahlten. "Und mein Fahrlehrer Arnold Jürgens fuhr mit mir immer dorthin, wo er mit seinem Dackel Gassi gehen konnte." Landleben eben.
Im Heck findet die Kirschholzbar von Melvill & Moon Platz, einer Manufaktur für Safari-Equipment aus Südafrika.
Bild: Holger Karkheck

Als erstes eigenes Auto hätte Hans Peter gern einen Mercedes gehabt. Aber es wurde dann doch nur ein neun Jahre alter Käfer. Immerhin: "Damit bin ich bis nach Lloret de Mar in den Urlaub gefahren", sagt Baxxter. Wenn auch nicht ganz unfallfrei.
Irgendwann wurde er von seinem Hinterrad überholt, das sich gelöst hatte. "Aber wir waren ja schmerzfrei und haben einfach das Ersatzrad aufgezogen." Später folgte ein Golf 1 in Beige. "Sah aus wie ein Brötchen", sagt Baxxter und lacht.

Ein Mini dank der Gema

Und dann kam plötzlich eine größere Gema-Zahlung aus Argentinien. Endlich mal Geld auf dem Konto! "Davon habe ich mir einen Mini gekauft. Dunkelgrün mit weißem Dach."
Englische Autos mochte er damals schon, die seien so schön exotisch gewesen, sagt Baxxter. "Als ich Kind war, gab es bei uns nur zwei Menschen, die Jaguar fuhren. Der örtliche Fischhändler und der Arzt."
Den Land Rover kaufte Baxxter vor wenigen Wochen für 94.500 Euro.
Bild: Holger Karkheck

Er selbst konnte sich so etwas zunächst natürlich nicht leisten. Also kaufte er weitere Mini, in allen möglichen Varianten. Den Woody etwa, der mit Holz an den Seiten. Dann einen Pick-up, den es in Deutschland offiziell gar nicht gab und der somit ein Rechtslenker war. Und dann einen Mini Moke, also das ganz offene Modell. "Für Norddeutschland viel zu kalt!"
Warum Autos? "Das ist Leidenschaft, vor allem für die Form. Natürlich können das auch Statussymbole sein, aber das ist mir nicht wichtig. Das ist wie eine Sucht, wenn ich etwas sehe, setzt der Verstand aus."

Wie viele Autos hat Scooter aktuell?

"Warte mal…  drei Rolls-Royce, zwei E-Type, den One Ten. Und als Daily Driver einen Range Rover." Rekord waren neun. Wobei das mit den Stellplätzen kein Problem sei. "Mindestens ein Auto ist ja immer in der Werkstatt!" So wie einer seiner E-Type, der steht seit gut einem Jahr beim Restaurator.
"Autos sind meine größte Leidenschaft neben der Musik", sagt Baxxter. "Gerade bin ich an einem Lamborghini Espada dran." Ein Italiener? Ja, aber der Designer habe sich am E-Type orientiert, sagt Baxxter.

Scooter-Doku vor Kinostart

Übrigens: Donnerstag (12. Januar) läuft in den Kinos eine wirklich sehenswerte Doku über H. P. Baxxter an, Titel: "FCK 2020 – Zweieinhalb Jahre mit Scooter". Inklusive Szenen bei Mama. Die einzige Frau, die H. P. noch Hans Peter nennt. Und die seine andere Queen ist.