Vier Prozent mehr Zulassungen als 2004

Der April zeigte sich von seiner freundlichen Auto-Seite: Angeheizt durch die AMI in Leipzig und ungestört von absatzfeindlichen Feiertagen wurden insgesamt 309.378 Fahrzeuge neu zugelassen. Zum Vergleich: Im April 2004 waren es noch 297.126 und damit rund vier Prozent weniger Exemplare.

Wer's drauf anlegt, könnte die Stimmung natürlich mit dem März-Vergleich wieder trüben. Im Oster-Monat erhielten an nur 21 Tagen satte 331.538 Fahrzeuge frische Kennzeichen. Egal, der Tank ist nicht halb leer, sondern halb voll – und die April-Zahlen haben auch ein paar Überraschungen zu bieten.

Beliebt wie eh und je: VW Golf (Platz eins, +21,5%) und Opel Astra auf Platz zwei. Der Rüsselsheimer legte im Vergleich zum Vorjahresmonat um 50,4 Prozent zu. Kein Wunder, da stand die neue Generation gerade mal in den Startlöchern, und vom GTC war noch keine Rede. Die Kompaktklasse an sich konnte durch diesen Umstand gut punkten, heimste mit 85.433 Autos über 20 Prozent mehr Neuzulassungen ein.

Derweil zeigen sich die Deutschen auch den Lasteseln unter den Pkw verbunden. 9629 Stück von den Alleskönnern fuhren im April 2005 zur Zulassungsstelle, das sind rund 35 Prozent mehr als im Vorjahr. Angeführt wird die Sparte von Volkswagen – hinter dem neuen Caddy (+289,5%) rangiert der ebenso frische T5 in der Kategorie der Familientransporter (+42,0%). Dazwischen, mit 70,4 Prozent Zuwachs: der Renault Trafic.

Unangenehmer Einbruch dagegen in der Klein- und Kleinstwagenklasse: Minus 4,03 bzw. minus 8,8 Prozent dürften allerdings nur eine vorübergehende Erscheinung sein, denn jetzt sind sowohl der neue Polo als auch der Fox am Start. Insbesondere der kleinste Wolfsburger hat es dem deutschen Publikum angetan, was vorab die aktuelle Umfrage von autobild.de zeigt. Zusammen mit den Gebrüdern Peugeot 107, Citroën C1 und Toyota Aygo dürfte also wieder Schwung in die Klasse der Kleinsten kommen.

Jeweils rund fünf Prozent im Minus dümpeln Mittel- und Oberklasse, die Luxussparte hingegen hat keinen Grund zu klagen. Und das, obwohl die Mercedes-Benz S-Klasse Einbußen um 51,7 Prozent hinnehmen mußte – hier ist in Stuttgart Geduld gefragt, denn der Nachfolger feiert erst im Herbst 2005 Weltpremiere.

Noch ein Blick auf den Diesel: Wegen der Feinstaub-Diskussion befürchteten viele Hersteller, daß der Selbstzünder in einen tiefen Abgrund rauscht. Kein Grund zur Sorge: Der Trend zum Diesel hält an, sein Marktanteil kletterte von 40,53 Prozent im April 2004 auf 41,68 – gemessen in absoluten Zahlen sind das zusätzlich rund 9000 neu zugelassene Fahrzeuge.

Plätze 1 bis 50

Der Opel Astra konnte im Vergleich zum Vorjahr mächtig punkten. Grund: Die neue Generation war im April 2004 gerade mal in den Startlöchern, der GTC noch lange nicht auf dem Markt.

Plätze 51 bis 100

Die Kleinsten im Minus: Das dürfte sich ändern, wenn sich zu Ford Ka und VW Fox Toyota Aygo, Peugeot 107 und Citroën C1 gesellen.

Plätze 101 bis 150

Warteschleife: Die Mercedes-Benz S-Klasse machte 50 Prozent Minus, denn der Nachfolger steht vor der Tür. Die Luxusklasse allgemein legte fast 15 Prozent zu.

Plätze 151 bis 200

Klassenloser Öko-Star: Der Toyota Prius mit Hybridantrieb findet immer mehr Käufer, legte fast 350 Prozent zu.

Plätze 201 bis 250

Düstere Aussichten: Rover ist Pleite, das lassen auch die Neuzulassungen spüren. Minus 86 Prozent für den Rover 75.

Hitliste der Hersteller

Volkswagen, der größte europäische Autohersteller profitiert 2005 kräftig vom Neuheitenfeuerwerk. In die Aprilzahlen ist erfolgreich der Golf Plus eingeflossen – von der Hochdach-Version werden in Wolfsburg mittlerweile mehr Exemplare gebaut als vom Normalo-Golf.

Von

Michael Voß