Sattes Minus im Privatkundengeschäft

Das war eine gute Ernte! Nachdem die Erträge in den letzten Monaten mehr als dürftig ausfielen, erholte sich die Autokonjunktur im Oktober spürbar. Mit 281.180 Neuzulassungen wurde der Vorjahresmonat um 4,5 Prozent übertroffen. Selbst bei den Volumenmodellen melden die Statistiker vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) teilweise gewaltige Zuwächse: Opel Astra, BMW 5er, Mercedes-Benz A-Klasse und Audi A6 legten zwischen 44,4 und 57,8 Prozent zu.

Ein Beleg dafür, daß neue Modelle die Kauflust kräftig anheizen können. Bitter in diesem Zusammenhang, daß die Mercedes-Benz E-Klasse 30,9 Prozent verliert und dadurch um acht Plätze abrutscht. Scheint so, als könne sich der BMW 5er auf Dauer die Spitze im Segment obere Mittelklasse sichern. Trotz des Zwischenhochs: Übers Jahr betrachtet, sieht die Lage nicht ganz so rosig aus. 2,7 Millionen Neuzulassungen von Januar bis Oktober bedeuten ein Minus von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Unwahrscheinlich deshalb, daß am Ende ein Pluszeichen vor dem Jahr 2004 stehen wird.

Übrigens: Ohne das florierende Dienstwagengeschäft wäre die Lage am Neuwagenmarkt noch viel ernster, denn die Zulassungen von Privatkunden gingen um mehr als sieben Prozent zurück. Gefragt sind weiterhin Dieselmodelle. Knapp 1,1 Millionen Selbstzünder wurden in den ersten neun Monaten 2004 in Deutschland neu zugelassen – 7,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Deutlich verändert hat sich der Anteil der einzelnen Fahrzeugklassen am Gesamtmarkt.

Während Vans um 23,2 Prozent, Geländewagen (inklusive SUV) um 16 Prozent und Cabrios um 10,6 Prozent zulegten, knickte die Mikroklasse (VW Lupo, Fiat Panda) um 17,2 Prozent ein. Deutliche Verluste verzeichnen auch die klassischen Segmente Kleinwagen (minus 10,3 Prozent) und Mittelklasse (minus 12 Prozent). Scheint fast, als gingen günstige Autos in der Krise nicht gut ...

Plätze 1 bis 50

Wenig Bewegung in der Spitzengruppe: VW Golf, der BMW 3er und Mercedes-Benz C-Klasse führen die Hitliste an – in der gleichen Reihenfolge wie im Oktober 2003. Dramatisch die Entwicklung beim Fiat Punto. Nur noch 1765 Fahrzeuge konnten verkauft werden – ein Minus von 54,2 Prozent. In die andere Richtung bewegt sich der BMW X3: Die Absatzzahlen stiegen von 62 Einheiten im Vorjahresmonat auf 1722 Fahrzeuge im Oktober 2004.

Plätze 51 bis 100

Aufsteiger aus Schweden: Der Volvo XC 90 verbesserte sich um 72 Plätze. Mit einem Zuwachs von 260,7 Prozent liegt der Geländewagen jetzt auf Rang 82.

Plätze 101 bis 150

Guter Einstieg im Mittelfeld: Der Chrysler 300 C positioniert sich mit 260 verkauften Fahrzeugen auf Platz 144.

Plätze 151 bis 200

Ökologie schlägt Sport: Der unkonventionelle, aber wenig aufregende Toyota Prius steigt auf Platz 167 ein und steht damit vor deutlich emotionaleren Kandidaten wie dem Nissan 350 Z (Platz 196).

Plätze 201 bis 271



Im Mai 2004 hat der Peugeot 407 den 406 abgelöst. Dementsprechend abwärts geht es mit den Verkaufszahlen des Vorgängers: Minus 83,2 Prozent, Platz 210.

Hitliste der Hersteller

Der Monatsgewinner kommt im Oktober aus München. BMW kann ein Plus von 10,2 Prozent verbuchen und verdrängt Audi (Minus 7,1 Prozent) vom vierten Platz. Die Ingolstädter liegen nun auf Rang Sechs. Obwohl die Spitzenreiter Volkswagen, Mercedes-Benz und Opel rückläufige Verkaufszahlen aufweisen, führen sie die Hitliste wie im Vorjahresmonat souverän an.