Satte 2,2 Tonnen Leergewicht treffen auf 416 PS, maximal sollen 270 km/h drin sein – und dennoch will der Porsche Panamera Hybrid nur 3,1 Liter Benzin pro 100 Kilometer naschen. Krass! Oder stimmt hier doch irgendetwas nicht? Wir bei AUTO BILD sind ja von Natur aus eher skeptisch und prüfen selbst nach, ob vielleicht eine Portion Schönfärberei im Spiel ist.

Die Hersteller folgen den Vorgaben des ECE-Messverfahrens

Porsche Panamera Hybrid
Sparsam? Eher nicht. Statt versprochener 3,1 Liter, verbrauchte der Panamera im Test 9,9 Liter/100 km.
So viel schon mal zu Porsches Ehrenrettung; Die Wahnsinnswerte auf dem Papier sind keine böse Absicht. Werden Hybridmodelle für die Verbrauchsermittlung "offiziell" auf Durst und CO2-Ausstoß abgeklopft, stehen sie automatisch blitzsauber da. Das liegt am ECE-Messverfahren. Dort wird ein beachtlicher Teil der Prüfdistanz rein elektrisch zurückgelegt, nur kurz arbeitet auf dieser imaginären Fahrstrecke der Benzinmotor mit. Da die elektrisch zurücklegbaren Distanzen meist jedoch sehr kurz ausfallen (mit Ausnahme des auf E-Betrieb optimierten BMW i3), verfälscht diese Prüfung die Ergebnisse im Bezug auf tatsächlich erreichbare Praxis-Werte. Wie stark dabei die von den Herstellern angegebenen Durchschnittsverbräuche und die entsprechenden Alltagswerte voneinander abweichen, haben wir in mehreren Disziplinen überprüft. Auch die möglichen Reichweiten (rein elektrisch sowie inklusive Hilfe durch den Verbrenner) wurden ermittelt.
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Dabei haben wir zunächst die Akkus leer gefahren, dann den Benzintank. Zusätzlich erfassten wir von jedem Modell die (über eine angenomme vierjährige Haltedauer und die entsprechende Jahresfahrleistung der Klasse) anfallenden Kosten. In Cent pro Kilometer ausgedrückt, kommt so zum Beispiel der vermeintlich enorm sparsame Porsche Panamera auf happige 1,91 Euro Betriebskosten pro Kilometer. Ein vergleichbarer Golf TDI liegt bei rund 45 Cent. Krass!
Wie BMW i3, BMW i8, Mitsubishi Outlander PHEV, Porsche Panamera Hybrid und Toyota Prius Plug-in in unserem Test abgeschnitten haben, erfahren Sie in der Bildergalerie.

Fazit

Der Blick auf die Prozentangaben (besonders bei den Verbrauchswerten) zeigt, dass Dichtung und Wahrheit sehr weit auseinanderliegen. Bei den Kosten schneidet allenfalls der BMW i3 passabel ab. Die anderen Hybriden wirken da wie teurer Luxus.