Infiniti bringt den Q60 mit Dreiliter-V6 nach Deutschland. AUTO BILD hat getestet, wie viel Spaß das 405-PS-Coupé macht!
Die Sonderlackierung Sunstone Red (eine Infiniti-Eigenkreation) macht den Q60 zum Blickfang.
Sportliche Coupés taugen wie kaum eine andere Fahrzeugklasse als Imageträger. Das weiß man auch bei Nissans Luxusmarke Infinti, die in Deutschland immer noch Exotenstatus hat. Das neue Infinti Q60 Coupé basiert auf der Limousine Q50 und ist bereits als Zweiliter-Vierzylinder mit 211 PS und Hinterradantrieb erhältlich. AUTO BILD widmet sich in diesem Fahrbericht dem stärkeren Dreiliter-V6 mit 405 PS und Allradantrieb, der erst ab April 2017 beim Händler stehen wird. Auf den ersten Blick anziehend wirken die dynamische Linienführung und die scharf gezeichneten Sicken der Karosserie. War der Vorgänger Q37 noch japanisch bieder, so macht die Sonderlackierung Sunstone Red (eine Infiniti-Eigenkreation) den Q60 zum Blickfang. Erfrischend modern und anders wirkt der Infiniti so im Vergleich mit seinen deutschen Konkurrenten Audi A5, Mercedes C-Klasse Coupé und BMW 4er Coupé.
Leider kann das Interieur trotz zweier Touchscreens in der Mittelkonsole mit der äußeren Form nicht ganz mithalten: Verglichen mit dem Virtual Cockpit eines Audi A5 wirken die analogen Instrumente und die zahllosen Knöpfe antiquiert, die Bedienung ist teilweise unlogisch. In den bequemen Ledersitzen findet dafür jeder leicht eine sportliche Sitzposition. Nur das Schiebedach mindert die Kopffreiheit für Fahrer ab 1,90 Meter deutlich.
Zügiges Ansprechverhalten ohne Turboloch
Die Siebenstufenautomatik gefällt mit geschmeidigen Gangwechseln im Automatikmodus.
Der neu entwickelte Aluminium-V6 startet auf Tastendruck. Bauart-typisch hell fauchend nimmt er seinen Dienst auf, dürfte klanglich aber gern etwas voluminöser durch die zwei Endrohre tönen. Mit viel Drehmoment aus dem Drehzahlkeller und zügigem Ansprechverhalten ohne spürbares Turboloch hebt der Dreiliter den Q60 sanft aus den Federn. Leichtfüßig und vehement dreht der V6-Doppelturbo bis an den Begrenzer. Die Siebenstufenautomatik gefällt mit geschmeidigen Gangwechseln im Automatikmodus, reagiert jedoch beim manuellen Eingriff über die Lenkradwippen nicht sonderlich spontan. Trotz höherer Motorleistung ist der Infiniti seiner deutschen Konkurrenz vom Schlage eines Audi S5 oder Mercedes-AMG C 43 damit antriebsseitig nicht ganz ebenbürtig.
Der Q60 bietet sechs verschiedene Fahrmodi
Für sportliche Fahrer steht beim Q60 ohnehin die aufwendige Fahrwerkstechnik im Mittelpunkt des Interesses: Adaptive Dämpfer und die elektronische Lenkung mit Drive-by-Wire-Technologie bieten nicht weniger als sechs verschiedene Fahrmodi. Diese umfassen neben fünf Parametern für Motor und Getriebe auch zwei Setups für die Federung und insgesamt sieben(!) wählbare Lenkungseinstellungen. Die Federung arbeitet bereits in Standardeinstellung mit einer Grundhärte, die den Q60 bei hoher Geschwindigkeit auf unebener Autobahn leicht unruhig werden lässt. Auf der Landstraße wirkt das Coupé dafür umso lebendiger und erlaubt mit seinem heckbetonten Allradantrieb hohes Kurventempo.
Zu Infinitis Coupé muss man erst Vertrauen fassen
Die elektronische Lenkung mit variabler Übersetzung gibt sich überraschend straff.
Übermütiges Übersteuern erstickt das Torque-Vectoring, dann schiebt der Q60 sanft untersteuernd über die Vorderräder zum Kurvenrand. Die elektronische Lenkung mit variabler Übersetzung gibt sich überraschend straff, aber völlig rückmeldungsfrei. Ihre spitzen Reaktionen auf kleinste Lenkbewegungen in den Sport-Modi bringen bei hohem Tempo unnötige Unruhe ins Auto. Eine gewisse Phase der Vertrauensbildung ist daher nötig, um mit dem Q60 warm zu werden. Das Fahrgefühl wirkt künstlicher und insgesamt stärker von elektronischen Eingriffen beeinflusst als bei der deutschen Konkurrenz. Das drückt auf den Fahrspaß.
Von
Guido Komp
Neue Coupés (2019, 2020, 2021, 2022 und 2023)
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AUTO BILD zeigt die Coupé-Neuheiten der kommenden Jahre. Los geht es mit dem Toyota Supra; Preis: ab 62.900 Euro; Marktstart: Sommer 2019. Der Toyota Supra ist wieder da! Die fünfte Generation des japanischen Sportwagens hört auf den internen Baucode "A90". Der neue Supra wurde in Zusammenarbeit mit BMW entwickelt und teilt sich die Plattform ...
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... mit dem Z4. Auch der Reihensechszylinder-Motor des 4,38 Meter langen Supra stammt aus München. Wie in seinem BMW-Bruder leistet der Sechszylinder im Supra 340 PS und 500 Nm maximales Drehmoment. Das reicht für eine Zeit von 4,3 Sekunden für den 0-100 km/h-Sprint und einen Topspeed von 250 km/h.
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Alpina B4 S Bi-Turbo EDITION 99; Preis: ab 88.900 Euro; Marktstart: Sommer 2019. Das Sondermodell des B4 S Bi-Turbo ist auf 99 Stück limitiert und als Coupé und Cabrio erhältlich. Unter der Haube des veredelten 4er-BMW arbeitet ein doppelt aufgeladener Reihensechszylinder mit 452 PS. Damit sprintet die Version mit Heckantrieb in ...
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... 4,3 Sekunden von 0 auf 100. Mit Allrad benötigt die Edition 99 sogar nur 3,9 Sekunden. Der Vortrieb endet erst bei 306 km/h. Für das Sondermodell gibt es fünf neue Lackfarben. Außerdem rollt es auf grau lackierten 20-Zöllern. Der Innenraum wurde nochmals verfeinert und mit einem Produktionsnummernschild aus Edelstahl aufgewertet.
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Polestar 1; Preis: ab ca. 155.000 Euro; Marktstart: 2019. Volvos Haustuner soll zur eigenständigen Elektromarke werden. Den Anfang macht der "Polestar 1": Noch handelt es sich bei dem weißen Coupé um eine Studie, 2019 soll das Erstlingswerk allerdings sehr ähnlich bei den Händlern stehen. Der Polestar 1 wirkt modern und sportlich, ohne viel Schnickschnack. Im Profil wirkt das Coupé klassisch, die hinteren Radhäuser sind stark ausgestellt. Das Heck wirkt ...
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... sehr modern und extrem bullig. Die vier Endrohre, die entfernt an Mercedes erinnern, sorgen nicht nur für einen sportlichen Look, sondern auch für Verwirrung – denn als vollelektrisches Coupé bräuchte der Polestar 1 natürlich gar keinen Auspuff. Die Auflösung: Der Polestar 1 ist tatsächlich ein Hybridfahrzeug. Das Antriebsprinzip gleicht dem des BMW i8 – zwei E-Motoren (zusammen 218 PS) unterstützen einen 382 PS starken Zweiliter-Benzinmotor.
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Alfa Romeo GTV/Giulia Coupé; Marktstart: 2020. Alfa möchte mit einem neuen Coupé durchstarten. Dazu soll das legendäre GTV-Kürzel zurückkehren. In einer offiziellen Präsentation hat Alfa bereits einige vielversprechende Details verraten: So soll der GTV über 600 PS leisten und einen E-Boost haben. Dabei soll ...
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... die Gewichtsverteilung bei einem optimalen 50/50-Verhältnis liegen. Für maximalen Grip gibt es ein Allradsystem mit Torque Vectoring, gleichzeitig soll der GTV Platz für vier Personen bieten.
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BMW M8; Preis: ab ca. 180.000 Euro; Marktstart: 2019. Das Topmodell des 8er wird der M8 sein. Die Sportversion kommt wahrscheinlich 2019 auf den Markt. Beim Motor setzt BMW auf den 4,4-Liter-V8, da der monströse 6,6-Liter-V12 aus dem M760Li für das sportliche Topmodell einfach zu schwer ist. Der M8 soll schließlich ein echter Sportwagen werden. Leistungstechnisch dürfte ...
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... der V8-Biturbo mindestens 600 PS, eher sogar 650 PS leisten. Als wahrscheinlich gilt, dass die Antriebstechnik aus dem neuen M5 übernommen wird. Das würde bedeuten, dass auch der M8 per Knopfdruck von Allrad- auf Hinterradantrieb wechseln kann. (Bild: Illustration)
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Mazda RX-9; Marktstart: 2020. Mazdas neues Auto mit Wankelmotor, der RX-9, soll 2020 kommen, das berichtet Motoring. Angeblich sind Design und Entwicklung bereits von Mazda genehmigt. Grundlage für den neuen Wankelmotor ...
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... könnte der 1,6-Liter-Skyactiv-R mit über 400 PS und Turboaufladung sein. Bestätigt ist noch nichts, doch haben die Japaner mit der Studie RX-Vision (Bild) Ende 2015 schon mal einen Ausblick gegeben, wie der Sportler aussehen könnte.
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BMW 4er; Marktstart: 2020. Der neue 4er kommt 2020 auf den Markt. Wie alle anderen Hecktriebler bedienen sich Coupé und Cabrio im Fundus der sogenannten Cluster-Architektur (CLAR), die modular aufgebaut und entsprechend flexibel ist. Dieser Baukasten spart Gewicht, schafft mehr Innenraum, verwindet sich weniger und kann in fast allen Werken vom Band laufen. Alternative Antriebe sind zunächst nicht vorgesehen.
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Nissan Z-Nachfolger; Marktstart: 2020. Nissan arbeitet an einem Nachfolger für den 370Z. Obwohl ein hochrangiger Manager noch Anfang 2017 verlauten ließ, dass ein neues Z-Modell für Nissan keine Priorität hätte. Gerüchten zufolge führt Nissan die Z-Baureihe fort.
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Maserati Alfieri; Marktstart: 2022. Der Nachfolger des GranTurismo heißt Alfieri und wird sich zumindest optisch an der 2014 gezeigten Studie orientieren. Erstmals will Maserati ein voll elektrisches Luxuscoupé anbieten, dass über 300 km/h schnell sein und in unter zwei Sekunden auf 100 km/h beschleunigen soll. Auch eine Hybrid-Variante mit V6-Biturbo und E-Unterstützung sowie eine Cabrio-Version des Alfieri sind geplant.
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Audi A4 Coupé; Marktstart: 2022. Zweitürer verkaufen sich schleppend, und zwei davon kann sich Audi zukünftig nicht mehr leisten. Also werden TT und A5 in die ewigen Jagdgründe geschickt! Der Nachfolger basiert auf dem A3, soll A4 Coupé heißen und nahe an die Zweitürer von Mercedes C-Klasse und BMW 4er heranreichen – allerdings für gut 10.000 Euro weniger. Geplant sind auch Vollstrom- und Plug-in-Hybrid-Versionen.