Mazda CX-5/Nissan Qashqai: Test
Japans stärkste Stücke

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Der Mazda CX-5 ist eine komplette Neuentwicklung – und zielt ab 2012 voll auf den Trend-Typen Nissan Qashqai. AUTO BILD hat die beiden schon jetzt miteinander verglichen.
Darf ich vorstellen: Hier ist Kodo der Erste. Er kommt nicht aus der Sternenmitte wie sein Namensvetter in den Charts der 80er-Jahre, sondern aus Hiroshima in Japan. Und außerdem ist er total skyactiv. Verwirrt? Hier ist Aufklärung: Kodo ist Japanisch, heißt auf Deutsch Puls, Herzschlag oder auch Kinder der Trommeln und steht bei Mazda für das neue Design. Der CX-5 ist das erste Modell, dem sie die Kodo-Linien ins Blech gepresst haben. Die neuen Technologien darunter fasst Mazda unter dem Begriff Skyactiv zusammen. Das steht, so lassen es uns die Japaner wissen, für Bestwerte bei Verbräuchen, Emissionen und Gewicht. Alle Komponenten sind gewichts- und reibungsoptimiert. Besonders wichtig: die leichte, stabile Karosserie, in der erstmals neu entwickelte, hochfeste Stähle verbaut werden.
Überblick: Alle News und Tests zum Nissan Qashqai

Bestseller: Der Nissan Qashqai hat sich in Deutschland 2011 bisher 27.707 mal verkauft.
Überblick: Alle News und Tests zum Mazda CX-5

Pfiffig: Der Mazda CX-5 gefällt mit intelligenten Detaillösungen und passt jedem Fahrer.
In Fahrt wirkt der Nissan jedoch ein wenig hölzern. Sein Diesel, eine Renault-Konstruktion, gefällt an sich mit gepflegten Manieren. Erst im Vergleich zur Mazda-Maschine fällt sein brummigerer Ton auf. Bei der neuen Konstruktion haben die Mazda-Männer alle technischen Register gezogen. Zwei Turbolader und eine für Dieselmotoren niedrige Verdichtung von 14:1 ermöglichen Euro 6 ohne spezielle Nachbehandlung der Abgase. Viel wichtiger: Der Diesel ist kräftig und kultiviert. Ruhig, mit einem metallischen Schnarren zieht er schon knapp über Leerlaufdrehzahl kräftig an und dreht munter bis zum Ende des nutzbaren Bereichs bei 5200 Touren – für Diesel ein sehr ordentlicher Wert. Erstaunlich: Der 2,2-l-Diesel mit 150 PS soll mit Vorderradantrieb nur 4,5 Liter pro 100 Kilometer verbrauchen. Wir werden es prüfen. Eine Ver brauchsangabe für den Allradler lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor.
Das neue mechanische Sechsganggetriebe erinnert in seiner Exaktheit an den Joystick des MX-5: kurze, präzise Wege, passende Übersetzungen. Die Mazda-Ingenieure haben dem CX-5 eine Fahrkultur anerzogen, wie wir sie bislang bei den Autos aus Hiroshima nicht kannten. Damit sind sie dem angestrebten Jinba-Ittai-Gefühl, der Harmonie zwischen Ross und Reiter, ein gutes Stück näher gekommen – auch wenn es nur um Wagen und Fahrer geht. Bis zum Serienstart bleibt aber auch noch etwas Zeit für Verbesserungen: Der Abrollkomfort des CX-5 fällt noch etwas zu ruppig aus. Vor allem Beifahrer wünschen sich mehr Ruhe im Fahrwerk. Und die Fondpassagiere eine weicher gepolsterte Bank.
Fazit
Der Bessere ist des Guten Feind. Hier kommt er: Der Mazda CX-5 kann alles besser als sein Kollege von Nissan. Er ist praktischer, größer, komfortabler und sparsamer. Der Qashqai ist zu Recht so beliebt. Denn irgendwie passt dieser kompakte und sportliche Typ immer ins Leben. Er ist die gefällige SUV-Interpretation des ewigen Themas Golf.
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