Mercedes-AMG GT Black Series: V8, Motor, PS, Technik, Aerodynamik
Mit diesen Maßnahmen wurde der AMG GT zum "Black Series"
Mercedes-AMG GT Black Series
—
Mit dem GT Black Series hat AMG sein stärkstes Serienmodell auf die Räder gestellt. Seine Performance zieht der Wagen aber nicht nur aus dem Motor. Alle Infos!
Bild: Mercedes-AMG
730 PS, 800 Nm Drehmoment und ein mehr als brutaler Auftritt: Der Mercedes-AMG GT Black Series (intern C 190 BS) ist ein Auto der Superlative – und das mittlerweile sechste Fahrzeug der schwarzen Serie aus Affalterbach. Auf dem 29. Aachener Kolloquium hat Mercedes jetzt die Technik hinter dem Supersportler vorgestellt. Neben Gewichtseinsparungen und einem modifizierten Vierliter-V8 hat AMG viel Entwicklungsarbeit in die Aerodynamik gesteckt. Alles unter dem Leitspruch: Wer Erfolg auf der Rennstrecke haben will, muss auch effizient sein! AUTO BILD verrät, was den bislang stärksten Serien-AMG der Firmengeschichte so besonders macht.
1. Der Motor

Die große Luftöffnung vor dem Motor garantiert die Kühlluftzufuhr für die Turbolader.
Bild: Daimler AG
2. Die Front
Betrachtet man den GT Black Series von vorne, haben die Entwickler zumindest schon mal ein Ziel erreicht: optisch möglichst nahe am GT3-Rennwagen zu operieren. Der mächtige Schlund war bislang nur dem Tourenwagen vorbehalten, die GT-Endstufe transferiert ihn aber auf die Straße. Der große Grill verfolgt natürlich auch einen technischen Zweck: Der neu gestaltete Lufteinlass macht die beiden Extra-Lufteinlässe des AMG GT R überflüssig. Der Black Series-Grill erlaubt einen höheren Eingangsdruck und somit eine bessere Kühlung des V8, gleichzeitig bietet der Mercedes so weniger Angriffsfläche.

Trotz riesiger Kühlermaske ist der Black Series windschnittiger als der GT R.
Bild: Daimler AG
3. Kühlluftmanagement des Motors
Die Extraleistung des Motors erfordert auch mehr Kühlluft. Konkret handelt es sich beim Niedrigtemperaturkühler des Black Series um 43 Prozent Mehrbedarf, beim Hochtemperaturkühler 21 Prozent, die beiden Radhauskühler benötigen 27,5 Prozent mehr Luft. Die durch die große Kühlermaske strömende Kühlluft wird im Top-GT gezielt auf die einzelnen Kühler und die heißen Stellen des Motors verteilt. Um den Motor auch im hinteren Bereich (wo auch die Turbolader sitzen) optimal zu kühlen, verbaut AMG auf der Oberseite der Motorhaube eine steuerbare Klappe. Sie führt den Turbos bei Bedarf extra Frischluft zu.

Der Windkanal zeigt: Der Black Series erzeugt wenig bis keine Turbulenzen.
Bild: Daimler AG
4. Der zweireihige Heckflügel

Im ausgefahrenen Zustand der Spoiler-Flap ist die deutliche Störwirkung zu erkennen.
Bild: Daimler AG
5. Leichtbaumaßnahmen
Schon der Mercedes-AMG GT R musste sich keineswegs als Pummelchen abstempeln lassen. Allerdings ist noch weniger Gewicht immer etwas Wert – und so setzen die Ingenieure beim Black Series auf noch mehr Leichtbau. Viele Teile wurden beim Black Series durch Carbonteile ersetzt: Frontschürze, Motorhaube, die vorderen Kotflügel, das Dach, die Heckklappe, der Flügel, die Heckschürze, die Teile der Unterbodenverkleidung und der Getriebetunnel bestehen aus Kohlefaser. Neben der Gewichtsersparnis machen die Teile das Auto zudem steifer, auf der Rennstrecke sorgen sie für eine geringere Karosserie-Verwindung.
Klares Ziel war es, die Rundenzeit des GT R auf der Nordschleife zu unterbieten. Dabei wurden rechnerisch bis zu 19,9 Sekunden vorhergesagt: 11,1 Sekunden Vorteil sollen die gesteigerte Leistung, das geringere Gewicht und die angepassten Reifen bringen. 1,2 Sekunden würde der Back Series bei dieser Berechnung gegenüber dem GT R durch den höheren Luftwiderstand verlieren; das soll er aber mit weiteren zehn Sekunden Bonus durch den deutlich erhöhten Anpressdruck in den Kurven ausgleichen. Ob das klappt, wird sich aber erst noch zeigen. Eine offizielle Rundenzeit hat der Black Series bislang nicht aufgestellt.
Fazit: Nah dran am GT3-Tourenwagen

Auch wenn es sich immer noch um einen AMG GT handelt: Die Aerodynamik wurde deutlich verbessert.
Bild: Daimler AG
Service-Links