Mercedes-Benz AMG M 156 V8 (2006): Sauger, SLS, C 63
Der letzte Sauger von AMG

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Der letzte Saugmotor von AMG war zugleich die erste AMG-Eigenentwicklung. Der Motor hat eine riesige Fangemeinde. AUTO BILD erklärt die Technik!
Acht Zylinder in V-Anordnung, 6,2 Liter Hubraum – und kein einziger Turbolader: Der M 156 ist der erste Motor, den AMG komplett in Eigenregie und ohne Gleichteile mit anderen Mercedes-Aggregaten gebaut hat. Zeitgleich manifestiert er das Ende einer Ära: Als letzter Saugmotor in Mercedes-Sportmodellen gab er 2015 die Krone an den mittlerweile etablierten 4.0 Biturbo ab. AMG trickste beim M 156 mit Hubraumangabe: Alle Autos mit M 156-Motor bekamen den "6,3 Liter"-Schriftzug verpasst und wurden auch so vermarktet. Allerdings haben die Schwaben den eigentlichen Hubraum von 6208 Kubikzentimetern nur sehr großzügig aufgerundet. Nichtsdestotrotz hat der Hochdrehzahlmotor eine große Fangemeinde. AUTO BILD erklärt die Legende!

Der M 156-Motor kommt ohne Gleichteile von Mercedes aus. Er ist die erste Eigenentwicklung von AMG.
Die Laufbahnen in den Aluminium-Motorblöcken wurden beim M 156 erstmals mit der (mittlerweile obligatorischen) "Nanoslide"-Technologie beschichtet. Dabei wird mithilfe des Lichtbogen-Draht-Spritzens die Laufbuchse hauchdünn mit Stahl beschichtet. Die Folge ist eine deutlich glattere Oberfläche, was weniger Reibungsverluste zur Folge hat. Für mehr Steifigkeit setzt Mercedes im AMG-V8 auf eine "Closed-Deck"-Bauweise. Hierbei werden die Laufbuchsen nur über Kühlkanäle mit Kühlflüssigkeit versorgt. Anders als bei der "Open-Deck"-Bauweise wird hier kein Zylinder vollständig vom Kühlwasserkanal umschlossen.

Der AMG-V8 ist als Hochdrehzahlmotor ausgelegt. Er hat eine größere Bohrung und einen geringeren Hub.

Tassenstößel übertragen die Steuereingaben der Nockenwellen auf die Ventile.
Wie bei AMG üblich, wurde auch der M 156 von nur einem Mechaniker in Handarbeit montiert. Die Philosophie "Ein Mann, ein Motor" ist bei AMG Tradition und findet ihren Höhepunkt im Anbringen der Motorenplakette. Durch sie darf sich der Mechaniker auf dem Motor verewigen – und der Kunde weiß, wem er den Antrieb seines neuen AMG zu verdanken hat.
M 159: Modifizierter V8 für den SLS

Die Nockenwellen lassen sich beim Saugmotor verstellen. Das Schnittmodell zeigt die Aktuatoren.

Der Ritterschlag eines jeden AMG-Motors ist seine Plakette – sie trägt den Namen des Monteurs.
M 156 nach PS geordnet:
➤ C 63 AMG (W/S/C 204) ● Leistung: 457 PS • Drehmoment: 600 Nm
➤ C 63 AMG (W/S/C 204) mit Performance Package ● Leistung: 487 PS • Drehmoment: 600 Nm
➤ CLK 63 AMG (C/A 209) ● Leistung: 481 PS • Drehmoment: 630 Nm
➤ CLK 63 AMG Black Series (C 209) ● Leistung: 507 PS • Drehmoment: 630 Nm
➤ C 63 AMG Edition 507 (W/S/C 204) ● Leistung: 507 PS • Drehmoment: 610 Nm
➤ C 63 AMG Black Series (C 204) ● Leistung: 517 PS ● Drehmoment: 620 Nm
➤ CL 63 AMG (C 216) / S 63 AMG (W/V 221) / SL 63 AMG (R230) / E 63 AMG (W/S 212) ● Leistung: 525 PS ● Drehmoment: 630 Nm
M 159 nach PS geordnet
➤ SLS AMG (C/R 197) ● Leistung: 571 PS ● Drehmoment: 650 Nm
➤ SLS AMG GT (C/R 197) ● Leistung: 591 PS ● Drehmoment: 650 Nm
➤ SLS AMG Black Series (C 197) ● Leistung: 631 PS ● Drehmoment: 635 Nm
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