Zurück: Der Reihensechszylinder
Ohne Keilriemen: Der Reihensechszylinder versorgt seine Anbauteile elektrisch über ein 48-Volt Netz.
Daimler holt den Reihensechszylinder zurück ins Programm. Der neue Motor wird zunächst in zwei Leistungsvarianten im Mercedes S-Klasse Facelift zum Einsatz kommen. Als S 450 leistet das Mildhybrid-Aggregat 367 PS und 500 Nm, darüber rangiert der S 500 mit 435 PS und 520 Nm. Der Benziner ist auf Elektrifizierung ausgelegt: Die Dreilitermaschine besitzt keinen Keilriemen, Anbauteile wie Wasserpumpe oder Klimakompressor werden über ein 48-Volt-Netz versorgt. Diese Spannung kommt vom sogenannten "Integrierten Starter-Generator" (ISG), der direkt über die Kurbelwelle angetrieben wird. Klassische Verbraucher wie Beleuchtung, Infotaiment und Steuergeräte werden nach wie vor über ein 12-Volt-Bordnetz gespeist. Mittels eines 48-Volt-/12-Volt-Spannungs-Wandlers wird die 12-Volt Batterie gespeist. Der ISG übernimmt das Aufladen der Batterien, eine herkömmliche Lichtmaschine entfällt. Was die Leistung betrifft, soll der neue Reihensechser den bisherigen V8-Motoren ebenbürtig sein.

Leistungsboost ohne Turboloch

Mercedes bringt den Reihensechser zurück
Das Mercedes S-Klasse Facelift ist das erste Modell, in dem der neue Reihensechser zum Einsatz kommt.
Beim Fahren startet der ISG den Motor im Zuge der Start-Stopp-Automatik, rekupiert Energie beim Bremsen an die Batterie oder boostet den Motor beim Gasgeben mit bis zu 250 Nm. Ein weiteres Feature ist der elektrische Zusatzverdichter. Er beschleunigt binnen 300 Millisekunden auf 70.000 Umdrehungen und soll das Turboloch überbrücken, indem er den Motor aufläd noch bevor der Turbolader auf der nötigen Betriebs-Drehzahl ist – das soll bereits beim ersten Tippen aufs Gaspedal spürbar sein. Brandneu ist dieser Ansatz allerdings nicht, Audi nutzt diese Technik schon seit 2016 im SQ7.

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Mercedes-Benz S 560 4Matic !! Sperrfrist 18. April 2017 14:00 Uhr !!
Mercedes-Benz S 560 FL  !! Sperrfrist 19. Juli 2017 00:01 Uhr !!
Mercedes-AMG S 65 !! Sperrfrist 18. April 2017 14:00 Uhr !!
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Mercedes S-Klasse Facelift (2017): Vorstellung

Segeln und Start-Stopp-Automatik mit modernem Ansatz

Mercedes bringt den Reihensechser zurück
Wird der Motor fürs Segeln gestoppt, fährt die Kurbelwelle in eine optimale Postion für den nächsten Start.
Die neue, in Reihe angeordnete Motorengeneration verfolgt Ansätze, die es so bei Mercedes vorher noch nicht gab. Die Segel-Funktion ermöglicht es nun, den Motor während der Fahrt nicht nur vom Getriebe abzukoppeln, sondern ihn auch während der Fahrt abzuschalten. Die Kurbelwelle wird danach in eine optimale Position für den nächsten Start gebracht. Wird der Verbrenner wieder benötigt, springt er selbstständig an und passt sich der aktuell erforderlichen Drehzahl an. Mercedes nennt dieses Feature "Hochdrehzahlstart".
Noch mehr Kraftstoffersparnis soll auch das neue Start-Stopp-System bringen. Es schaltet den Motor schon ab, wenn das Auto an die Ampel rollt. Das vorherige Fahrprofil gibt der Motorsteuerung Rückmeldung, wann ein Abschalten sinnvoll ist. So sollen Kurzstopps unter zwei Sekunden vermieden werden.

Mehr Platz für die Abgasreinigung

Auch an der Reduzierung der Abgaswerte hat Mercedes gearbeitet. Rund 15 Prozent CO2 soll der neue Reihensechser im Vergleich zu seinen V6-Vorgängern einsparen. Durch den Verzicht auf den Keilriemen ist der Motor kompakter, so kann die Abgasreinigung nun direkt unter der Haube stattfinden. Lediglich der Partikelfilter befindet sich noch in der Abgasanlage. Seit 1997 verzichtete Mercedes auf den Bau von
ben­zin­be­trie­ben Reihensechszylinder-Motoren. Stattdessen setzte das Unternehmen V6-Motoren ein. Ab Juli 2017 soll der neue Reihensechszylinder für das S-Klasse Facelift konfigurierbar sein.

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Mercedes E-Klasse T-Modell
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Neue Mercedes und AMG (2023, 2024, 2025)