Ferrari-Vierzylinder (2018): Technik, Erklärung, elektrischer Verdichter
Ferrari lässt den Vierzylinder klingen

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Laut einer Patentschrift arbeitet Ferrari an einem neuen Vierzylinder mit elektrischem Verdichter – und ganz besonderem Sound. AUTO BILD hat alle Infos!
Ferrari arbeitet an einem Vierzylinder mit elektrischem Verdichter – das zeigt eine Patentschrift, die AUTO BILD vorliegt. Die Konstruktion zeichnet sich durch die mechanische Entkopplung von Turbine und Verdichter aus. Ferrari verpasst dem Abgastrakt hinter dem Abgaskrümmers eine Turbine, die einen elektrischen Generator antreibt. Der speist eine Batterie, die mit einem Motor gekoppelt ist, der wiederum einen Verdichter antriebt. Der elektrische Lader erhöht den Druck der Ansaugluft und dient als Ersatz für einen klassischen, abgasgetriebenen Turbolader. Da Turbine und Verdichter nur elektrisch miteinander verbunden sind, können sie auch an unterschiedlichen Orten im Motor verbaut werden. Die Ingenieure sind damit flexibler bei der Dimensionierung dieser Bauteile – bei klassischen Turboladern muss immer ein Kompromiss zwischen der jeweiligen Auslegung von Turbine und Verdichters gemacht werden. Mit Ferraris Lösung kann jedes Teil individuell zugeschnitten werden, ein Turboloch soll es nicht geben. Neben dem Generator und dem elektrischen Verdichter beschreiben die Italiener auch eine kleine E-Maschine, die direkt auf der Kurbelwelle sitzt. Sie bezieht ihren Strom aus der Batterie, die von der Turbine gespeist wird. Damit wird der beschriebene Ferrari-Motor zum Mildhybrid.
Turbine soll den Motorklang beeinflussen

Diese technische Zeichnung zeigt den Aufbau des neuen Ferrari-Motors. Lader und Turbine sind getrennt eingebaut.
Bild: Europäisches Patentamt
Einsatzzweck noch unklar
In welcher Baureihe Ferrari den im Patent beschriebenen Motor einsetzen will, ist noch nicht bekannt. Handelt es sich tatsächlich um einen Vierzylinder, dann wäre auch ein Einsatz in kommenden Alfa Romeo-Modellen denkbar. Bei aller Unklarheit, was den Aufgabenbereich des patentierten Antriebs angeht – es dürfte noch einige Jahre dauern, bis Ferrari einen serienreifen Motor nach diesem Patent präsentieren wird.
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