Seit 1993 die erste Mercedes C-Klasse auf den Markt gekommen war, hat Daimler eine riesige Zahl neuer Baureihen eingeführt. Von der A-Klasse bis zur GLS-Klasse ergänzen unzählige neue Modelle den damaligen Markenkern aus C-, E-, S- und SL-Klasse. Klar, dass sich auch beim ehemaligen "Einstiegs"-Mercedes so einiges getan hat. Wie viel, das macht unser direkter Design-Vergleich zwischen dem neuen W 206 und seinem Urahn W 202 überdeutlich.
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Das sind die Design-Highlights der neuen Mercedes C-Klasse

Die W 202er C-Klasse kam mit klassischer Limousinen-Form

Mercedes Immendingen
Die Silhouetten von W 202 und W 206 zeigen einige Gemeinsamkeiten – wenn auch erst auf den zweiten Blick.
Bild: Daimler AG

Der designo-grüne W 202 ist ein 1996er C 280 aus der Mercedes-Klassik-Sammlung. Schnörkellose Linien treffen auf eine klassische Limousinen-Form. Das klare Muster "Vorderbau, Fahrgastzelle, Hinterbau" wird in der Seitenansicht mehr als deutlich. Die Silhouette lässt auch zwei weitere C-Klasse-Merkmale erkennen: Das "Two-Window-Design" und den "Einstiegspunkt". Ersteres meint die beiden in die Türen integrierten Seitenfenster. Die C-Säule ist im Gegensatz etwa zum Audi A4 B5 fensterlos. Der Einstiegspunkt beschreibt den Knickpunkt der oberen hinteren Türkante. Er sitzt stets etwa zehn Zentimeter vor dem hinteren Fenstersteg. Am Heck des W 202 fällt das kastige Design samt klarer Trennung von der Fahrgastzelle auf. Geriffelte Leuchten, Plakettengrill und Haubenstern hatten dagegen auch andere zeitgenössische Mercedes.
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Mercedes C-Klassen im AUTO BILD-Gebrauchtwagenmarkt

Der Mercedes W 206 ist deutlich sportlicher gestaltet als die erste C-Klasse

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Das kastige W 202-Heck steht im krassen Kontrast zur Rückansicht des rundlichen, homogen geformten W 206.
Bild: Daimler AG

Schon ein Blick auf die W 206er C-Klasse lässt die fünf Generationen Unterschied überdeutlich werden. Das Auto erscheint mit seinen fließenden Formen wie aus einem Guss. Die Front wirkt geduckt und deutlich sportlicher, die hervorstehende Schürze verdeckt dahinterliegende Sensorik und Crash-Strukturen. Beim Betrachten der Silhouette wird eine starke Keilform offenbar, Front- und Heckleuchten ziehen sich bis in die Flanken. Dieser Design-Trick lässt das Auto etwas kompakter erscheinen und verkürzt optisch den noch immer recht langen hinteren Überhang. Gemeinsamkeiten zum W 202? Kann man finden, wenn man will: Das "Two-Window-Design" ist geblieben, auch der Einstiegspunkt der hinteren Türen ist vorhanden. Genauso wie der eigene Anspruch der C-Klasse, eine kompakte Limousine mit guter Raumausnutzung zu sein.

Von

Moritz Doka