Auf diese Frage hat Volker Mornhinweg nur gewartet: "Natürlich ist der Citan ein echter Mercedes", antwortet der Chef der Daimler-Van-Sparte auf Bedenken, der neue Benz-Kastenwagen sei nur ein Kangoo mit Stern auf dem Grill. Ja, er ist in Kooperation mit Renault entstanden. Ja, er wird auf dem gleichen Band in Frankreich produziert. Und ja, auch die Motoren und Getriebe kommen von Renault. All das gibt Mornhinweg gelassen zu. Warum auch um den heißen Brei herumreden? Citan und Kangoo sind baugleich.

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Mercedes Citan
Überarbeitet: Durch "Optimierung aller relevanten Eigenschaften" wird aus einem Kangoo ein Citan.
Für den Mercedes-Manager ist das kein Problem. Im Gegenteil: Renault sei schließlich der Erfinder der kleinen Vans. "Bis heute ist in diesem Bereich niemand erfolgreicher", lobt Mornhinweg seinen französischen Partner. Mercedes will auf keinen Fall die Fehler mit dem gefloppten Vaneo wiederholen. Statt wie einst ein A-Klasse-Derivat selbst zu kreieren, wird heute der Kangoo an den entscheidenden Punkten verfeinert und zum Mercedes umgeschult. Das ist billiger und dürfte in Zukunft weiter Schule machen. So gibt es bereits Planspiele, dass das künftige Mini-SUV GLA zusammen mit Renault/Nissan gebaut und wohl auch in einer Infiniti-Variante verkauft wird. Kooperationen sind eben in. Der Renault Kangoo ist für die Techniker aus Stuttgart jedenfalls die geeignete Basis für einen Stern-Van. Ihr Auftrag: Durch "Optimierung aller relevanten Eigenschaften" aus dem eher weichen Kangoo einen massiven Mercedes zu machen. So so, aber was heißt das konkret? Um das herauszufinden, hat AUTO BILD den Renault Kangoo und seinen Mercedes-Klon gefahren.

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Renault Kangoo
Raumriese: Wie sein deutscher Bruder verpackt der Renault Kangoo 685 bis 3000 Liter im Heck.
Beim flüchtigen Blick scheinen zunächst zwei unterschiedliche Autos gegeneinander anzutreten. Gekonnt hat Mercedes seinen großen Stern in den Grill gesetzt, sodass der Citan betont bullig daherkommt und dem größeren Sprinter ähnelt. Prima gemacht, bis ins Detail: So wird die geöffnete Motorhaube nicht durch eine simple Stange wie beim Kangoo fixiert, sondern durch aufwendigere Gasdruckdämpfer. Noch viel eigenständiger wirkt der Citan hinterm Lenkrad. Die Mittelkonsole streckt sich den Insassen trutzig entgegen – das ist der rustikale Hartplastikstil eines Nutzfahrzeugs, als das der Citan ja auch positioniert wird. Der Kangoo wirkt hier etwas eleganter, mehr wie ein Pkw. Identisch dagegen sind Rücksitzanlage und Kofferraum. Hier gibt es auch kaum was zu verbessern. Mit einem Griff senken sich in beiden Modellen die Sitzflächen ab, sodass die Rückenlehnen eine ebene Fläche bilden. Dann wächst das Kofferraumvolumen von üppigen 685 Litern auf geradezu gigantische 3000 Liter an – Kangoo wie Citan sind Raumriesen.

Ist der Citan ein echter Mercedes?
Bild: AUTO BILD 38/2012
Weitere Details zu den beiden Van-Brüdern gibt es in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen und Tabellen lesen Sie in AUTO BILD 38/2012 – ab sofort im Handel.
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