Mercedes GLC Coupé (2023): Wie sportlich ist das Coupé?
Das Mercedes GLC Coupé wächst und bekommt bis zu 381 PS
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Der Mercedes GLC ist bereits bekannt, jetzt legt Mercedes die Schrägheck-Variante nach. AUTO BILD hat alle Infos und ist das SUV-Coupé schon gefahren!
Bild: AUTO BILD
Inhaltsverzeichnis
Bereits 2022 hat Mercedes den GLC neu aufgelegt – das Kompakt-SUV ist das erfolgreichste Modell mit Stern. Binnen eines Jahres wurden weltweit 342.900 Stück verkauft, etwa jedes vierte Exemplar war ein GLC Coupé – und genau das ist jetzt auch neu. Nach dem X 254 genannten SUV gibt es auch die sportliche Schrägheck-Version in der zweiten Generation. AUTO BILD hat das beliebte SUV-Coupé getestet!
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.In puncto Optik lehnt sich das Coupé im Wesentlichen am bereits bekannten GLC SUV an; die interessantesten Bereiche sind die coupéhafte Dachlinie und die Heckpartie. Das Dach fällt flach ab und mündet in einer hohen Heckklappe, ein markanter Heckbürzel unterstreicht die sportlichen Ambitionen des GLC Coupé.

Der Grill im AMG-Style ist bei allen Modellen Serie, gegen Aufpreis gibt's das "Digital Light" mit zwei elliptischen Leuchtelementen im Scheinwerfer.
Bild: Daimler AG
Beim GLC Coupé haben die Stuttgarter allerdings nicht einfach ein normales SUV genommen und das Dach ab der B-Säule flacher abfallen lassen. Der Aufbau des SUV-Coupés ist ab der A-Säule komplett neu gestaltet – das sorgt dafür, dass das Coupé 3,5 Zentimeter an Höhe verliert. Bei gleichzeitig knapp fünf Zentimetern mehr Außenlänge wirkt das GLC Coupé schlanker.
Die Rückleuchten werden – zumindest in ihrer Form – vom SUV-Bruder übernommen, erhalten aber eine neue Leuchtengrafik mit einer geschwungenen LED-Leiste. Die Heckklappe integriert sich etwas besser in das Design der Heckpartie: Sie wird nach unten hin etwas schmaler, der Mercedes-Stern wandert weiter nach unten.
Abmessungen im Überblick:
• Länge: 4763 mm
• Breite: 1890 mm
• Höhe: 1605 mm
• Radstand: 2888 mm
• Kofferraumvolumen: 545 bis 1490 Liter
• Kofferraumvolumen Plug-in-Hybrid: 390 bis 1335 Liter
• Breite: 1890 mm
• Höhe: 1605 mm
• Radstand: 2888 mm
• Kofferraumvolumen: 545 bis 1490 Liter
• Kofferraumvolumen Plug-in-Hybrid: 390 bis 1335 Liter
Auch im Innenraum geht's – wer hätte es gedacht – ähnlich zu wie im GLC SUV. Die serienmäßige "Avantgarde"-Linie versprüht sportliches Flair, Zierelemente in Metall-Wabenstruktur erinnern etwas an Carbon. Auch die Display-Landschaft mit dem 12,3-Zoll-Digitalcockpit und dem zum Fahrer geneigten 11,9-Zoll-Infotainment-Bildschirm ist so nichts Neues, gibt's schon in der C-Klasse.

Im Innenraum warten große Displays und neueste MBUX-Technik. Auf Wunsch gibt's auch einen Offroad-Assistenten.
Bild: Daimler AG
Interessanter wird es in Reihe zwei, in der es – trotz der coupéhaft abfallenden Dachlinie – erstaunlich geräumig zugeht. Selbst mit 1,90 Meter Körpergröße stößt man zu keinem Zeitpunkt gegen den Dachhimmel, und auch die Beinfreiheit passt. Für ein etwas offeneres Raumgefühl und bessere Lichtdurchflutung gibt's im GLC Coupé ein größeres Schiebedach, das – verglichen mit dem SUV – sechs Zentimeter länger ist.
Gut, die Kopffreiheit passt auf der Rücksitzbank des GLC Coupé, aber wie sieht's mit dem Kofferraum aus? Ja, die Coupé-Dachlinie sorgt für Einbußen im Ladeabteil, aber weniger stark, als man zunächst denkt. Mit 545 bis 1490 Litern ist das Stauvolumen des SUV-Coupés zwar geringer als beim SUV (620 Liter bis 1680 Liter), aber immer noch ausreichend. Und: Es sind insgesamt 50 Liter mehr als beim Vorgänger, bei umgeklappter Rückbank sogar 90 Liter.
GLC 300 steht auf unserem Testwagen in der Außenfarbe "Patagonienrot Metallic". Heutzutage steht das für einen Zweiliter-Vierzylinder mit 258 PS und 400 Nm Drehmoment. Allradantrieb und Neungang-Automatik sind bei allen GLC-Versionen Serie. Zudem sind alle Verbrenner Mildhybride inklusive 48-Volt-Bordnetz.
Der 300er macht im ersten Test einen guten Eindruck. Mit 258 PS und 400 Nm fühlt sich der GLC nie untermotorisiert an. Bei hohen Drehzahlen fängt der Vierzylinder aber etwas an zu dröhnen. Trotz der sportlich eleganten Optik ist das Coupé eben kein Sport-SUV. Das muss es aber auch nicht sein, denn zügiges Reisen liegt dem GLC Coupé viel mehr. Dabei besonders auffällig: Im Innenraum ist es angenehm ruhig (sofern der Vierzylinder nicht ausgedreht wird). In die Geräuschreduzierung ist seitens Mercedes viel Detailarbeit geflossen, und das merkt man.
Hinterachslenkung gegen Aufpreis
Serienmäßig gibt es ein Sportfahrwerk, im Testwagen war allerdings das 3320 Euro teure Technik-Paket verbaut. Darin enthalten sind das Luftfahrwerk Airmatic und eine Hinterachslenkung (bis zu 4,5 Grad). Letztere verringert den Wendekreis von 11,8 auf 10,9 Meter und damit auf A-Klasse-Niveau. Doch nicht nur der Wendekreis, auch das Einlenkverhalten profitiert. Auf den kurvenreichen Passstraßen der Route lenkt das GLC Coupé dank der Hinterachslenkung willig ein.

Trotz der sportlichen Optik ist das GLC Coupé kein Sport-SUV. Zügiges Reisen liegt dem GLC dafür umso mehr.
Bild: Daimler AG
Der einzige Kritikpunkt ist der Vierzylinder, der – für sich genommen – wenig falsch macht und mit einem moderaten Verbrauch von 9,1 l/100 km punkten kann. Doch es bleibt der Eindruck, dass ein Sechszylinder besser zum souveränen Auftritt des GLC Coupé passen würde.
Wie gut ist der Plug-in-Hybrid?
Ob sich der Plug-in-Hybrid da besser schlägt? Da hilft nur eins: testen! Zur Verfügung stand der GLC 400 e, der den Zweiliter-Vierzylinder (in dieser Version 252 PS) mit einem 136 PS starken Elektromotor kombiniert. Macht in Summe 381 PS und 650 Nm Systemdrehmoment. Mit einem Basispreis von 79.611 Euro kostet er aber noch mal knapp 7000 Euro mehr als der 300er und ist die teuerste Variante des GLC Coupé.
Dafür gibt es aber auch eine Batteriekapazität von 31,2 kWh und somit einen größeren Akku als im vollelektrischen Dacia Spring. Die rein elektrische Reichweite wird selbstbewusst mit 130 Kilometern angegeben. Passend dazu hat Mercedes für die anwesenden Pressevertreter eine Hybrid-Challenge ausgerufen. Aufgabe: die 121 Kilometer lange Route zum Flughafen mit einer Akkuladung schaffen.

Dank Hinterachslenkung (bis zu 4,5 Grad) fährt das Mercedes GLC Coupé sportlich ums Eck.
Bild: Daimler AG
Challenge accepted! Im Elektromodus fällt noch mal mehr auf, wie leise es im Innenraum des GLC ist. So fahre ich Kilometer für Kilometer über Passstraßen, durch kleine Orte und am Ende noch eine längere Autobahnstrecke. Die Reichweite schwindet langsam, sehr langsam. Durch Rekuperation auf Bergab-Etappen gewinne ich zwischenzeitlich sogar Reichweite hinzu.
Über 130 Kilometer elektrische Reichweite
Nach 121 Kilometern komme ich am Flughafen Innsbruck an – ohne dass der Vierzylinder auch nur ein einziges Mal angesprungen ist. Challenge bestanden! Am Ende habe ich sogar noch 19 Kilometer Restreichweite, was bedeutet, dass ich die Werksangabe sogar übertroffen habe. Das spiegelt sich auch im berechneten Verbrauch wider: 16,3 kWh stehen im 12,3 Zoll großen Digitaldisplay. Mercedes gibt 20,4 kWh auf 100 Kilometer an.
Wenig überraschend ist auch die Auswahl der Motoren, die der Neue von seinem GLC-Bruder übernimmt. Bedeutet: Zwei Benziner mit 204 und 258 PS sowie zwei Diesel mit 197 bis 269 PS stehen zur Verfügung – alle elektrifiziert mit 48-Volt-Bordnetz. Zudem werden die Schwaben neben den Vierzylindern noch einen Sechszylinder-Diesel und eine AMG-Version nachreichen; die Leistungsdaten nennt Mercedes aber noch nicht.
Technische Daten im Überblick:
GLC 200 4Matic | GLC 300 4Matic | GLC 220 d 4Matic | GLC 300 d 4Matic | GLC 300 e 4Matic | GLC 400 e 4Matic | GLC 300 de 4Matic | |
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Motor | Vierzylinder-Turbo | Vierzylinder-Turbo | Vierzylinder-Turbo | Vierzylinder-Turbo | Vierzylinder-Turbo + Elektromotor | Vierzylinder-Turbo + Elektromotor | Vierzylinder-Turbo + Elektromotor |
Hubraum | 1999 cm³ | 1999 cm³ | 1993 cm³ | 1993 cm³ | 1999 cm³ | 1999 cm³ | 1993 cm³ |
Kraftstoff | Benzin | Benzin | Diesel | Diesel | Benzin | Benzin | Diesel |
Leistung | 150 kW (204 PS) | 190 kW (258 PS) | 245 kW (197 PS) | 198 kW (269 PS) | – | – | – |
max. Drehmoment | 320 Nm | 400 Nm | 440 Nm | 550 Nm | – | – | – |
Systemleistung Plug-in-Hybrid | – | – | – | – | 230 kW (313 PS) | 280 kW (381 PS) | 245 kW (333 PS) |
max. Systemdrehmoment Plug-in-Hybrid | – | – | – | – | 550 Nm | 650 Nm | 750 Nm |
0-100 km/h | 7,9 s | 6,3 s | 8,1 s | 6,4 s | 6,7 s | 5,6 s | 6,4 s |
Höchstgeschwindigkeit | 227 km/h | 246 km/h | 225 km/h | 249 km/h | 220 km/h | 239 km/h | 219 km/h |
Verbrauch nach WLTP* | 8,0 - 7,1 l/100 km | 8,2 - 7,3 l/100 km | 5,8 - 5,1 l/100 km | 6,1 - 5,5 l/100 km | 0,6 - 0,5 l/100 km | 0,6 - 0,5 l/100 km | 0,5 - 0,4 l/100 km |
Stromverbrauch nach WLTP* | – | – | – | – | 22,4 - 20,2 kWh/100 km | 22,4 - 20,2 kWh/100 km | 22,7 - 20,3 kWh/100 km |
Emissionen nach WLTP* | 182 - 162 g/km | 185 - 165 g/km | 152 - 135 g/km | 160 - 145 g/km | 15,0 - 11,0 g/km | 15,0 - 11,0 g/km | 13,0 - 10,0 g/km |
Elektrische Reichweite nach WLTP* | – | – | – | – | 119 - 131 km | 119 - 131 km | 113 - 130 km |
Drei Plug-in-Hybride mit 313 bis 381 PS Systemleistung komplettieren die Motorenpalette des GLC Coupé, neben den Benzin-Hybriden GLC 300 e und GLC 400 e gibt's auf Wunsch auch einen Diesel-Hybrid mit 333 PS Systemleistung und bis zu 750 Nm Drehmoment. Dank einer 31,2-kWh-Batterie sollen die Hybride bis zu 131 Kilometer rein elektrische Reichweite schaffen.

Die Motoren übernimmt das Coupé von seinem SUV-Bruder, ein Reihensechszylinder soll folgen.
Bild: Daimler AG
Immer serienmäßig an Bord ist beim GLC der Allradantrieb, geschaltet wird automatisch über neun Gänge. Ebenfalls serienmäßig fährt das GLC Coupé mit einer Stahlfederung, auf Wunsch lässt sich auch ein Luftfahrwerk ordern. Wer sich für das Luftfahrwerk entscheidet, der bekommt noch eine Hinterachslenkung mit 4,5 Grad Lenkwinkel on top.
Auch AMG scheint an einer sportlichen Topversion des SUV und seines Coupé-Ablegers zu arbeiten. Genauere Infos zur Motorisierung geben die Affalterbacher zwar nicht raus, hier lohnt sich aber ein Blick in Richtung C-Klasse: Wie schon der AMG C 63 E Performance dürften auch GLC und GLC Coupé als Plug-in-Hybrid mit Vierzylinder und bis zu 680 PS Systemleistung kommen.
Den Marktstart des GLC Coupé kündigt Mercedes für Juli 2023 an. Das Basismodell GLC 200 4Matic Coupé kostet mindestens 62.594 Euro und damit 2785 Euro mehr als die SUV-Version. Das von uns getestete GLC 300 4Matic Coupé startet bei 72.947 Euro, das GLC 400 e 4Matic Coupé (ab 79.611 Euro) rundet die Preisliste nach oben hin ab – zumindest bis die AMG-Version an den Start geht!
Die Teilnahme an der Reise wurde unterstützt von Mercedes. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unter www.axelspringer.de/unabhaengigkeit
Fazit
Die zweite Generation des GLC Coupé ist ein rundum gelungenes Auto. Es bietet eine sportliche Optik, viel Platz und ist komfortabel. Wer es drauf anlegt, kann das Coupé aber auch sportlich bewegen. Persönlich würde ich auf den Sechszylinder-Diesel warten, wobei die Plug-in-Hybride mit Reichweiten von über 100 Kilometern ebenfalls interessant sind – nicht nur für Dienstwagenfahrer!
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