Mercedes GLE: Test
Ist hier nur der Name neu?

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Aus ML wird GLE – ist sonst noch was? Wir wollten wissen, was sich abgesehen vom Namen außerdem beim Mercedes-SUV geändert hat.
Gleicher Inhalt, neuer Name. Das kann, das muss aber nicht funktionieren. Als sich Prince von 1993 bis 2000 in TAFKAP umtaufte, lockte er jedenfalls kaum noch einen Partygänger auf die Tanzfläche. Vielleicht lag's am seltsamen Namen – übersetzt stehen die sechs Buchstaben für "Der früher als Prince bekannte Künstler". Mercedes will das unter allen Umständen besser machen. Und beweist schon mit der Namenswahl mehr Fingerspitzengefühl. Aus der M-Klasse wird – analog zu GLA, GLC und künftig GLS – der GLE. Also ein Geländewagen im Segment der E-Klasse. Klingt ziemlich logisch. Doch kann das "neue" SUV mehr als nur die richtigen Buchstaben tragen?
Im Innenraum überzeugt der GLE mit viel Platz

Gewohnt großzügig: Auf allen Plätzen sitzt man gut, vorne könnte die Beinauflage aber etwas länger sein.
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Beim Komfort fährt das Mercedes-SUV ganz weit vorne

Sanfter Gleiter: Mit Airmatic und adaptiven Dämpfern ausgerüstet, bügelt der GLE alle Unebenheiten aus.
Unter der Haube werkelt im 350 d der bekannte V6-Diesel mit 258 PS. Beim Kaltstart noch etwas knurrig, übernimmt der Dreiliter nach wenigen Kilometern souverän und dezent das Kommando. Nach 7,4 Sekunden rauscht der GLE mit 100 km/h durchs Land, wobei der dicke Daimler durchaus behände und austrainiert wirkt. Mit allen Rädern krallt er sich in den Asphalt und schiebt in allen Drehzahllagen munter an. Mit neun statt bisher sieben Fahrstufen findet die Automatik immer die passende Übersetzung. Nur selten wirkt die Mercedes-Box unentschlossen und legt im Schiebebetrieb leicht ruckend die Fahrstufe ein.
Im vollen Testwagenornat kostet der 350 d 70.884 Euro

An der Kasse ein ganz typischer Mercedes: Für einen GLE 350 d werden mindestens 60.750 Euro fällig.
Fazit
Ein neues Auto ist aus dem ML nach der Umbenennung in GLE nicht geworden. Wohl aber ein besseres. Bei der Cockpitgestaltung und vor allem bei der Connectivity lässt sich die Überarbeitung deutlich spüren. Die technische Basis bleibt zwar weitgehend unverändert, Motor und Fahrwerk waren aber schon beim Vorgänger nicht schlecht und gewinnen hier durch Feinschliff. Bleibt als echtes Manko nur der hohe Preis.
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