Auf der IAA in München gibt Mercedes-Maybach einen seriennahen Ausblick auf das erste Elektro-Modell der Marke. Alle Infos zum Concept EQS!
Bild: Thomas Starck
Was bedeutet Luxus im Zeitalter von Elektromobilität? Diese Frage stellt sich auch Mercedes-Maybach und versucht mit dem Concept EQSauf der IAA in München (7. bis 12. September 2021) einige Antworten zu liefern. Mit dem SUV kündigen die Schwaben nicht nur ein neues Fahrzeug an, sondern setzen erstmals in ihrer Geschichte auf einen vollelektrischen Antrieb. Trotz neuer Plattform und dem Wegfall des Verbrennungsmotors setzt die Luxusschmiede auf Gewohntes und verpasst der Studie die obligatorische Zweifarblackierung.
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Dass Mercedes die Luxusinterpretation der elektrischen S-Klasse als SUV ausführt, überrascht. Mit Blick auf die Kernmärkte wie China, Russland und die USA scheint dieser Schritt aber nachvollziehbar. Im Gegensatz zu Europa ist hier auch der bisherige GLS, das S-Klasse-SUV, deutlich häufiger im Straßenbild zu sehen.
Concept EQS im ersten Check auf der IAA
Maybach-Logo an der C-Säule und durchgängiges Leuchtenband am Heck: Das SUV fährt auf.
Bild: Thomas Starck / AUTO BILD
Mit dem Concept EQS zeigt Mercedes nicht nur den ersten elektrischen Maybach, das Modell gibt auch einen Ausblick auf einen elektrischen GLS. Im ersten Check wirkt der Maybach imposant und kann mit ein paar Details aufwarten. Die Scheinwerfer werden von kleinen Maybach-Symbolen eingefasst, die B-Säule ist im Bereich der Fenster ebenfalls mit Markenlogos übersäht. Ab 2023 plant Mercedes das Luxus-Modell in seine Produktion ein, das gewöhnliche EQ-Modell soll dagegen bereits 2022 erhältlich sein.
EQS-SUV gibt Ausblick auf das Serienmodell
Die B-Säule aus poliertem Metall ist mit unzähligen Maybach-Logos übersäht.
Bild: Thomas Starck / AUTO BILD
Mit technischen Daten hält sich die Luxussparte von Mercedes bei ihrem Conceptcar noch bedeckt. Hauptaufgabe der Studie: Das SUV soll mehr einen Ausblick auf das Design und die Möglichkeiten der Innenraumgestaltung geben. An der Front findet sich daher ein mächtiger Maybach-Grill mit vertikalen Chromstreben. Er ist vollständig geschlossen und verbessert so die Aerodynamik des Luxusmodells. Der Grill läuft in Mercedes-EQ-Manier zu den Scheinwerfern hin aus und integriert diese somit in die Frontpartie. Die Schürze trägt zwei Lufteinlässe, die mit Chrom verziert und über eine Leiste miteinander verbunden sind. Auf der Haube thront der Mercedes-Stern, der zusammen mit einer Chromspange das Fahrzeug in der Mitte teilt.
In der Seitenansicht stechen vor allem die mächtigen 24-Zoll-Felgen hervor. Sie wirken beinahe wie aus einem Guss und verleihen dem ohnehin schon großen SUV zusätzliche Präsenz. Die Türgriffe sind wie beim EQS versenkbar und sollen sich beim Maybach-SUV selbstständige ausfahren, sobald sich die Passagiere nähern. Kommen die Insassen dem Fahrzeug noch näher, soll sich sogar die Fahrertüre von selbst öffnen können. Die C-Säule trägt selbstverständlich das Maybach-Logo. Die Heckpartie zieht bewusste Parallelen zu bisherigen Elektro-SUV von Mercedes. Das durchgezogene Leuchtenband trug bereits der EQC und findet sich seither bei allen akkubetriebenen Sternen wieder. Auch der Maybach EQS trägt es und wertet es durch eine Chromspange sogar auf. Die Leuchtengrafik ist für das Luxusmodell spezifisch.
Innenraum in Anlehnung an S-Klasse und EQS
Die Verwandschaft zu EQS und S-Klasse ist sofort erkennbar, der Maybach glänzt aber mit noch mehr Luxus.
Bild: Daimler AG
Einen realen Innenraum gibt es aktuell noch nicht, virtuell macht der Luxus-Stern aber einiges her. Mercedes-Maybach möchte hier wohl alle Register ziehen, die aktuell verfügbar sind. Der 1,41 Meter breite MBUX-Hyperscreenaus dem normalen EQS findet sich auch im SUV wieder, und im Fond werden die Passagiere mit Einzelsitzen und dem Chauffeur-Paket nach allen Regeln der Kunst verwöhnt. Durch die Ausführung als SUV soll eine höhere Sitzhöhe möglich sein, was eine größere Schenkelauflage für die Fondsitze und damit mehr Sitzkomfort bedeuten würde. Die Mittelkonsole läuft von vorne bis hinten in einem Stück durch und erhält serienmäßig eine kleine Vase. Sie soll dazu einladen, das Concept EQS mit Blumen zu schmücken. Da laut Mercedes die Käuferklientel für derartige Fahrzeuge immer jünger wird, soll das Fahrzeug auch im Fond voll vernetzt sein. Daher findet sich zwischen den Sitzen auch eine digitale Bedieninsel.
Elektro-Maybach könnte EQS-Antrieb erhalten
Das Concept EQS baut auf der modularen E-Plattform für die Ober- und Luxusklasse auf. Daten gibt es noch nicht.
Bild: Thomas Starck / AUTO BILD
Zum Antrieb schweigt Mercedes noch. Da das SUV aber auf der neuen Elektroplattform aufbaut, die auch bisher schon der EQS nutzt, könnten die Leistungsdaten von dort übernommen werden. Im EQS 580 arbeiten zwei E-Motoren zusammen und erzeugen so einen bis zu 524 PS starken Allradantrieb. Ein Akkupaket mit 107,8 kWh ermöglicht bis zu 676 Kilometer Reichweite. Beim Concept EQS geht Mercedes selbst von realistischen 600 km für das Serienmodell aus. Preislich wird das Maybach-SUV wohl noch deutlich über einem aktuellen Maybach GLS liegen, AUTO BILD schätzt den Einstiegspreis des Maybach Concept EQS auf mindestens 180.000 Euro.
Mercedes möchte seine Luxusmarke Maybach in die Neuzeit überführen. Das scheint mit dem Concept EQS durchaus klappen zu können. Dass Mercedes anstelle einer Limousine ein SUV zeigt, bestätigt den noch immer anhaltenden Trend zu Fahrzeugen mit hoher Karosserie. Besonders spannend ist aber der Ausblick auf den kommenden Elektro-GLS, der die grundlegenden Proportionen des Maybach übernehmen soll.