Vier Modelle, viele Emotionen und noch mehr Optionen – der Mini kann einem den Kopf verdrehen. AUTO BILD führt durch den Prospekt-Dschungel und empfiehlt das beste Modell.
Es gibt so vieles, was ein Mini nicht kann. Vier Erwachsene komfortabel von A nach B bringen zum Beispiel. Oder sperriges Gepäck einpacken. Auch Rückenkranke und Qualitätsfanatiker wird er nie begeistern. Böse Nachteile, die trotzdem den Erfolg des Kleinen nicht im Geringsten aufhalten konnten. Weil er zu den ganz Großen zählt, wenn es um den Spaß auf vier Rädern geht. Tatsächlich versteht es der britische BMW-Sprössling wie kein anderer, die Langeweile aus dem grauen Auto-Alltag zu vertreiben. Sei es mit seinem kultigen Retro-Design, das auf der Sympathie-Skala ganz oben rangiert.
Oder natürlich beim Fahren, wo er mit maximal 211 PS schon mal zum Giftzwerg mutiert, der selbst stärkeren Konkurrenten frech den Knackpo zeigt, egal ob als Limousine oder Cabrio. Auch die anderen beiden Familienmitglieder geben sich dynamisch, allerdings mit mehr Nutzwert. So streckt sich der Clubman mit gegenläufig öffnender Fondtür auf knapp vier Meter, um hinten zwei halbwegs menschenwürdige Plätze zu schaffen. Dem Countryman gelingt das auf Anhieb, doch das SUV entfernt sich maximal von der Mini-Philosophie. Käufer haben die Wahl zwischen vier Modellen, unzähligen Optionen und sieben Motorvarianten. Aber: So bunt wie in den Zubehörlisten geht es unter den Mini-Motorhauben nicht zu. Im Gegenteil: Alle derzeit verfügbaren Triebwerke, egal ob Benziner oder Diesel, schöpfen ihre Kraft aus dem gleichen Hubraum.
Überblick: Alle News und Tests zu Mini
Unterschiedliche Abstimmungen sorgen dafür, dass trotz Motoren-Monotonie keine Langeweile aufkommt. Das erledigt die Elektronik. Gut für den Hersteller, der auf diese Weise Produktionskosten spart. Und bei 4000 Euro Differenz zwischen einem Mini One mit 75 Drossel-PS und praktisch identischem 122-PS-Triebwerk des Cooper bestimmt einen ordentlichen Schnitt macht. Seit September 2010 steuert BMW die Diesel bei, im März 2011 folgt ein Zweiliter mit 143 PS. Bei der Kraftübertragung raten wir zur präzisen Sechsgang-Handschaltung, die bestens zum Mini passt. Den Aufpreis für die Automatik (1540 Euro) kann man sich sparen. Und dann gibt es da schließlich noch etwas, was ein Mini überhaupt nicht kann: die Kaufentscheidung leicht machen. Oben in der Bildergalerie: die AUTO BILD-Tipps für die vier Mini-Modelle und die Antwort auf die Frage, wecher der beste Mini ist!
Fazit
von
Uli Holzwarth
Sie wollen einen vernünftigen Mini kaufen? Vergessen Sie’s! Den gibt es nicht. Jedenfalls für streng rational denkende Autokäufer. Denn ein Mini ist selten praktisch, weder billig noch überragend verarbeitet. Kurz: die pure Unvernunft. Und genau das macht für mich den Reiz des Mini aus. Wer einmal mit einem Cooper S über verwinkelte Landstraßen getobt ist, weiß, was ich meine. Deshalb: Wenn schon Mini, dann richtig. Und das kann nur der Zweitürer als Cooper S sein. Klein und gemein. Aber auch fein.
Von
Uli Holzwarth
Kaufberatung Mini
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Wer blickt da noch durch? Bei Mini gibt es mittlerweile nicht nur vier verschiedene Modelle, sondern zu jedem auch eine Vielzahl an Optionen und Motorisierungen. AUTO BILD wühlt sich auf der Suche nach dem besten Kauftipp durch den Prospekt-Dschungel der BMW-Tochter.
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Wer an Mini denkt, meint den klassischen Zweitürer. Er steht für die gelungenste Umsetzung des Retro-Gedankens. Das sehen auch die Fans so: Mehr als zwei Drittel aller Mini-Käufer weltweit wählen die Limousine. Zur Modellempfehlung.
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Wie lässt sich der Spaß, im Mini gesehen zu werden, noch steigern? Na klar, mit dem Cabrio. Weltweit wählt jeder fünfte Mini-Kunde die Oben-ohne-Variante, in Deutschland sogar jeder vierte. Damit belegt der Kapuzen-Mini Platz zwei in der Familien-Rangliste. Zur Modellempfehlung.
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Mini würde niemals vom Kombi reden – der Lastenesel unter den Kleinen heißt seit 2007 wieder Clubman. Ein Exot im Programm, denn sowohl weltweit wie in Deutschland wird das Cabrio häufiger gekauft. Wer es praktisch mag, bekommt mit dem Clubman freilich das attraktivere Auto. Zur Modellempfehlung.
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Wie viel Mini steckt noch im Mini-SUV? Bei knapp 4,10 Meter Länge und 1,56 Meter Höhe kann beim Countryman von Minimalismus keine Rede mehr sein. An der Familienzugehörigkeit des Viertürers besteht freilich kein Zweifel: Außen wie innen zitiert der Große die kleinen Brüder. Zur Modellempfehlung.
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Die gute Nachricht in Sachen Ausstattung: Bei der Sicherheit macht Mini keine Kompromisse (kann man bei diesem Preis aber auch erwarten). Bereits die Basisvariante "One" hat in allen Baureihen serienmäßig sechs Airbags, ESP, Reifendruckanzeige, ABS mit Bremsassistent und Gurtstraffer, ...
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... außerdem ISOFIX-Kindersitzbefestigungen.
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Bei den Annehmlichkeiten gibt sich der Hersteller allerdings kleinlich: Eine Klimaanlage beispielsweise, in dieser Preisklasse längst Standard, kostet beim One (mit Ausnahme des Countryman) stets Aufpreis.
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Die wichtigsten Ausstattungsdetails der Basisversion "One": manuelles Sechsganggetriebe, Servolenkung, Zentralverriegelung, ...
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... CD-Radio, elektrische Fensterheber vorn, Höhenverstellung Fahrersitz, in Höhe und Weite einstellbare Lenksäule, Drehzahlmesser, Außentemperaturanzeige, ...
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... geteilt umklappbare Rücksitzlehnen (hier Countryman), 15-(16-)Zoll-Stahlräder mit Radnabenabdeckungen.
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Zusätzlich zur Basisausstattung kommen beim Cooper Start-Stopp-Automatik mit Bremsenergie- Rückgewinnung, 15-(16-)Zoll-Aluräder und Klimaanlage hinzu, ...
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... der Cooper S hat zudem 16-(17-)Zoll-Aluräder, Sport-Lederlenkrad, Heckspoiler und Sportsitze zu bieten.
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Wie kaum ein anderer Hersteller ermöglicht Mini, das Wunschauto ganz nach persönlichem Gusto zusammenzustellen. Wem die vielfältigen Optionen in der Preisliste nicht genügen, ...
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... findet im Zubehörprogramm von Alu-Rädern über Dekorsätze ...
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... bis hin zu Schalensitzen unzählige weitere Dinge, um den Mini geschmacksgenau herauszuputzen. Hemmungsloses Ankreuzen treibt den Preis freilich rasch über die 50.000-Euro- Schwelle – Wahnsinn! Besser also genau überlegen, ...
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... was ein Mini unbedingt haben muss. Dazu zählen auf jeden Fall die guten Halt bietenden Sportsitze (310 Euro), eine Klimaanlage (ab 960 Euro) und die vergleichsweise günstigen Bi-Xenon-Scheinwerfer (690 Euro). Sind weitere Annehmlichkeiten gefragt, ...
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... empfehlen wir eines der Ausstattungspakete. Besonders attraktiv: Das Chili-Paket kombiniert viele sinnvolle Extras mit einem Hauch von Luxus. Zudem kommt die Paketlösung günstiger. Um wie viel, hängt von Modell und Ausstattungslinie ab. Für den Mini One kostet das Chili-Paket beispielsweise 3300 Euro, ...
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... der Preisvorteil beträgt 1110 Euro. Im "Vorteilspack" enthalten: Chrome- Line-Exterieur, Lichtpaket, Ablagenpaket, Sitzhöhenverstellung auf der Beifahrerseite, Fußmatten, ...
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... Klimaautomatik, Bordcomputer, CD-Radio Boost, Sport-Lederlenkrad mit Multifunktionstasten und Teilledersitze.
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Ein weiteres empfehlenswertes Extra sorgt für Hörgenuss, Audio-Fans stellen beim Soundsystem von Harman Kardon die Ohren auf. Der Verstärker mit acht Kanälen und 480 Watt kostet 740 Euro. Voraussetzung: Radio "Boost" aus dem Chili-Paket.
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Hierüber kann man nachdenken: Per Knopfdruck lassen sich mit dem "Sport Button" das Ansprechverhalten von Gaspedal und der elektrischen Servolenkung schärfen. Macht 130 Euro, die sich vor allem für sportliche Piloten lohnen.
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Verfrorene Zeitgenossen freuen sich über die dreistufige Sitzheizung. Der Hersteller auch, sie kostet weitere 290 Euro, ist trotzdem eine Überlegung wert. Beim Clubman One ist sie allerdings nur zusammen mit Klima zu haben.
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Hiervon können Sie getrost die Finger lassen: Zwar ist die Sprachsteuerung für 260 Euro an sich eine feine Sache, ....
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... sie funktioniert aber nur mit dem Radio "Visual Boost" (1290 Euro) oder dem großen Navi-System (1950 Euro).
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Auch das hier braucht eigentlich niemand: Mittels Zusatzinstrument werden im Mini Cabrio die Stunden des Offenfahrens gezählt.
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So bunt wie in den Zubehörlisten geht es unter den Mini-Motorhauben nicht zu. Im Gegenteil: Alle derzeit verfügbaren Triebwerke, egal ob Benziner oder Diesel, schöpfen ihre Kraft aus dem gleichen Hubraum von 1598 cm³. Bei den Benzinern reicht die Spanne von 75 bis 211 PS, ...
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... der Diesel ist mit 90 oder 112 PS zu haben. Im März 2011 legt Mini einen zwei Liter großen Selbstzünder mit 143 PS nach.
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Bei der Kraftübertragung raten wir zur präzisen Sechsgang-Handschaltung, die bestens zum Mini passt. Den Aufpreis für die Automatik (1540 Euro) kann man sich sparen.
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Das Fazit und die Kaufempfehlung: "Sie wollen einen vernünftigen Mini kaufen? Vergessen Sie's! Den gibt es nicht. Jedenfalls für streng rational denkende Autokäufer. Denn ein Mini ist selten praktisch, weder billig noch überragend verarbeitet. Kurz: die pure Unvernunft. Und genau das ...
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... macht für mich den Reiz des Mini aus. Wer einmal mit einem Cooper S über verwinkelte Landstraßen getobt ist, weiß, was ich meine. Deshalb: Wenn schon Mini, dann richtig. Und das kann nur der Zweitürer als Cooper S (Preis: 26.510 Euro) sein. Klein und gemein. Aber auch fein."