Motoröl: Das richtige Öl finden
Welches Öl ist das richtige für mein Auto?

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Ohne Öl geht im Motor nichts. Aber: Welches Öl ist das richtige? Die vielen Abkürzungen machen die Suche nicht gerade leichter. AUTO BILD erklärt, was dahintersteckt.
Bild: AUTO BILD
Inhaltsverzeichnis
Motoröl ist nicht gleich Motoröl. Je nach Motor muss der Schmierstoff nämlich unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Um das richtige Öl zu finden, gibt es verschiedene Codes, die das Motoröl klassifizieren. Wer aber schon einmal im Autozubehörhandel vor dem Motorölregal gestanden hat, kennt die Verwirrung, die sich durch die vielen verschiedenen Abkürzungen einstellt: ACEA, A3-98, VW 505.00, 5W-40 – was heißt das denn? Welches Öl braucht der Motor? Die wichtigsten Fakten im Überblick!
Motoröle
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SAE-Klasse: SAE steht für "Society of Automotive Engineers", eine Organisation, die verschiedene Standards in der Autoindustrie festlegt – dazu gehören auch die SAE-Klassen, welche die Viskosität von Motoröl angeben. Im Ölcode, zum Beispiel "5W30" werden dafür die Niedrig- und die Hochtemperatur-Viskosität angegeben. Die Niedrigtemperaturviskosität steht vorne, erkennbar am "W" für Winter. Je kleiner die Zahl, desto kältebeständiger ist das Öl. Die Klasse SAE 5W bescheinigt dem Öl ein gutes Fließverhalten bis -35°C. Die zweite Zahl, in diesem Fall "30" gibt die Viskosität bei Wärme an. Je höher die Zahl, desto dickflüssiger bleibt das Öl bei hohen Temperaturen und dementsprechend belastbar ist der Schmierstoff.
ACEA-Spezifikation: Auch hinter ACEA steckt eine Organisation, die "Association des Constructeurs Européens d'Automobiles" (Verband der europäischen Automobilhersteller). Im ACEA sind europäische Hersteller wie VW oder Volvo organisiert, die ihre eigenen Motoröl-Spezifikationen geschaffen haben. Dieser Ölcode besteht aus Buchstaben, die das Öl einem Fahrzeugtyp zuordnen, sowie einer Zahl, welche die Leistungsfähigkeit des Motoröls beschreibt. Dabei gilt, je höher die Zahl, desto leistungsfähiger das Öl. Die Buchstaben stehen dabei für folgende Fahrzeugtypen:
- A: Pkw mit Ottomotor (Benziner)
- B: Pkw und kleine Nutzfahrzeuge mit Dieselmotor
- C: Pkw mit Otto- oder Dieselmotor mit modernen Abgasnachbehandlungssystemen (z.B. Partikelfilter)
- E: Lkw mit Dieselmotor
API-Klassen: Die sogenannte API-Klassifikation ist der Standard vom American Petroleum Institut. Entsprechend sind die Spezifikationen auf amerikanische Motoren abgestimmt. Hier wird das Motoröl mithilfe von Buchstaben in Klassen eingeteilt. Grundsätzlich wird dabei unterschieden zwischen Motorölen der Klasse "S" für Ottomotoren sowie Ölen der Klasse "C" für Dieselmotoren in Nutzfahrzeugen. Eine Norm für Diesel-Pkw gibt es nicht. Darüber hinaus gibt es die Klasse "GL" für Getriebeöl. Weitere Buchstaben kennzeichnen die Leistungsfähigkeit des Öls. Für Benziner sind aktuell die Klassen SJ, SL, SM und SN gebräuchlich. Vorherige Klassen sind nur für ältere Autos geeignet. Die API-Klasse SA kennzeichnet zum Beispiel ein Motoröl ohne jegliche Additive, dies kommt höchstens noch im Oldtimer zum Einsatz.
Hersteller-Codes: Hersteller wie VW oder Mercedes, haben ihre eigenen Ölcodes. Das liegt vor allem daran, dass die Motoren immer komplexer werden und die Öle immer leistungsfähiger. Die Hersteller nehmen deswegen eigene Tests vor und geben nur bestimmte Öle für die jeweiligen Motoren frei. Das ist dann an den jeweiligen Hersteller-Spezifikationen erkennbar wie etwa VW 505.00 oder Mercedes-Benz 229.1.
Wichtig ist, auf die Freigaben der Motoröle durch den Hersteller zu achten. Welches Motoröl für das jeweilige Auto geeignet ist, steht im Fahrzeughandbuch. Finden sich keine Herstellerfreigaben, müssen Sie auf die ACEA- oder API-Spezifikationen achten. Haben Sie das Fahrzeughandbuch nicht zur Hand, hilft manchmal auch das Serviceheft weiter. Alternativ bieten einige Ölhersteller im Netz Ölsuchmaschinen. Hier lässt sich über die Eingabe von HSN und TSN aus dem Fahrzeugschein einfach das geeignete Öl finden.
Ja und nein. Sofern die Sorten den Herstellervorgaben entsprechen, dürfen verschiedene Öle gemischt werden. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob es sich um ein Mineral- oder Synthetiköl handelt. Allerdings sollte man kein Öl verwenden, das nicht für den Motor freigegeben ist. So benötigen Autos mit Partikelfilter beispielsweise sogenannte Low-Ash-Motoröle. Das sind Öle, die fast aschefrei verbrennen und den Filter somit nicht verstopfen. Wird hier ein anderes Öl verwendet, verstopft der Partikelfilter. Wird ein Öl mit der falschen Viskosität verwendet, kann der erforderliche Öldruck abweichen, was zu Schäden des Motors führt. Gleichzeitig erlöschen eventuell noch bestehende Garantieansprüche.

Immer nur nachfüllen reicht nicht – das Motoröl muss auch in regelmäßigen Abständen komplett ausgetauscht werden.
Bild: Ronald Sassen
• Ölstand regelmäßig kontrollieren: AUTO BILD empfiehlt, den Ölstand spätestens nach jedem dritten Tankstopp zu überprüfen. Nur so können Sie erkennen, wann Öl in welcher Menge nachgefüllt werden muss. Denn wenn die Ölkontrollleuchte erst mal blinkt, ist es häufig schon zu spät. Anleitung: Ölstand prüfen
• Ölreserve mitführen: Das Öl an der Tanke kaufen ist meist ziemlich überteuert. Hinzukommt, dass viele Öle, wie die Low-Ash-Motoröle, oft nicht überall erhältlich sind. Bei blinkendem Kontroll-Lämpchen ist aber sofortiges Handeln gefragt. Deswegen am besten immer einen Liter Öl im Kofferraum dabeihaben.
• Regelmäßiger Ölwechsel: Das Öl minimiert Reibung und damit Verschleiß im Motor. Mit der Zeit verliert das Öl jedoch seine guten Eigenschaften. Deswegen ist ein regelmäßiger Ölwechsel wichtig. Hier sollte man sich zumindest an das Hersteller-Intervall halten, Kurzstrecken-Fahrzeuge dürfen auch gerne etwas öfter (einmal jährlich) einen Ölwechsel bekommen. Wer dabei Geld sparen will, erledigt den Ölwechsel selbst.
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