Oshkosh JLTV: Humvee-Nachfolger
Humvee-Nachfolger für Europa?

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Nacht 30 Jahren geht der Humvee in Rente. Sein Nachfolger ist größer, stärker und sicherer. Ein Oskosh JLTV kostet rund 500.000 Euro und wurde jetzt erstmals in Europa auf einer Messe gezeigt.
Tschüss, aus, vorbei. Der Humvee geht bald in Rente. Das High Mobility Multipurpose Wheeled Vehicle (HMMWV, der Einfachheit halber Humvee ausgesprochen) von AM General hat die amerikanische Armee seit fast 30 Jahren begleitet. Der Nachfolger steht schon seit einiger Zeit fest und wurde nun erstmals in Europa auf einer Messe gezeigt.
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Doppelt so schwer wie der Humvee

Bis zu 1,52 Meter tiefes Wasser kann der Oshkosh JLTV durchfahren.
Der Vertrag mit der US-Regierung sieht in den nächsten vier Jahren 17.000 Fahrzeuge für die US-Armee und das Marine Corps vor – mit einem Gesamtvolumen von 6,7 Milliarden US-Dollar, umgerechnet 6,07 Milliarden Euro. Bis 2040 sollen 54.600 Fahrzeuge verkauft werden – im Wert von 30 Milliarden Dollar (rund 26,8 Milliarden Euro). Ein Fahrzeug kostet demnach rund 500.000 Euro, die Gesamtkosten inklusive Entwicklungskosten rund 550.000 Euro. Klingt nach viel. Vom Humvee kauften die Streitkräfte rund 280.000 Fahrzeuge. Zum Vergleich: Die Bundeswehr setzt seit 2008 auf den Mowag Eagle IV, hat davon aber nur 671 Fahrzeuge. Der Eagle wiegt rund neun Tonnen und wird von einem 5,9-Liter-Sechsylinder-Diesel mit 242 PS angetrieben. Damit fährt er bis zu 110 km/h schnell.
Das Oshkosh Joint Light Tactical Vehicle (JLTV) wiegt mit mindestens neun Tonnen fast doppelt so viel wie sein Vorgänger. Maximal vier Personen (JLTV-GP) finden im geschützten Militärfahrzeug Platz, im Humvee waren es bis zu zehn. Dafür gibt es den Oskhosh auch als bewaffnetes Gefechtsfahrzeug (JLTV-CCWC).
Adaptives Fahrwerk und Höhenregulierung

Der Oshkosh ist besser, stärker und sicherer als sein Vorgänger. Es gibt ihn in drei Varianten.
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Ablösung war überfällig
Die Ablösung des Humvees war wegen dessen schlechter Panzerung und deren Folgen notwendig. Das ursprüngliche Modell war nämlich ungepanzert. Mit nachträglich montierten Stahlplatten gelang es, die Kabine einigermaßen gegen den Beschuss mit Sturmgewehren zu sichern. Darunter litt im Laufe der Entwicklung die Geländegängigkeit. Die nachträgliche Panzerung konnte die Insassen auch nicht vor Sprengsätzen und Minen schützen. Zuletzt haben zahlreiche Sprengstoffanschläge im Irak und in Afghanistan das leicht gepanzerte Einsatzfahrzeug an seine Grenzen gebracht.
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Oshkosh statt AM General
Oshkosh setzte sich Mitte 2015 gegen AM General und Lockheed Martin durch. Die Hersteller präsentierten dem US-Verteidigungsministerium vor einigen Monaten ihre Prototypen auf einem Off-Road-Parcours der Marines in Quantico. Die Strecke simulierte sämtliche Hindernisse, die den gepanzerten Fahrzeugen im Einsatz begegnen können.
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