Peugeot 2008 II (2022): Test, Motoren, Preis, Elektro, Innenraum
Peugeot 2008: Das kann der kleine Bruder des 3008
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Der Peugeot 2008 ist deutlich gewachsen, kommt auch als e-2008 mit Elektroantrieb und erinnert optisch stark an den großen Bruder 3008. Preise, Motoren und erster Test!
Inhaltsverzeichnis
- Vorstellung und Preis – Peugeot 2008 startet bei gut 27.000 Euro
- Optik und Abmessungen – 2008 ist größer und kantiger geworden
- Innenraum – 3D-Cockpit und ordentlich Platz in der zweiten Reihe
- Gebrauchtwagen-Check – Wie gut ist der Peugeot 2008?
- Ausstattung und Connectivity – Es mangelt nicht an Assistenten
- Motoren – neben Drei- und Vierzylindern auch als E-Version
- Vergleich – Elektro gegen Verbrenner im Duell der Antriebe
2013 lief der erste Peugeot 2008 vom Band, und nach rund sechs Jahren Bauzeit ging 2019 die zweite Generation des Kleinwagen-SUV 2008 an den Start. Sie steht auf der neuen PSA-Plattform CMP, teilt sich die technische Basis also mit dem Peugeot 208 und dem Opel Corsa. Als Hauptkonkurrenten hat Peugeot Renault Captur und VW T-Cross im Visier.
Erstmals gibt es das SUV auch als vollelektrischen e-2008. Bei den Verbrennern stehen zwei Benziner und ein Diesel zur Wahl. Den Einstiegs-Benziner mit 101 PS gibt es ab 27.200 Euro, für den Diesel werden mindestens 34.250 Euro fällig. Wer sich für den e-2008 entscheidet, muss mindestens 37.900 Euro locker machen.
Optisch hat der 2008 einen großen Schritt gewagt. Vom einst runden Design des ersten 2008 ist nichts übrig geblieben. Die zweite Generation kommt viel kantiger daher, nimmt sich einige Anleihen an den Modellen 208 und dem größeren SUV 3008.

Mit seinen 4,30 Metern Länge gehört der 2008 größenmäßig fast schon dem Segment der Kompakt-SUV an.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
Während die Grundform der des größeren und ziemlich futuristisch gestylten Kompakt-SUVs ähnelt, übernimmt der 2008 vor allem an der Front einige Details vom Kleinwagen-Bruder 208.
Dazu gehören die LED-Scheinwerfer mit der dreiteiligen Leuchtgrafik in Krallen-Optik, der größere Grill mit der breiten Zierleiste sowie die Säbelzahn-Tagfahrleuchten, die sich bis tief in die Schürze ziehen. Beim kleinsten Peugeot-SUV sind diese aber nicht direkt mit den Scheinwerfern verbunden.
Der zweite 2008 ist länger und flacher geworden
Von "klein" kann sowieso keine Rede mehr sein: Mit dem Modellwechsel ist der 2008 nämlich 14 Zentimeter länger geworden und kratzt mit seinen 4,30 Metern deutlich an der Grenze zu den Kompakt-SUVs. Zusammen mit dem auf 2,61 Meter gewachsenen Radstand soll dies für deutlich mehr Platz auf den hinteren Plätzen sorgen.
Gleichzeitig macht sich das neue Modell 1,77 Meter breit (plus 3 Zentimeter), während es mit einer Höhe von 1,55 Metern um rund einen Zentimeter geschrumpft wurde. In der Seitenansicht fallen vor allem die beiden markanten, ins Blech gestanzten Sicken auf. Sie verlaufen gegensätzlich zueinander und grenzen den 2008, zusammen mit der im hinteren Bereich steiler ansteigenden Fensterlinie, optisch von seinem großen Bruder ab.
Auch am Heck sind Gemeinsamkeiten zum 3008 erkennbar. Die LED-Rückleuchten mit der typischen Krallen-Leuchtgrafik sind aber deutlich schmaler geraten. Außerdem wurde das Löwen-Logo weiter unten auf der Heckklappe platziert. Seinen Platz nimmt beim 2008 ein Peugeot-Schriftzug ein.
Abmessungen im Überblick:
• Länge: 4300 mm
• Breite: 1770 mm
• Höhe: 1550 mm
• Radstand: 2605 mm
• Wendekreis: 10,4 m
• Kofferraumvolumen: 405 bis 1467 Liter
• Breite: 1770 mm
• Höhe: 1550 mm
• Radstand: 2605 mm
• Wendekreis: 10,4 m
• Kofferraumvolumen: 405 bis 1467 Liter
Der Innenraum birgt in der ersten Reihe wenig Überraschungen. Der futuristische Armaturenträger und die Bedienelemente sind bereits aus dem Peugeot 208 bekannt. Bedeutet: Der Fahrer steuert mit dem kleinen, tief sitzenden Lenkrad und schaut auf das weit oben, direkt im Blickfeld angebrachte Digital-Kombiinstrument.

Digitale Instrumente und das tief sitzende Lenkrad zeichnen den 2008 aus. Die Technik stammt aus dem kleineren 208.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
Laut Peugeot wird dadurch ein Head-up-Display obsolet. Das digitale Kombiinstrument ist zehn Zoll groß und beherrscht 3D-Darstellung. Die wichtigsten Informationen rücken also in den Vordergrund und kommen gefühlt auf den Fahrer zu. In der Basisausstattung "Allure" gibt es weiterhin klassische Analoginstrumente.
Kofferraumvolumen deutlich gewachsen
Der Touchscreen des Infotainmentsystems ist zum Fahrersitz geneigt und misst je nach Version sieben oder zehn Zoll. Die Mittelkonsole bietet neben einem induktiven Ladefach für Smartphones auch einige Ablagen, USB-Anschlüsse und zwei Getränkehalter.
Insgesamt wirkt das Interieur in der getesteten Ausstattung "GT-Line" hochwertig. Das liegt auch daran, dass die Designer es an vielen Stellen mit Zierelementen in Carbon-Optik und reichlich Klavierlack rausgeputzt haben.
Hinten machen sich die gewachsenen Außenabmessungen positiv bemerkbar. Die Knie haben genug Freiraum, und trotz des optionalen Schiebedachs ist dank einer Ausbuchtung auch über dem Scheitel genug Luft. Damit kommen im Fond auch Großgewachsene gut zurecht.

Unter der Haube gibt's Drei- und Vierzylinder mit bis zu 131 PS. Im Elektro-2008 geht's mit bis zu 136 PS vorwärts.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
Auch beim Kofferraum konnte der 2008 zulegen. Statt der einstigen 350 Liter schluckt das Ladeabteil jetzt 405 Liter. Wenn man die Rücksitzbank umklappt, gehen sogar bis zu 1467 Liter in den Kofferraum des 2008 – das sind satte 273 Liter mehr als noch beim Vorgänger (maximal 1194 Liter Ladevolumen).
Auch wenn der Peugeot 2008 in seinem Segment zur festen Größe zählt, und einige Fans hat, so kassiert er beim TÜV nicht immer Lob – zu oft sieht das SUV rot in der Statistik. AUTO BILD zeigt, worauf beim Gebrauchtwagen-Kauf zu achten ist!
Die von 2013 bis 2019 gebaute erste Generation des Mini-SUV ist das Nachfolgemodell des 207 SW. Die Technik stammt vom 208, die nachlässige Verarbeitungsqualität ließ anfangs zu wünschen übrig. Tankklappe ohne Zentralverriegelung, lose Kabel und ein Motorraum, der bloß grundiert war – der 2008 entstand in einer Zeit, in der Peugeot spürbar sparen musste.
Sein Fahrwerk ist für die gemütliche Tour ausgelegt, dynamischer Ehrgeiz liegt ihm fremd – mangels Allradantrieb aber auch Fahrten in richtiges Gelände. Das sogenannte i-Cockpit, die hoch oben angelegten Instrumente und das kleine Lenkrad weit unten sind dann wieder typisch Peugeot.
Wenig Rost, dafür häufig Ölverlust
Doch neben den Verarbeitungs-Problemen hat der 2008 auch weitere Schwachstellen. So können klappernde Plastikteile ziemlich stören. Schon ernster sind Defekte am automatisierten Schaltgetriebe ETG5, wenn ein Stellmotor im Innern streikt. Versagende ESP- und ABS-Einheiten können kritisch werden.
Zweimal gab es auch Rückrufe: Ein hängendes Startrelais sorgte für Brandgefahr. Und ein defekter Wassertemperaturfühler, der überflüssigerweise Alarm schlug. Ölverlust und defekte Abgasanlagen ziehen sich durch alle Jahrgänge.
Bei Licht und Bremsen macht der 2008 überdurchschnittlich oft Ärger. Ab dem fünften Jahr gibt's auch zunehmende Beanstandungen an der Wirkung und Gleichmäßigkeit der Betriebsbremse. Bremsschläuche und -Leitungen machen dagegen selten Probleme. Auch Rost an Karosserie und Fahrwerk sind weit unter dem Durchschnitt. (Den ganzen Gebrauchtwagen.Check gibt es hier!)
Natürlich gibt Peugeot seinem kleinsten SUV-Modell auch eine Vielzahl an Assistenzsystemen mit auf den Weg. Zum Beispiel parkt der 2008 auf Wunsch selbstständig ein, der Fahrer muss nur noch Gas geben und Bremsen. Außerdem gibt es einen Notbremsassistenten, Verkehrszeichenerkennung, Müdigkeitswarner und einen Totwinkelassistenten.
In Kombination mit der Achtgangautomatik gibt es einen adaptiven Tempomaten, der selbstständig abbremst und wieder beschleunigt. Beim neuen Spurhalteassistenten kann der Fahrer die Position des Autos in der Spur festlegen. Das Fernlicht blendet bei Gegenverkehr automatisch ab. Gegen Aufpreis gibt es ein 3D-Navigationssystem von TomTom, das anhand von aktuellen Verkehrsinformationen die Route automatisch anpasst.
Smartphones können über MirrorLink, Apple CarPlay und Android Auto mit dem Infotainmentsystem gekoppelt werden. Das Soundsystem stammt vom französischen Spezialisten Focal. Den 2008 und e-2008 wird es in den Ausstattungsvarianten Active, Allure, GT-Line und GT geben, die sich auch optisch unterscheiden.
Bei den Motoren gibt es die Auswahl zwischen zwei Benzin- und einem Dieselmotor. Bei den Benzinern handelt es sich um 1,2-Liter-Turbodreizylinder, die mit 101 und 131 PS angeboten werden. Serienmäßig sind die Motoren an eine Handschaltung mit sechs Gängen gekoppelt. Die 130-PS-Ausführung ist optional auch mit der bekannten Achtgangautomatik erhältlich.

Von vorne ist der e-2008 am Kühlergrill in Wagenfarbe sowie dem leicht abgewandelten Löwen-Logo zu erkennen.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Für Vielfahrer hat Peugeot auch einen Diesel im Angebot. Der 1,5-Liter-Vierzylinder ist mit 131 PS zu haben. Hier übernimmt die Achtstufen-Automatik die Gangwechsel serienmäßig. Alle Motoren, ob mit Benzin oder Diesel, erfüllen die Schadstoffnorm Euro-6d.
Elektro-Version mit über 300 Kilometer Reichweite
Auch bei der zweiten Generation des 2008 verzichten die Franzosen auf einen Allradantrieb. Bei schlechten Straßenbedingungen soll es die optionale Grip Control richten. Gebaut wird das mindestens 1,2 Tonnen schwere SUV im spanischen Vigo.
Technische Daten im Überblick:
1.2 l PureTech 100
1.2 l PureTech 130
1.2 l PureTech 130 EAT8
1.5 l BlueHDi 130 EAT8
e-2008 Elektro 136, 50 kWh
Motor
Hubraum
Kraftstoff
Leistung
Max. Drehmoment
Getriebe
0-100 km/h
Höchstgeschwindigkeit
Verbrauch nach WLTP*
elektrische Reichweite nach WLTP*
Mit der zweiten Generation des 2008 ging erstmals auch eine rein elektrische Version an den Start. Ein Elektromotor an der Vorderachse mit 100 kW (136 PS) treibt das gut 1620 Kilogramm schwere SUV in glatten neun Sekunden auf Tempo 100, dank einer 50-kWh-Batterie sollen 342 Kilometer Reichweite nach WLTP drin sein.
Eine Frage, die sich Kunden immer wieder stellen: Welchen Antrieb soll ich nehmen? Verbrenner oder Elektro? Der Peugeot 2008 hat beides im Portfolio – hier geht's zum Vergleich!
Grundsätzlich sind die Unterschiede zwischen den beiden gar nicht so groß, optisch verraten nur ein paar Details am Kühlergrill und das Kennzeichen mit dem "E" am Ende, dass es sich beim e-2008 um ein Elektrofahrzeug handelt. Das volldigitale Display, das auch über einen 3D-Effekt verfügt, ist in beiden Versionen erhältlich. Wie gesagt, interessant – Sie sollten auf jeden Fall einmal Probe sitzen.

Alte gegen neue Welt: Der e-2008 tritt gegen seinen Verbrenner-Bruder an – und liegt am Ende vorn!
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Viele Kollegen, die gern mit schräger Lehne fahren, werden hier nur schwer die richtige Sitzposition finden; andere wiederum loben das Konzept. Die Bedienung folgt einem ähnlichen Spiel, viele Funktionen werden über Touch eingestellt.
Und statt der nur bedingt empfehlenswerten, aufpreispflichtigen Wandlerautomatik rät AUTO BILD eher zur Handschaltung. Sechs gut sortierte Gänge helfen bei der Fortbewegung, wirken in Union mit dem Dreizylinder aber auch nicht betörend.
Im e-2008 herrscht angenehme Ruhe
Umstieg in den e-2008: Der ist zwar nicht ganz so komfortabel wie der DS3 e-tense, aber er legt eine vorzügliche Ruhe und Gelassenheit an den Tag. Wer viel Wert auf dezente Akustik legt, kommt an einem E-Auto eigentlich nicht vorbei; selbst der ein oder andere Fußgänger nickt wohlwollend beim Anblick emissionsloser Fortbewegung.
Probleme bei der Ladeinfrastruktur gab es während der Testphase übrigens kaum. Wie seine Geschwister lädt auch der e-2008 in nur 30 Minuten am Schnelllader auf 80 Prozent. Dank der CMP-Plattform bietet der e-2008 auch das gleiche Platzangebot sowie Kofferraumvolumen wie der Benziner.
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