Peugeot 208 (2022): Preis, Motor, Elektro, Test
Peugeot 208 erstmals auch als Elektro-Version erhältlich
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Peugeot hat die zweite Generation des 208 optisch und technisch komplett überarbeitet. Dazu gibt's erstmals eine Elektro-Version und ein Digital-Cockpit mit 3D-Effekten. Alle Infos zu Preisen und der Test!
Inhaltsverzeichnis
- Vorstellung und Preis – Basis-208 startet bei gut 17.000 Euro
- Design und Abmessungen – der 208 wirkt deutlich aggressiver
- Innenraum – viel 508 im kleinen 208
- Connectivity – Digitalanzeige erstmals mit 3D-Effekten
- Motoren – neben Verbrennern auch als E-Version zu haben
- Fahren – mehr Komfort als Sport
- Vergleich – so schlägt sich der 208 gegen Kia Rio und Skoda Fabia
2019 ging Peugeot mit dem 208 in die zweite Runde. Wie auch der Opel Corsa nutzt der Franzose die CMP-Plattform der PSA-Gruppe (mittlerweile mit FCA zu Stellantis fusioniert). Zudem ist er mit dem Modellwechsel nur noch als Fünftürer zu haben. Zur Auswahl stehen hier vier Benziner und eine Diesel-Variante. Etwas später folgte dann auch ein vollelektrischer e-208.
In der Basis startet der 208 bei 17.140 Euro, dafür bekommt man den Einstiegs-Benziner mit 75 PS, der Top-Benziner schlägt mit mindestens 25.550 Euro zu Buche. Wer sich für den Diesel mit 102 PS entscheidet, muss mindestens 21.550 Euro auf den Tisch legen. Beim e-208 bekommt man eine 136 PS starke E-Maschine mit Frontantrieb, der Basispreis liegt hier bei 32.450 Euro vor Abzug der Umweltprämie.
Alle Preise im Überblick:
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Active
Active Pack
Allure
Allure Pack
GT
GT Pack
1.2 PureTech 75 Benziner
1.2 PureTech 100 Benziner
1.2 PureTech 100 EAT8 Benziner
1.2 PureTech 130 EAT8 Benziner
1.5 BlueHDi 100 Diesel
e-208 Elektro
Optisch hat Peugeot den 208 komplett umgekrempelt. Das niedliche Design des Vorgängers ist passé. Stattdessen übernimmt der Kleinwagen einige Designelemente des Marken-Flaggschiffs 508. Dazu gehören die markanten Säbelzahn-Tagfahrleuchten, die sich bis tief in den Stoßfänger ziehen und die Modellbezeichnung auf der Motorhaube. An der Front präsentiert sich stolz die Modellbezeichnung, was an die Modelle 204 und 304 aus den Sechziger- und Siebzigerjahren erinnert.
Lange Haube und steil abfallende C-Säule
Der V-förmige Kühlergrill ist deutlich gewachsen und sein Gitter kommt mit Akzenten in Wagenfarbe. Darunter sitzt ein breiter Lufteinlass, der die Form des Grills übernimmt. Insgesamt wirkt der 208 deutlich aggressiver. Dazu passt auch die Leuchtgrafik der LED-Scheinwerfer, die in der höchsten Ausstattung optional erhältlich sind.
In der Seitenansicht fallen vor allem die lange Motorhaube und die steil abfallende C-Säule auf. Sie trägt, wie der klassische 205 GTi, den Schriftzug der jeweiligen Ausstattungsvariante. Der neue 208 ist übrigens vier Zentimeter länger geworden, gleichzeitig ist er aber drei Zentimeter niedriger geraten.

Eine schwarze Zierleiste mit integrierten LED-Rückleuchten dominiert das Heck und zieht den 208 optisch in die Breite.
Je nach Version steht der 208 auf zwischen 15 und 17 Zoll großen Felgen. Bei der GT-Line und der Elektroversion sind die Radläufe geschwärzt. Das massige Heck wird von einer breiten schwarzen Zierleiste dominiert. Sie erstreckt sich zwischen den kleinen LED-Rückleuchten und zieht den Kleinwagen optisch in die Breite.
Der e-208 ist äußerlich kaum von seinem Verbrenner-Bruder zu unterscheiden. Obwohl er auf der speziellen e-CMP-Plattform steht, verraten ihn nur die fehlenden Auspuffendrohre und die Logos am Heck beziehungsweise auf der C-Säule.
Abmessungen im Überblick:
• Länge: 4055 mm
• Breite: 1745 mm (1960 mm inkl. Außenspiegel)
• Höhe: 1430 mm
• Radstand: 2540 mm
• Spurweite: 1500 mm
• Kofferraumvolumen (Benziner): 309 - 1004 Liter
• Kofferraumvolumen (Diesel): 299 - 994 Liter
• Kofferraumvolumen (Elektro): 265 - 960 Liter
• Breite: 1745 mm (1960 mm inkl. Außenspiegel)
• Höhe: 1430 mm
• Radstand: 2540 mm
• Spurweite: 1500 mm
• Kofferraumvolumen (Benziner): 309 - 1004 Liter
• Kofferraumvolumen (Diesel): 299 - 994 Liter
• Kofferraumvolumen (Elektro): 265 - 960 Liter
Auf geht's in den Innenraum: Schon auf den ersten Blick sind viele Elemente aus dem Mittelklasse-Bruder 508 zu erkennen. Dazu gehört auch das markentypische i-Cockpit mit dem Mini-Lenkrad und den höhergelegten Digital-Instrumenten, das bei den Franzosen schon seit einiger Zeit Standard ist.

Das Cockpit des 208 ist grundlegend schon aus dem 508 bekannt, das Digital-Display kommt mit 3D-Effekten.
In den günstigeren Ausstattungs-Varianten bekommt man noch klassische, analoge Rundinstrumente. Erst ab der Ausstattung "Allure Pack" ist serienmäßig ein Digitalcockpit verbaut. Beim Elektro-208 ist das digitale Cockpit immer serienmäßig an Bord. Die Handbremse wird beim Spar-208 klassisch über einen Hebel bedient, die Materialauswahl fällt deutlich günstiger aus und der zentrale Bildschirm schrumpft auf fünf Zoll.
Zum Marktstart des kleinsten Peugeot-Modells 2019 kam mit dem i-Cockpit auch die neueste Ausbaustufe der individualisierbaren Digitalanzeigen. Diese verfügt erstmals über 3D-Technologie. Die wichtigsten Fahr- und Navigationsinformationen kommen also gefühlt auf den Fahrer zu und rücken so noch stärker in den Vordergrund. Das digitale Display ist im Basis-208 fünf Zoll groß, zehn Zoll sind optional. In der höheren "Allure"-Ausstattung sind es ab Werk sieben Zoll. Die Top-Version "GT-Line" und das "Allure-Pack" bekommen die vollen zehn Zoll spendiert.

Dank der 3D-Technik im 208-Digital-Cockpit rücken die wichtigsten Funktionen in den Vordergrund.
Je nach Version verfügt das System über Mirrorlink, Apple CarPlay und Android Auto. Zudem kann ein Echtzeit-Navi von TomTom verbaut werden. Smartphones können entweder induktiv oder über USB-Anschlüsse aufgeladen werden. Ziemlich umfangreich ist auch das Angebot an Assistenzsystemen. Je nach Version sind u. a. eine Verkehrszeichenerkennung, ein Stau- und Spurhalteassistent sowie ein Totwinkelassistent mit Lenkeingriff an Bord.
Bei den Verbrennern gibt's eine Auswahl aus drei Benzinern und einem Diesel. Die Benzin-Varianten werden von einem 1,2 Liter großen Dreizylinder angetrieben: In der niedrigsten Ausbaustufe leistet er 75 PS und 118 Nm maximales Drehmoment. Der Top-Benziner kommt auf 131 PS und 230 Nm. Der Spar-Benziner kommt mit einer 5-Gang-Handschaltung, der mittlere ist wahlweise mit 6-Gang-Schalter oder einer Achtstufen-Automatik erhältlich. Die Top-Version ist nur mit Automatik bestellbar. Beim Diesel bietet Peugeot einen 1,5-Liter-Vierzylinder an. Das turboaufgeladene Aggregat kommt auf 102 PS und maximal 250 Nm Drehmoment.
Technische Daten im Überblick:
1.2 PureTech 75 1.2 PureTech 100 1.2 PureTech 100 EAT8 1.2 PureTech 130 EAT8 1.5 BlueHDi 100 e-208 Motor Batteriekapazität Antrieb Leistung Max. Drehmoment Getriebe 0-100 km/h Höchstgeschwindigkeit Verbrauch kombiniert nach WLTP* elektrische Reichweite nach WLTP*
Technische Daten im Überblick:
1.2 PureTech 75
1.2 PureTech 100
1.2 PureTech 100 EAT8
1.2 PureTech 130 EAT8
1.5 BlueHDi 100
e-208
Motor
Batteriekapazität
Antrieb
Leistung
Max. Drehmoment
Getriebe
0-100 km/h
Höchstgeschwindigkeit
Verbrauch kombiniert nach WLTP*
elektrische Reichweite nach WLTP*
Neben den klassischen Verbrennern haben die Franzosen auch eine vollelektrische Version des 208 auf die Räder gestellt. Eine E-Maschine an der Vorderachse bringt es auf 100 kW (136 PS) und bis zu 260 Nm Drehmoment. Die Höchstgeschwindigkeit des e-208 liegt bei 150 km/h, dank eines 50 kWh großen Akku-Pakets soll ein Reichweite von bis zu 362 Kilometer nach WLTP drin sein.
Bereits im ersten Test zeigte der 100 PS starke Benziner des 208 seine bekannte Charakteristik. Ab 2000 Umdrehungen spricht er nach einem spürbaren Turboloch schnell und kraftvoll an. Er bietet nicht die Laufruhe eines Vierzylinders und bringt mehr Vibrationen in den Innenraum, ohne dabei jedoch nervig zu tönen. Verglichen mit den größeren Modellen 508 und 3008 sprechen die einzelnen Fahrmodi nach Anwahl deutlich schneller an und machen den Peugeot 208 auf Tastendruck agiler oder komfortabler.
Angenehm bemerkbar macht sich beim 208 die größere Fahrzeugbreite und die geringere Höhe. Es geht betont komfortabel zu, und speziell die Lenkung könnte bei mittleren und höheren Geschwindigkeiten direkter sein. Sportliche Ambitionen hat der kleine Franzose eher nicht. Mit 188 km/h Höchstgeschwindigkeit ist er auf Autobahnen aber flotter unterwegs als sein Elektro-Bruder e-208, der ist bei 150 km/h abgeregelt.
Im Vergleich zum quirlig anmutenden 208 wirken der Skoda Fabia und der Kia Rio eher zurückhaltend. Der Skoda kommt traditionell ohne irgendeinen Firlefanz daher, ohne Rüschen im Blech, stattdessen in Form und Funktion getrimmt auf artige Dienstbarkeit. So soll es sein bei einem Kleinwagen mit kleinem Motor und niedrigem Kostenanspruch.

Der Peugeot wirkt deutlich verspielter als Skoda Fabia und Kia Rio.
Alle drei treten im Vergleichstest mit Dreizylindermotoren und manuellem Getriebe an. Je ein Turbolader trifft hier auf 1,0 und 1,2 Liter (Peugeot) Hubraum, was für schwungvolle Fahrten bei passablen Verbräuchen reichen sollte. Um die fünf Liter versprechen die Hersteller nach WLTP, im Test sind es bei allen Modellen knapp über sechs Liter geworden – keine Rekordwerte, doch annehmbar für diese Leistungsklasse.
Auf der Straße überzeugt der Skoda
Besonders unauffällig zeigt sich der Skoda. Die 110 PS des Tschechen summen zurückhaltend und legen mit vollem Elan los, aber etwas später als die Motoren der Gegner. Zudem lässt sich der Schaltknüppel seines Sechsganggetriebes leichtgängig und schön definiert durch die Gassen schubsen. Der 100 PS starke T-GDI des Kia Rio dreht im direkten Abgleich unwilliger hoch und ist im Grunde immer zu hören. Sein mechanischer Unterton stört zwar nie wirklich, doch das weiche, emsige Wesen des Skoda geht ihm ab.
Im Peugeot 208 PureTech 100 passen Durchzugskraft und Übersetzung nicht optimal zusammen – der 101 PS starke Wagen fühlt sich lustloser und blutärmer als die beiden anderen Autos an. Dabei stehen dem 208 doch auf dem Papier und dank kleinem Hubraumvorteil sogar die meisten Newtonmeter Motordrehmoment zur Verfügung. Auch die Schaltung ist vergleichsweise unpräzise. Bei den Raumverhältnissen punktet der Skoda mit gutem Sitzkomfort auf allen Plätzen vor Peugeot und Kia.
Alle Testdaten im Überblick:
Fahrzeugdaten
Kia Rio 1.0 T-GDI 100
Peugeot 208 1.2 PureTech 100
Skoda Fabia 1.0 TSI
Motor Bauart/Zyl./Einbaul.
Motor
Ventile/Nockenwellen
Nockenwellenantrieb
Hubraum
kW (PS) bei U/min.
Max. Nm bei U/min.
Höchstgeschwindigkeit
Getriebe
Antrieb
Reifenhersteller
Reifendimension Test vorne
Reifendimension Test hinten
Tankinhalt/Kraftstoffsorte
Reichweite
Kofferraumvolumen min.
Kofferraumvolumen max.
Verbrauch
Verbrauch/CO2 beim Test
Kosten/Garantien
Abgasnorm
Steuer gesamt (p.a.)
Versicherungsklassen
Gesamtkosten
Werkstattintervalle
Wartungskosten Öl
Wartungskosten Inspektion
Garantie
Garantieart
Garantie gegen Durchrostung
Mobilitätsgarantie
Beschleunigung
Werksbeschleunigung
Beschleunigung 0-50
Beschleunigung 0-100
Beschleunigung 0-130
Beschleunigung 0-160
Elastizität
Elastizität 60-100 im 4. Gang
Elastizität 60-100 im 5. Gang
Elastizität 80-120 im 5. Gang
Elastizität 80-120 im 6. Gang
Abmessungen Außen
Länge
Breite
Höhe
Radstand
Gewichte/Zuladung
Leergewicht/Zuladung
Leergewicht in % vorne
Leergewicht in % hinten
Gesamtgewicht
Anhängelast gebr./ungebr.
Wendekreis
Wendekreis (Werksangabe)
Wendekreis links
Wendekreis rechts
Abmessungen Kofferraum
Ladekantenhöhe
Kofferraumtiefe min.
Kofferraumtiefe max.
Kofferraumhöhe min.
Kofferraumhöhe max.
Breite Heckklappenöffnung
Innenhöhe Ladekante
Geöffnete Heckklappe bis Boden
Geräusche
Innengeräusch 50 km/h im 3/4 Gang
Innengeräusch 100 km/h im 4/5 Gang
Innengeräusch 130 km/h im 5/6 Gang
Innengeräusch 160 km/h im letzten Gang
Platzierung im Test:
• Platz 1: Skoda Fabia (528 von 800 Punkten)
• Platz 2: Kia Rio (516 von 800 Punkten)
• Platz 3: Peugeot 208 (487 von 800 Punkten)
• Platz 2: Kia Rio (516 von 800 Punkten)
• Platz 3: Peugeot 208 (487 von 800 Punkten)
Das Fazit: Der Skoda Fabia siegt deutlich und zeigt ganz nebenbei, wie gute Kleinwagen funktionieren. Schlaue Details, ein tadelloses Antriebskonzept und komfortables, sicheres Fahrverhalten bringen ihn nach vorn. Der Kia Rio ist angenehm im Umgang, der Peugeot 208 erfrischend originell.
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