Renault Mégane TCe 130 GT-Line: 100.000-Kilometer-Dauertest
Gut rübergekommen

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Über 100.000 Kilometer überzeugte der Renault Mégane mit Topqualität im Dauertest. Einzig die pusselige Bedienung störte.
Mit großen Vorbehalten musste der Renault Mégane TCe 130 GT-Line wirklich nicht kämpfen, als er am 7. Oktober 2016 den Dauertest bei AUTO BILD antrat. Dafür sah er einfach zu gut aus. 18-Zoll-Felgen und tiefes Gletscher-blau außen, schicke Sportsitze innen. Dazu eine Leuchtensignatur hinten, die "immer wieder schön anzusehen ist", wie Kollege Stephan Puls im Bordbuch schwärmt. Überhaupt ist die Erwartungshaltung groß. Kann Renault nach der Dauertest-Bauchlandung mit dem Clio verloren gegangenen Boden gutmachen? Zumindest beim Wohlfühlfaktor sollte das angesichts des kompletten GT-Line-Ornats eigentlich kein Problem sein. Immerhin stehen mit großem Navi, Abstandsradar, Automatik und 132 Turbo-PS für die nächste Langstrecke alle Ampeln auf Grün, oder?
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Das Navi verbreitet eifrig Falschmeldungen

Intuitive Bedienung? Bloß nicht, ein Berührbildschirm sieht einfach schöner aus. Form geht bei Renault immer einen Hauch vor Funktion.
Überblick: Alles zum Renault Mégane
Ab Tempo 140 schaltet die Doppelkupplung nicht mehr zurück

Klare Ansage: 69 Prozent aller Mégane fahren auf Super ab. Nur 31 Prozent tanken Diesel.
Die bequemen Sitze ernten viel Lob

Wer es über die hohe Wange in den Sitz geschafft hat, freut sich über festen Seitenhalt und hohen Langstreckenkomfort.
Mehr zum Thema: Die Dauertest-Rangliste mit allen Testergebnissen!
Kein Perfektionist, aber eine hübsche Alternative zum Golf
Arrangieren mussten sich alle Fahrer mit einigen digitalen Unzulänglichkeiten, die wir einfach mal unter französischer Spielerei verbuchen. Der Sportsound aus den Lautsprechern klingt so künstlich, dass ihn niemand mehr eingeschaltet hat. Und die quälend nervige Piepserei der Einparkhilfe haben wir mit einem Seufzen hingenommen. Kritik gibt's auch für die Entriegelung der Motorhaube, an deren Linkshänder-Mechanismus einige Kollegen verzweifelten, wenn sie versehentlich mal wieder den ganzen Hebel in der Hand hielten. Doch der ließ sich ebenso einfach wieder einclipsen, wie es dem Auto insgesamt gelang, sich über die ganze Zeit mehr und mehr Respekt bei den Kollegen zu verdienen. Unterm Strich bleibt das Bild eines schicken, soliden und angenehmen Reisebegleiters. Kein Perfektionist, aber doch eine hübsche Alternative zu Golf und Co. mit Langzeitqualitäten. Am Ende fasst es Kollege Frank B. Meyer so zusammen: "Der Mégane ist verlässlich – und hat, mindestens genauso wichtig, eine Menge Charakter." Anders gesagt: Der ist gut rübergekommen.
Fazit
Für teutonische Perfektionisten sind Autos wie der Renault Mégane eine harte Probe. Zu verwirrend ist die Bedienung, zu inkonsequent das Fahrverhalten. Einigkeit herrscht dagegen bei der Qualität. Keine Ausfälle, nur 13 Fehlerpunkte überzeugen Zweifler ebenso wie das positive Bild nach der Zerlegung. Kein Wunder, dass er bei Renault weiterrollen soll. Note: 2
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