Einen Saab liebst du, oder du liebst ihn nicht. Keins der aktuellen Modelle, sondern die Pkw aus der Zeit, als Saab noch Saab war und Autos baute, die polarisierten. Gute, qualitativ hochwertige und ausgefallene Fahrzeuge, die nie für die breite Masse bestimmt waren. Das Besondere an Saab, das soll jetzt wiederkommen. Gut zu erkennen an der Studie Phoenix Concept auf dem Autosalon Genf 2011. Die sieht erstmal ziemlich gewöhnungsbedürftig aus. Vorne herrlich fließend und kraftvoll, dafür hinten zerklüftet und reichlich asymmetrisch. "Genau das ist der Punkt," sagt Chefdesigner Jason Castriota.
Genf 2011: Sitzprobe im Saab Phoenix Concept
Besonders schön am Phoenix ist die Front. Und die werden wir ziemlich ähnlich am kommenden Saab 9-3 sehen.
Die Saab der Zukunft werden keine unauffälligen Massenprodukte, sondern Autos für Individualisten. Das klingt erstmal ziemlich gut. Aber, was werden wir in Zukunft konkret von Saab sehen? Der Phoenix sieht aus, als wäre er direkt aus einem Science-Fiction-Film nach Genf gefahren. Die Front zum Beispiel. Der Phoenix steht nämlich nicht nur auf der Plattform des kommenden Saab 9-3, er gibt auch einen ziemlich konkreten Vorgeschmack auf die Nase des für 2012 erwarteten, komplett neuen 9-3. Inklusive der nach vorne öffnenden Motorhaube. Der Rest des Designs ist Abstraktion.

Genf 2011: Die Highlights | Die SportlerDie Tuning-Stars

Genf 2011: Sitzprobe im Saab Phoenix Concept
Saabs Chefdesigner Jason Castriota (r.) erklärt Lars Hänsch die Bedienung des Cockpits.
Auch die flügelähnlichen Spangen rechts und links am Dach. Die steuern den Fahrtwind so übers Auto, dass am Heck Abtrieb geschaffen wird, ohne einen Spoiler zu brauchen. Vorteil: ein Mehr an Stabilität bei gleichzeitig weniger Spritverbrauch. Klar, Zukunftsmusik spielt bei so einer Studie immer eine wichtige Rolle. Gar keine Zukunftsmusik ist dagegen IQon, das Bediensystem des Phoenix Concept. Schluss mit unüberschaubaren Knopfwüsten im Cockpit. Über ein Touchscreen steuern Fahrer und Beifahrer alles, vom Navi bis zu Musik und Internet. IQon läuft mit dem Betriebssystem Android und funktioniert praktisch wie ein Smartphone oder ein Tablet-PC. Einen WLAN-Hotspot gibt es ebenfalls im Auto. Und, ab 2012 hat das jeder 9-3 an Bord, unabhängig von der Ausstattung. Nur schade, dass wir das System nicht live im Auto ausprobieren konnten.

$(LEhttps://www.autobild.de/artikel/genf-2011-sitzprobe-im-skoda-visiond-1570390.html:Sitzprobe im Skoda VisionD)$

Mutig gehen die Schweden auch das Thema Innenausstattung in Zukunft an. Die leuchtenden Farben aus dem Cockpit der Studie könnten durchaus Eingang in die Saab-Serienproduktion finden. Die spacigen Vordersitze werden allerdings noch ein paar Jahre auf sich warten lassen. Was keine schlechte Idee ist, denn mit ein paar Zentimetern mehr als 1,70 Meter wird es im rot-weißen Gestühl ganz schön eng. Echt cool ist das Lenkrad in der Form eines Flugzeug-Steuerknüppels. Eine Reminiszenz an Saabs Wurzeln im Flugzeugbau. Was uns das alles sagen soll? Sie sind wieder da, die schrulligen Schweden. Und haben sich eine Menge vorgenommen. Erster richtiger Schritt dabei: Am Phoenix Concept stammt nicht eine Schraube mehr aus der GM-Zeit!