Vor 20 Jahren beginnt ein Trend, der klassisch eleganten Kombinationskraftwagen einen Look verpasst, der sie irgendwo zwischen Pkw und SUV einsortiert. 
Auf den Audi A6 allroad quattro folgt der Volvo XC70, dem folgt 2007 der Skoda Octavia Scout. Satte 40 Millimeter mehr Bodenfreiheit als der Standard-Octavia, Allrad sowie ein robustes Exterieur sind verpflichtend.

In den Benziner arbeitet serienmäßig ein Frontantrieb

Skoda Octavia Combi Scout
Die beiden Benziner im Scout-Programm kommen serienmäßig ohne 4x4-Antrieb.

Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
Dieses Rezept gilt im Prinzip auch für Generation drei, die nach wie vor ausschließlich als Combi vorfährt. Etwas abgespeckt geht es im Vergleich zum Urvater zur Sache. Das Plus an Bodenfreiheit beträgt noch 15 Millimeter, der Allradantrieb ist nicht mehr serienmäßig, sondern optional, die beliebte Offroad-Optik des Tschechen fällt weiterhin erfreulich dezent aus. Größte Neuerung sind die Antriebe. Die Benziner, beide mit 150 PS, davon einer mit Mildhybrid-Technik, kommen ohne Allradantrieb. So liegt ihr Einsatzgebiet eher im Großstadtdschungel und weniger in unwegsamem Gelände. Unseren Testwagen vertreibt Skoda als Scout 2.0 TDI DSG 4x4. 200 PS stehen im Datenblatt, 47.799 Euro (zum Angebot: Ersparnis bei carwow.de bis zu 7834 Euro) dank zahlreicher optionaler Ausstattung im Infoblatt. (Unterhaltskosten berechnen? Zum Kfz-Versicherungsvergleich)

Der stärkste Diesel ist kein Kind von Traurigkeit

Skoda Octavia Combi Scout
Allzweckwaffe: Der Scout ist für jede Alltagsaufgabe gerüstet und überzeugt mit viel Langstreckenkomfort.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
Der stärkste Diesel mit 400 Nm ab 1750 Touren ist kein Kind von Traurigkeit. Bei Bedarf hängen bis zu zwei Tonnen an der Anhängerkupplung, in den Kofferraum (1700 Liter) passt ganz locker das vom Jäger geschossene Wildschwein. Alternativ gibt es den 2,0-Liter-Diesel mit 150 PS und Allrad. Das serienmäßige DSG wählt seine Gänge mit Bedacht, gerät nur bei abrupt gefordertem Sprint etwas ins Straucheln. Das Fahrwerk offeriert eine gesunde Spreizung zwischen Komfort und Sport, die Basis-18-Zöller wirken in den plastikumrandeten Radhäusern jedoch etwas verloren. An der grundsätzlichen Praxistauglichkeit ändert sich nichts, auch der Scout geht als Schweizer Taschenmesser im Fahrzeug-Format durch. Das Platzangebot ist vorn wie hinten üppig, gerade der Fond begeistert mit viel Kopffreiheit. Exklusiv im Scout platzieren sich die fünf Insassen auf den Stoff-Thermoflux-Sitzen. Das Material soll besonders atmungsaktiv sein. Feststellen konnten wir das während der Testfahrt nicht, stattdessen attestieren wir dem Gestühl hohe Langstreckentauglichkeit.
Der Innenraum des Octavia Scout wirkt gerade in der Braun-Schwarz-Variante in Kombination mit der Dekorleiste in Esche-Braun stimmig, vom Auswaschen mit dem Hochdruckreiniger raten wir aber dringend ab. Täte sich beim Scout etwas an der fragwürdigen Multimedia-Bedienung, hätte er glatt das Zeug zum Fünf-Sterne-Kandidaten.
Das Fazit: Der Scout ist deutlich mehr als ein klassischer Kombi, aber definitiv kein Geländewagen. Wer nur auf die Offroad-Optik abfährt, kann beim Fronttriebler eine Handvoll Euro sparen. AUTO BILD-Testurteil: 1-

Bildergalerie

Skoda Octavia Combi Scout
Skoda Octavia Combi Scout
Skoda Octavia Combi Scout
Kamera
Skoda Octavia Scout im Test
Technische Daten Skoda Octavia Combi Scout 2.0 TDI 4x4 • Motor: Vierzylinder, Turbo, vorn quer • Hubraum: 1968 cm³ • Leistung: 147 kW (200 PS) bei 3600/min • max. Drehmoment: 400 Nm bei 1750/min • Antrieb: Allrad, Siebengang-DSG • Länge/Breite/Höhe: 4703/1829/1487 mm • Leergewicht: 1602 kg • Kofferraum: 640-1700 l • 0-100 km/h 6,8 s • Vmax: 230 km/h • Verbrauch (WLTP): 5,7 l/100 km (Diesel) • Abgas CO2: 150 g/km • Preis ab 41.230 Euro.

Von

Christoph Richter