Starke Hubraumzwerge im Vergleich
Rebellion der Maschinchen

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Downsizing lautet die neue Erfolgsformel in der Kompaktklasse. Audi A3 1.8 TFSI, BMW 120i, Opel Astra GTC 1.6 Turbo und VW Golf 1.4 TSI balancieren auf der Ideallinie zwischen Scheitelpunkt und Zapfsäule. Wer wird zum Wortführer?
König Hubraum regiert die Welt – zumindest die der Sportwagen. Geht es allein um Rundenzeiten, Sprintwerte, den puren Fahrgenuss ohne angstvolle Blicke auf die Tankanzeige, gibt es daran auch nichts zu rütteln. Bislang! Denn die scheinbar uneinnehmbare Festung der Literlust gerät allmählich ins Wanken. Vier Kompakt-Dreikäsehochs begehren auf, nagen an den Grundfesten des Motorenbaus und blasen zur Attacke auf die großvolumigen Kraftpakete. Downsizing nennt sich die aufkeimende Revolutionsbewegung. Im Klartext: Abgespeckte Hubräume aber saftige PS-Zahlen, riesige Freude am Fahren und trotzdem keine Wutanfälle beim Tanken. Zugegeben, Audi A3, BMW Einser, Opel Astra und VW Golf, um die Revoluzzer beim Namen zu nennen, sind eher als schicke Begleiter fürs Boutiquen-Hopping bekannt als für den ernst zu nehmenden Aufstand gegen das Regime.
Den Golf befeuert den Hubraumwinzling des Vergleichs

Im BMW 120i lässt sich am effektivsten Kraftstoff sparen

Beim Motor aus völlig anderem Holz geschnitzt ist der Opel. Sein Turbo wirkt derart aufgeweckt, dass man den Gasfuß beim flinken Spurt mächtig zügeln muss, will man nicht reifenschrubbend auf der Stelle verharren. Aber behände vorangepeitscht, fällt die Hunderter-Marke bereits nach 7,6 Sekunden – Bestwert! Vom genügsamen Umgang mit Super Plus hält der GTC jedoch wenig. Lässig lässt er alle 100 Kilometer im Schnitt rund zehn Liter Kraftstoff durch die Einspritzdüsen strömen. Weit sparsamer werkelt die VW-Armee. Verblüffend nur, dass sich der stärkere Golf beim Prestigesprint von seinem Premium-Verwandten aus Ingolstadt zunächst das Endrohr-Duo zeigen lässt und erst ab Tempo 130 das Bruderduell für sich entscheidet. "Na und?" scheint der Audi zu grummeln. Er gibt sich introvertiert, begeistert eher als Musterknabe der Harmonie-Schule. Langsam? Mitnichten! Seine Schaltkugel flutscht fix durch die Gassen. Der seidenweiche Motor kommt früh zur Sache, vergreift sich, wenn überhaupt, nur bei brutalen Anfahrmanövern an den Frontgummis und drängt sich auch akustisch niemals auf.
Beim Topspeed liegen alle jenseits von 200 Sachen


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