Thomas Boxer Waschsauger: Praxis-Check
Waschsauger im Test: Gewinnt der Boxer den Kampf gegen den Dreck?
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Flecken oder hartnäckige Verschmutzungen in den Autositzen sind ärgerlich. Der Waschsauger Boxer der Firma Thomas soll hier Abhilfe schaffen. AUTO BILD macht den Praxis-Check!
Bild: Lars Golly/Auto Bild
Inhaltsverzeichnis
Der Innenraum eines Autos wird im Alltag ziemlich stark beansprucht: Während loser Dreck wie Sand meist relativ leicht mit einem normalen Staubsauger aufgesaugt werden kann, sieht es bei Flecken in Sitzen oder Teppichen schon anders aus. Abhilfe kann hier ein Waschsauger schaffen, der im Gegensatz zu einem herkömmlichen Staubsauger einen Fleck in einem Arbeitsdurchgang einweicht, anlöst und absaugt.
Doch für so ein Gerät wird man in der Regel locker 300 bis 400 Euro los. Mit 229 Euro (UVP) ist der Waschsauger Boxer der Firma Thomas eine preisgünstige Alternative. Doch gewinnt der Boxer den Kampf gegen den Dreck? AUTO BILD hat es ausprobiert!
Der erste Eindruck
Der Waschsauger Boxer von Thomas wird in einem großen Paket geliefert. Klar: Das Gerät kommt mit sehr viel Zubehör, zudem ist der Waschsauger auch nicht gerade klein. Der zusammengebaute Sauger hat einen Durchmesser von zirka 40 Zentimetern und eine Höhe von ungefähr 50 Zentimetern. Stattlich, aber: Neben den Eigenschaften eines normalen Staubsaugers, muss er zusätzlich einen Reinigungsmittel-Tank, einen Auffangbehälter und eine Pumpe unterbringen.

Der Boxer wird mit reichlich Zubehör ausgeliefert, die Verarbeitungsqualität wirkt sehr hochwertig.
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Der Zusammenbau funktioniert relativ einfach, allerdings verwirrt die Bedienungsanleitung zwischendurch. Sie ist nicht exklusiv für den Boxer, sondern behandelt auch andere Modelle von Thomas und umfasst deshalb Zwischenschritte, die nicht zwingend auch für den Boxer gelten. Was sofort ins Auge fällt: die hochwertige Verarbeitungsqualität aller Bauteile und das sehr lange Stromkabel. Das kann zwar für Kabelsalat sorgen, ermöglicht aber gleichzeitig eine sehr gute Reichweite.
Auch wenn es sich beim Boxer um einen Waschsauger handelt, lässt er sich wie ein herkömmliche Staubsauger verwenden – schließlich ist es ratsam, die Polster vor der Reinigung einmal abzusaugen. Dafür müssen aber ein paar kleine Umbaumaßnahmen erfolgen: Der Kopf des Saugers wird abgenommen, anschließend wird ein Papierfilter auf den Ansaugstutzen gesteckt sowie ein Lamellenfilter an der Unterseite des abgenommenen Kopfes befestigt. Der flexible Schlauch wird mittels Bajonett-Verschluss angeschlossen – und schon kann der Boxer als Staubsauger genutzt werden.

Das Zubehör des Boxers ist sehr nützlich: Mit dem Saugpinsel lassen sich Lüftungsdüsen ganz einfach absaugen.
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Der Boxer zählt nicht gerade zu den leisesten Geräten auf dem Markt. Im Gegenteil – er ist sogar ziemlich laut. Dafür ist die Saugleistung subjektiv gesehen sehr gut. Das Zubehör für das Trockensaugen ist nützlich und funktioniert einwandfrei. Wirklich gut hat uns der Saugpinsel gefallen, mit dem sich schonend Armaturenbrett, Lüftungsdüsen oder Sitzfalten absaugen lassen. Weniger gut war die mitgelieferte Fugendüse, die für Arbeiten im Innenraum etwas zu lang ist und sich schnell mal verkantet. Optional ist bei der Firma Thomas aber eine kürzere Fugendüse für 3,99 Euro erhältlich.
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Schon nach dem ersten Saugdurchgang ist der Großteil der Tierhaare aus dem Teppich verschwunden. Kleiner Nachteil: Die Tierhaardüse ist etwas groß.
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Hundebesitzer kennen das Problem: Tierhaare verhaken sich oft in den Textilfasern des Teppichs und der Kofferraum-Verkleidung und halten sich dort hartnäckig. Mit einem normalen Staubsauger kommt man da nicht weit. So auch die Haare zweier Berner Sennenhunde, die oft im Kofferraum unserer Test-C-Klasse mitfahren. Für diese Fälle hat die Firma Thomas dem Boxer eine spezielle Tierhaardüse beigelegt. Die ist zwar ziemlich groß und wohl eher für den Gebrauch im Haus als im Auto gedacht, wir haben sie aber trotzdem im Kofferraum ausprobiert. Mit einem überraschenden Ergebnis: Die Tierhaardüse entfernt die Haare spielend leicht. Bereits nach dem ersten Saugdurchgang sind fast alle Hundehaare verschwunden. Einziger Nachteil – wie erwartet – ist die Größe. Eine kleinere Düse wäre im Auto wesentlich handlicher.
Um den Boxer als Waschsauger nutzen zu können, müssen sowohl der Papier- als auch der Lamellenfilter herausgenommen und stattdessen der gefüllte Reinigungsmittel-Tank eingesetzt werden. In den Tank wird beim Aufsetzen des Kopfes der Ansaugschlauch eingefädelt. Anschließend muss nur noch der Wasserschlauch angeschlossen werden. Der Umbau geht recht leicht von der Hand, schon nach fünf Minuten ist der Boxer für den Einsatz als Waschsauger bereit.

Um den Boxer als Waschsauger zu nutzen, müssen die beiden Filter entfernt werden. Dann wird der Reinigungsmittel-Tank eingesetzt und der Ansaugschlauch eingefädelt.
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Bei der Nutzung fällt schnell eine weitere Schwäche auf: Bei der Polsterdüse spritzt das Reinigungsmittel nicht nur direkt auf das Polster, sondern auch an der Düse vorbei. Dabei kann es auf der Mittelkonsole, den Türverkleidungen oder auch auf den Scheiben landen. Das ist zwar nicht weiter schlimm, beschert aber einen weiteren Arbeitsschritt (Spritzer abtrocknen). Insgesamt arbeiten die Polsterdüse und das Reinigungsmittel ziemlich effektiv, sodass die Spritzer zu verkraften sind. Selbst hartnäckigere Flecken entfernt der Waschsauger an unserem Testauto gut. Nach einem Waschsaug-Durchgang empfiehlt Thomas die Polster noch einmal abzusaugen, ohne die Wasserdüse zu aktivieren. Dadurch wird Feuchtigkeit aus dem Sitz gesaugt. Die Sitze unseres Test-Mercedes waren bereits nach ungefähr 40 Minuten wieder trocken.

Die Polsterdüse spritzt das Reinigungsmittel nicht nur direkt auf das Polster, relativ viel geht auch daran vorbei. Doch das Ergebnis überzeugt.
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Die Reinigung des Waschsaugers nach der Benutzung ist etwas umständlich: Das Dreckwasser wird im Auffangbehälter gesammelt, der das Unterteil des Geräts bildet. Um das Wasser auszukippen, muss also der unhandliche Kopf abgenommen werden. Erst dann kann das Wasser ausgekippt und der Dreck, der sich am Boden abgesetzt hat, ausgewischt werden. Anschließend wird der Waschsauger noch einmal mit klarem Wasser genutzt, damit das Gerät durchgespült wird. Ein relativ aufwendiger Prozess, der fast länger dauert, als die Polsterreinigung im Auto.
Der Thomas Boxer ist nicht ohne Fehler. Dass das Reinigungsmittel bei der Polsterreinigung recht stark an der Düse vorbeispritzt, ist ein kleiner Dämpfer und bedeutet einen kleinen Mehraufwand bei der Innenreinigung. Auch die Reinigung des Geräts selbst nimmt relativ viel Zeit in Anspruch. Doch das vergisst man schnell, wenn man das Ergebnis betrachtet: Dank der Waschsaugfunktion erstrahlen Polster und Teppiche im Handumdrehen im alten Glanz. Darüber hinaus hat uns die sehr gute Tierhaardüse begeistert – ein echter Tipp für Hundebesitzer. Schlussendlich lässt sich sagen, dass der Thomas Boxer ein hochwertiger und effektiver Waschsauger ist, mit dem die Innenraumreinigung zum Erfolg wird.
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