Tuning Trophy Germany (2021): Sidney Hoffmann, VW T3
Der Frankenstein-VW-T3 mit V8 ist Deutschlands bestes Tuningauto!
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Der Sieger der Tuning Trophy Germany steht fest: Deutschlands bestes Tuningauto wurde eine monströse VW T3-Pritsche mit V8-Mittelmotor aus der Corvette!
Bild: Discovery Communications Deutschland GmbH & Co. KG
VW T3 mit größerem Motor – das sind beliebte Tuningprojekte. Meist schlummert im Heck Porsche-Technik. Beeindruckend, aber eben auch schon häufig gesehen. Doch was hier bei der Tuning Trophy Germany vorfuhr, ist eine ganze Ecke härter. Die VW T3 Pritschevon Peter Weiß fährt nämlich einen LS3-V8 unter der Ladefläche spazieren. Jenen 436 PS starken 6,2-Liter-Sauger aus Chevrolet Camaro SS und Corvette C6. Äußerlich sieht der Transporter allerdings eher nach Autofriedhof aus. Mit dieser abgefahrenen Mischung beförderten Sidney Hoffmann und seine Co-Juroren den T3 ins Finale. Per Online-Voting kürte ihn die Tuning-Community schließlich zum besten Tuningauto Deutschlands!
Durch die seitliche Klappe wird der mächtige Motor sichtbar. Perfekte Gewichtsverteilung dank mittiger Einbaulage.
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Kein Turbo mehr, dafür über 360 PS stärker
Basis des Umbaus ist ein 1988er VW T3 Transporter, in dessen Heck ein braver 70-PS-Turbodiesel ackerte. Der flog raus und machte dem 6,2 Liter großen LS3-V8-Sauger Platz, wobei Weiß den Motor zwecks optimaler Gewichtsverteilung (50:50) direkt hinter die Fahrerkabine pflanzte. Seine 436 PS und 575 Nm Drehmoment überträgt der V8 an ein Handschaltgetriebe vom BMW E60 5er Diesel. An der Hinterachse verteilt ein Differenzial aus dem VW Touareg V10 TDI die Kraft zwischen den Rädern. Um alles unterzubringen, musste der Rahmen des Transporters komplett modifiziert werden. Hinzu kamen eine Eigenbau-Auspuffanlage und ein Rennsporttank aus Aluminium.
Bildergalerie
Sieger der Tuning Trophy Germany 2021
Modifiziertes Fahrwerk von KW
So viel Kraft will im Zaum gehalten werden. Fürs Bremsen ist eine Scheiben-Anlage vom 996er Porsche 911 zuständig, ergänzt durch Brembo-Handbremssättel an der Hinterachse. Das Fahrwerk stammt im Grunde von KW, Federn und Dämpfer wurden allerdings speziell auf den Mittelmotor-T3 angepasst. In Sachen Reifen kommen extrabreite Semislicks zum Einsatz, aufgezogen auf schwarze Stahlfelgen. Die geben auch schon einen Hinweis auf die restliche Optik des Autos.
Rost und blankes Blech täuschen gut über die massiven Kraftreserven hinweg, die dieser VW T3 auffährt.
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Denn die Aufmachung des V8-Transporters ist genauso rabiat wie die Technik unterm Blech. Optisch ließ Peter Weiß die Pritsche nämlich nicht nur im Serienzustand, sondern schliff auch noch den Lack ab, bis Teile des blanken Blechs zum Vorschein kamen. Eine Versiegelung stoppte die beginnende Korrosion, sodass der T3 jetzt schön runtergerockt aussieht.
Eingebettet in Sparco-Schalen und festgezurrt von Gurten wird der höllische VW T3 geritten.
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GTI-Lenkrad mit Alcantara-Kranz
Der Innenraum huldigt dann dem Einsatzzweck als Tracktool. Neben Sparco-Schalensitzen mit Hosenträgergurten verbaute Weiß auch noch einen Überrollkäfig. Um die Fuhre allzeit im Griff zu haben, sitzt auf der Lenksäule ein GTI-Lenkrad mit Alcantara-Kranz. Wer jetzt denkt, der Umbau habe Jahre in Anspruch genommen, irrt. Bis auf nachfolgendes Feintuning war das komplette Projekt in einem Winter durch. Respekt! Neben diesem V8-Bulli besitzt Weiß übrigens noch einen T3-Kastenwagen mit eingangs erwähntem Porsche-Motor. Bei der Tuning Trophy Germany trat er aber einzig mit seinem abgedrehten LS3-Bus an, der sich in der Vorausscheidung gegen Toyota GT86 und Dodge Charger durchsetzte. Im Final stimmte die Tuning-Community online für ihre Favoriten ab – und kürte Peter Weiß mit seinem Frankenstein-T3 zum Sieger der Tuning Trophy Germany. Herzlichen Glückwunsch!
Von
Moritz Doka
Sieger der Tuning Trophy Germany 2021
1/10
Zusammen mit AUTO BILD und DMAX suchte Sidney bei der Tuning Trophy Germany das beste Tuningauto Deutschlands. Das Teilnehmerfeld war stark, am Ende fiel die Wahl auf den V8-T3 von Peter Weiß. Die 1988er VW Pritsche ...
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2/10
... sieht auf den ersten Blick eher nach Kernschrott denn Tuningprojekt aus. Doch das rattige Äußere täuscht ganz gewaltig, der T3 ist ein reinrassiges Tracktool. Unter der Ladefläche ...
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3/10
... steckt ein LS3-V8-Sauger aus der Chevrolet Corvette C6, der gewaltige 436 PS und 575 Nm Drehmoment auf die Semislicks an der Hinterachse loslässt. Wo im Heck einst der brave 70-PS-Diesel nagelte ...
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4/10
... befinden sich jetzt der Benzintank aus Aluminium und die Batterie. Mit einem normalen VW T3 hat das offensichtlich nichts mehr zu tun. Umso genialer wirkt da ...
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5/10
... die ranzige Optik. Weiß schliff den Originallack weg, bis an manchen Stellen das blanke Blech zum Vorschein kam. Eine Versiegelung stoppt die Korrosion. Tieferlegung und Semislicks verraten das Tracktool ...
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6/10
... dann doch etwas. Auf der Ladefläche fährt der T3 noch einen Extrasatz Räder spazieren. Weise, denn Querfahren ist mit dem VW ein leichtes. Damit dabei die Kontrolle nicht verloren geht, ...
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7/10
... hat der Besitzer Schalensitze samt Hosenträgergurten installiert. Ein Überrollkäfig schützt die Insaßen im Falle eines Crashs, gelenkt wird das Ungetüm ...
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8/10
... per mikrofaserbezogenem Lenkrad aus dem Golf GTI. Trotz der ungewohnten Sitzposition hatten Sidney, Maximilian Götz und Klaus Borrmann eine riesen Gaudi ...
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9/10
... mit dem V8-Transporter. In der Vorausscheidung setzte sich der T3 gegen einen Dodge Charger R/T mit Luftfahrwerk und einen Kompressor-bewehrten Toyota GT86 durch ...
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10/10
... und zog ins Finale ein. Am Ende wählte ihn die Tuning-Community per Online-Voting dann zum Sieger der Tuning Trophy Germany. Herzlichen Glückwunsch!
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