Vergleich Audi Q7 3.0 TDI Clean Diesel gegen Lexus RX 450h
Wenn SUV auf Öko machen

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Die zweite Generation des japanischen Lexus RX 450h mit Hybridantrieb tritt gegen den Q7 3.0 TDI Clean Diesel an. Der Audi ist das erste in Deutschland lieferbare SUV mit Euro 6-Prädikat.
Großes Abgasübel des Dieselmotors sind die Stickoxide, die für Atemwegreizungen und andere schlimme Dinge verantwortlich gemacht werden. Doch die derzeit gültigen EU-Abgasnormen sehen für Diesel mehr als dreimal so viel Stickoxid vor wie für Benziner. Aber wie beim Dieselabgas die Stickoxide reduzieren? Klar, man kann den Wirkungsgrad des Diesels runterdrehen. Dann produziert er weniger Stickoxide, braucht aber ähnlich viel Kraftstoff wie ein Benziner. Die Technikerlösung: Der Diesel darf wieder sparsam sein, die dabei entstehenden Stickoxide werden im Auspuff reduziert, mit einem Kat, der Stickoxid in Stickstoff umwandelt. Dazu benötigt er aber Hilfe in Form eines Zusatzmittels: Harnstoff, neudeutsch AdBlue genannt.
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Der Benzinmotor verstummt, wenn man mit Landstraßentempo 100 auf eine Ortschaft zurollt. Leichter bis mittlerer Druck auf das Bremspedal aktiviert nicht die Scheibenbremsen, sondern die Elektromotoren, die nun nicht Strom fressen, sondern erzeugen. Der wird in der riesigen 288-Volt-Batterie unter den Rücksitzen zwischengespeichert–und als elektrische Schubkraft wieder an die Elektromotoren geleitet, wenn erneut beschleunigt werden soll. Das Spiel wiederholt sich fortwährend. Ortschaften durchgleitet der Lexus zwar mit unnötig steifer Federung, aber nahezu lautlos.
Der Lexus darf nicht ins Gelände
Nur ab und zu braucht er Unterstützung vom Benzinmotor; der schaltet sich dann sanft und ruckfrei zu. Als Lexus-Fahrer versteht man die Welt nicht, wenn ein EU 6-Auto wie der Clean-Diesel-Audi nebendran vor der roten Ampel einfach weiternagelt wie in alten Zeiten. Der Audi tritt erst dann aus dem Schatten des Lexus hervor, wenn schwerere Einsätze gefragt sind: Nicht nur bei schneller Autobahnfahrt, wo er bis zu 1,5 Liter/100 km weniger verbraucht als der Lexus. Auch zum Ziehen schwerer Anhänger ist der Hybrid-Lexus weniger gut geeignet: 2,0 statt 3,5 Tonnen Anhängelast. Und schließlich im Morast: Der Audi ist hier eher durch seine schiere Größe und den tiefen Bugspoiler gehandikapt. Der Lexus aber, der laut Bedienungsanleitung gar nicht ins Gelände darf, stellt am rutschigen Berg seine Bemühungen einfach ein: Der Zusatzschub von der elektrischen Hinterachse ist zu gering, das ESP meldet die Gefahr durchdrehender Vorderräder und nimmt eiskalt Gas weg. Es ruckeln die von gewaltigen Drehmomentmengen überforderten Vorderräder noch etwas, dann bleibt der Lexus einfach stehen – summend, schadstofffrei.
Fazit
Ein SUV im herkömmlichen Sinne ist der Hybrid-Lexus kaum. Denn im Gelände bleibt er vor schweren Hindernissen einfach stehen. Dafür faszinieren die Perfektion seines komplexen Antriebs und der niedrige Verbrauch. Der Audi ist da aus gröberem Holz geschnitzt: riesig, praktisch, belastbar und dennoch kein Säufer.
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