In einer Zeit, in der die einst so beliebten Vans immer mehr durch SUVs ersetzt werden, hat es der VW Golf Sportsvan nicht leicht. AUTO BILD AUTO TEST zeigt, dass er mehr kann, als sein gemütlicher Charakter vermuten lässt.
Sollen sie ruhig spotten, die Kollegen. Seniorenauto ist noch das Netteste, was ich auf der Fotoproduktion zum Golf Sportsvan zu hören bekomme. Dann schlägt sich überraschend Fotografin Lena Willgalis auf meine Seite: "Also wenn ich mir einen Golf kaufen müsste, dann den." Endlich hat's jemand verstanden! Der Sportsvan schafft es problemlos, das gesamte Fotoequipment mit Leichtigkeit einzupacken. Spätestens beim Sitzbild im Fond bin ich, der über zwei Meter große Autor dieser Zeilen, vom Platzangebot überzeugt. Was kann falsch sein, an einem Auto, welches Platzverhältnisse im S-Klasse-Format, gepaart mit einem überaus praktischen Kofferraum, bietet und dabei auf SUV-Allüren oder unnötig große Motoren verzichtet? Schauen wir mal.
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.
Das Fahrgefühl gleicht dem der restlichen Golf-Brüder
Der Sportsvan ist kein Dynamikwunder, gerät aber auch bei zügiger Kurvenfahrt nicht ins Straucheln.
Beginnen wir beim Namen: Der Golf Sportsvan hieß früher Golf Plus. Das war logisch betrachtet sinnvoller und zeigte sein Konzept deutlicher. Auf dem Papier findet sich das Plus zum flachen Golf: rund acht Zentimeter mehr Länge, 15 Zentimeter mehr Höhe. Das Leergewicht ab 1335 Kilogramm liegt in etwa auf Niveau des Golf Variant, der wiederum immerhin 20 Zentimeter länger als der Sportsvan ist. Preislich liegt der Sportsvan-Zuschlag bei rund 1700 Euro, 500 über dem Variant – das macht ihn in der Basis zum teuersten Golf. Die Theorie wäre damit erledigt, es folgt die Praxis, genau hier punktet der Sportsvan. Wer sich hinterm Lenkrad bemüht, das luftige Raumgefühl und die kurze Van-Stupsnase aus der eigenen Wahrnehmung auszublenden, muss sich schon mit Übermut in enge Kurven werfen, um den etwas höheren Schwerpunkt im Vergleich zum herkömmlichen Golf festzustellen. Bis auf die minimal stärkere Seitenneigung entspricht das Fahrgefühl im Sportsvan der gewohnt sehr guten Abstimmung der restlichen Golf-Brüder. Am souveränsten fahren Golf und Sportsvan übrigens beide ab 130 PS, dann sitzt im Heck nicht die simple Verbundlenkerachse, sondern eine aufwendigere Vierlenker-Konstruktion, die gerade in beladenem Zustand mehr Komfort und Präzision bewirkt. Unter anderem kommt so auch der recht hohe Preisunterschied zu den stärkeren Versionen zustande. Der Fahrsicherheit schadet aber auch die einfachere Konstruktion nicht. Mit beiden Aufhängungen ist der Golf Sportsvan recht komfortabel ausgelegt. Der für die Kompaktklasse relativ lange Radstand sorgt für einen ruhigen Geradeauslauf. Das Adaptivfahrwerk für 1045 Euro ist erst ab 130 PS bestellbar und sorgt für eine noch größere Spreizung. Ein Sportmodus, der für mehr Straffheit sorgt ist dann ebenso an Bord wie die Einstellung Comfort, die den Sportsvan gerade auf der Autobahn weich über Wellen wogen lässt – eine feine Sache. (Alles zum VW Golf Sportsvan)
Durch die Bank gefällt beim Fahren die gute Dämmung von Motor- und Fahrgeräuschen. Hier hatte der frühere Golf Plus stärkere Schwächen. Geblieben sind leider die Windgeräusche, die bei höheren Autobahngeschwindigkeiten um die A-Säule entstehen. Ansonsten beschränken sich die aerodynamischen Nachteile der größeren Stirnfläche im Vergleich auf etwas mehr Seitenwindempfindlichkeit und rund 0,3 Liter Mehrverbrauch auf 100 Kilometer.
Lob für die gute Ergonomie und die vielen praktischen Ablagen
Im Vergleich zum herkömmlichen Golf baut der Armaturenträger des Sportsvan etwas höher. So liegen Radio- und Klimabedienung noch einfacher zur Hand.
Im Cockpit finden wir – typisch VW – geradliniges Design und eine tadellose Verarbeitung. Auch die Materialanmutung genügt hohen Ansprüchen. Das größte Lob verdient die gute Ergonomie in Kombination mit den vielen praktischen Ablagen, die sich überall im Innenraum finden. Wo unser Testwagen mit Dynaudio-Soundsystem oben auf dem Armaturenträger einen Zentrallautsprecher für mehr Raumklang besitzt, gibt es ansonsten ein geräumiges Staufach mit Deckel. Eine Fülle an Optionen bieten die Sitze. Simpel, aber solide sind diese in der Basis Trendline. Für 170, respektive 126 Euro lassen sich diese mit Lendenwirbelstützen und einer Höhenverstellung für den Beifahrer aufrüsten, beides ist ab Comfortline serienmäßig. 100 Euro kostet die umklappbare Beifahrersitzlehne mit der der ohnehin schon flexible Golf Sportsvan endgültig zum Kleintransporter wird. Wer es komfortabler mag, kann ab Comfortline 625 Euro anlegen. Dafür gibt es die Ergo-Active-Sitze mit elektrischer Verstellung für die Fahrerseite und verschiebbarer Oberschenkelauflage. Sie sind stets mit hochwertigem Veloursstoff bezogen und zudem beheizbar. Das Beste zum Schluss: Der Fahrersitz verfügt mit dieser Option über eine ordentliche Massagefunktion. Für den Highline kosten die ErgoActive-Sitze nur 265 Euro.
Deutliche Klassenunterschiede bei den Ausstattungslinien
590 bis 1520 Liter lädt der Sportsvan ein. Auch dazwischen sind dank der neig- und verschiebbaren Rückbank unzählige Kombinationen möglich.
Im Fond geht die Sitzvielfalt weiter. Die Rückbank lässt sich ab Werk um 18 Zentimeter in Längsrichtung verschieben. Auch die Lehnenneigung ist verstellbar, sodass entweder dem Kofferraum die größtmögliche Fläche eingeräumt wird, oder die Hinterbänkler fürstlich thronen können. Wird die asymmetrisch geteilte Rückenlehne umgeklappt, entsteht eine Stufe, die durch den verstellbaren Ladeboden ausgeebnet wird. Eine leicht ansteigende Schräge bleibt aber bestehen. Zum Durchladen lässt sich der Lehnenteil des Mittelplatzes einzeln vorklappen, ab Comfortline sitzt hier zudem eine Mittelarmlehne für den Fond. Sie sehen, schon bei den Sitzen macht VW deutliche Klassenunterschiede, was die Linien angeht. Alle drei bieten vernünftige Ausstattungsmerkmale, die sich je nach Käufergeschmack lohnen können. Andererseits bietet die Preisliste auch viele Einzeloptionen, mit denen sich schon der Trendline prima ausstatten lässt. Die größte Schnittmenge aus guter Grundausstattung und vielfältigen Optionen bietet unterm Strich wohl der Comfortline. Bei der Fahrassistenz raten wir zur Kombination aus aktivem Spurhalteassistenten und Totwinkelwarner für 895 Euro. Unabhängig vom fahrerischen Nutzen gibt es dafür gleich mehrere Gründe. Erstens besitzt der Sportsvan in der Basis nicht mal einen Notbremsassistenten – den hat serienmäßig erst der Comfortline –, zweitens schlagen sich aktive Fahrhelfer positiv auf den Wiederverkaufswert nieder, drittens ist das große Fahrassistenzpaket mit 2540 Euro sehr teuer. Es beinhaltet zusätzlich neben LED-Scheinwerfern mit Fernlichtassistent und Kurvenlicht auch stets den Adaptivtempomaten, automatisch abblendende Spiegel und Verkehrszeichenerkennung. Das lohnt sich erst für Käufer, die ohnehin eine Vollausstattung anstreben.
Unserem Motoren-Tipp wird kein sechster Gang gegönnt
Glückwunsch: Der 150 PS starke 1.5 TSI kommt mit serienmäßigem DSG. In der 130-PS-Version ist nur das Schaltgetriebe erhältlich.
Die größte Schwäche des Golf Sportsvan ist die unflexible Motorenauswahl. Die keinesfalls geizige Basislinie Trendline gibt's nur für die Basismotoren, stärkere Versionen gehen also automatisch mit höheren Ausstattungskosten einher. Automatikoptionen in Form des Doppelkupplungsgetriebes sind praktisch nicht vorhanden, da sie allein an die stärksten Motorisierungen gebunden sind. Dem für uns empfehlenswertesten Motor, dem 1.6 TDI, wird kein sechster Gang gegönnt. Da alle Motoren schon im November 2018 auf Euro 6d-TEMP umgestellt wurden, kann hier kein Grund für die enge Modellpolitik liegen. Vielmehr könnte es am aktuellen Modellwechsel zum Golf VIII liegen, welcher die Euro-6d-TEMP-Homologation einzelner Antriebe nicht mehr lohnenswert genug erscheinen ließ. Für Sportsvan-Interessenten ist das doppelt ärgerlich, da das Modell aller Wahrscheinlichkeit nach keinen Nachfolger finden wird.
Auf dem Gebrauchtmarkt bietet die Motorenpalette mehr Vielfalt
Wer also jetzt noch einen Neuwagen im Sportsvan-Format kaufen möchte, sollte sich beeilen oder muss künftig zu den weniger praktischen SUVT-Cross oder Tiguan greifen – wir nehmen den nicht besonders geräumigen T-Roc hier bewusst aus. Wer nicht in einer fahrverbotsgeplagten Großstadt lebt, kann sich aktuell auch auf dem Gebrauchtmarkt nach einem Golf Sportsvan umsehen, wo die Motorenpalette noch mehr Vielfalt bieten würde. Müssten wir uns für einen Neuen entscheiden, sähe er aus wie folgt: Der 1.6 TDI bietet ordentlich Kraft bei geringstem Verbrauch. Ihn gibt es glücklicherweise auch als Comfortlinie, die serienmäßig bereits einige Annehmlichkeiten beinhaltet, für uns wären das Komfortsitze, Brillenfach am Dachhimmel, Multifunktions-Lederlenkrad, Parksensoren und der Notbremsassistent. Als Sonderausstattungen, die sich auch beim Wiederverkauf noch lohnen, würden wir zur Klimaautomatik greifen sowie zum Radio "Composition Media" mit Navi, zu Sitzheizung im Winterpaket und Anhängerkupplung – fertig ist der Allzweck-Golf. Ein kleiner Tipp zum Schluss: Das große Panorama-Schiebedach ist mit vielen Einzeloptionen nicht kombinierbar. Hier lohnt sich der Besuch des Online-Konfigurators.
Bildergalerie
Kaufberatung VW Golf Sportsvan
Von
Andreas Jüngling
Kaufberatung VW Golf Sportsvan
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Die einst so beliebten Minivans müssen immer öfter stämmigen SUVs weichen. Dabei bringt beispielsweise der VW Golf Sportsvan schlagende Argumente mit: Platzverhältnisse im S-Klasse-Format, gepaart mit einem überaus praktischen Kofferraum. Dabei verzichtet er auf SUV-Allüren oder unnötig große Motoren. Die Kaufberatung.
Bild: Lena Willgalis
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Beginnen wir beim Namen. der Golf Sportsvan hieß früher Golf Plus. Das war logisch betrachtet sinnvoller und zeigte sein Konzept deutlicher. Auf dem Papier findet sich das Plus zum flachen Golf: rund acht Zentimeter mehr Länge, 15 Zentimeter mehr Höhe.
Das Leergewicht ab 1335 Kilogramm liegt in etwa auf Niveau des Golf Variant, der wiederum immerhin 20 Zentimeter länger als der Sportsvan ist. Preislich liegt der Sportsvan-Zuschlag bei rund 1700 Euro, 500 über dem Variant – das macht ihn in der Basis zum teuersten Golf.
Bild: Volkswagen AG
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Kommen wir zur Praxis: Wer sich hinterm Lenkrad bemüht, das luftige Raumgefühl und die kurze Van-Stupsnase aus der eigenen Wahrnehmung auszublenden, muss sich schon mit Übermut in enge Kurven werfen, ...
... um den etwas höheren Schwerpunkt im Vergleich zum herkömmlichen Golf festzustellen. Bis auf die minimal stärkere Seitenneigung entspricht das Fahrgefühl im Sportsvan der gewohnt sehr guten Abstimmung der restlichen Golf-Brüder.
Am souveränsten fahren Golf und Sportsvan übrigens beide ab 130 PS, dann sitzt im Heck nicht die simple Verbundlenkerachse, sondern eine aufwendigere Vierlenker-Konstruktion, die gerade in beladenem Zustand mehr Komfort und Präzision bewirkt. Unter anderem kommt so auch der recht hohe Preisunterschied zu den stärkeren Versionen zustande.
Bild: Volkswagen AG
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Der Fahrsicherheit schadet aber auch die einfachere Konstruktion nicht. Mit beiden Aufhängungen ist der Golf Sportsvan recht komfortabel ausgelegt. Der für die Kompaktklasse relativ lange Radstand sorgt für einen ruhigen Geradeauslauf.
Das Adaptivfahrwerk für 1045 Euro ist erst ab 130 PS bestellbar und sorgt für eine noch größere Spreizung. Ein Sportmodus, der für mehr Straffheit sorgt ist dann ebenso an Bord wie die Einstellung Comfort, die den Sportsvan gerade auf der Autobahn weich über Wellen wogen lässt – eine feine Sache.
Bild: Volkswagen AG
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Beim Fahren gefällt die gute Dämmung von Motor- und Fahrgeräuschen. Hier hatte der frühere Golf Plus stärkere Schwächen. Geblieben sind die Windgeräusche, die bei höheren Geschwindigkeiten entstehen. Ansonsten beschränken sich die aerodynamischen Nachteile auf etwas mehr Seitenwindempfindlichkeit und rund 0,3 Liter Mehrverbrauch.
Bild: Lena Willgalis
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Im Cockpit finden wir – typisch VW – geradliniges Design und eine tadellose Verarbeitung. Auch die Materialanmutung genügt hohen Ansprüchen. Das größte Lob verdient die gute Ergonomie in Kombination mit den vielen praktischen Ablagen, die sich überall im Innenraum finden.
Bild: Lena Willgalis
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Eine Fülle an Optionen bieten die Sitze. Simpel, aber solide sind diese in der Basis Trendline. Für 170, respektive 126 Euro lassen sich diese mit Lendenwirbelstützen und einer Höhenverstellung für den Beifahrer aufrüsten, beides ist ab Comfortline serienmäßig. Wer es komfortabler mag, ...
Bild: Lena Willgalis
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... kann ab Comfortline 625 Euro anlegen. Dafür gibt es die Ergo-Active-Sitze mit elektrischer Verstellung für die Fahrerseite und verschiebbarer Oberschenkelauflage. Für den Highline kosten die ErgoActive-Sitze nur 265 Euro.
Im Fond geht die Sitzvielfalt weiter. Die Rückbank lässt sich ab Werk um 18 Zentimeter in Längsrichtung verschieben. Auch die Lehnenneigung ist verstellbar, sodass entweder dem Kofferraum die größtmögliche Fläche eingeräumt wird, oder die Hinterbänkler fürstlich thronen können.
Bild: Lena Willgalis
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Wird die asymmetrisch geteilte Rückenlehne umgeklappt, entsteht eine Stufe, die durch den verstellbaren Ladeboden ausgeebnet wird. Eine leicht ansteigende Schräge bleibt aber bestehen. Zum Durchladen lässt sich der Lehnenteil des Mittelplatzes einzeln vorklappen, ab Comfortline sitzt hier zudem eine Mittelarmlehne für den Fond.
Bild: Lena Willgalis
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Hier haben auch Riesen gut lachen. Dank verstellbarer Rückbank und viel Platz geht es im Fond fürstlich zu. Ab Comfortline Serie: Klapptische.
Kommen wir zur Ausstattung: Alle drei Linien bieten vernünftige Merkmale, die sich je nach Geschmack lohnen können. Andererseits bietet die Preisliste auch Einzeloptionen, mit denen sich schon der Trendline prima ausstatten lässt. Die größte Schnittmenge aus guter Grundausstattung und vielfältigen Optionen bietet unterm Strich wohl der Comfortline.
Bild: Lena Willgalis
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Bei der Fahrassistenz raten wir zur Kombi aus aktivem Spurhalteassistenten und Totwinkelwarner für 895 Euro. Unabhängig vom fahrerischen Nutzen gibt es dafür mehrere Gründe. Erstens besitzt der Sportsvan in der Basis nicht mal einen Notbremsassistenten, zweitens schlagen sich aktive Fahrhelfer positiv auf den Wiederverkaufswert nieder, ...
Bild: Volkswagen AG
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... drittens ist das große Fahrassistenzpaket mit 2540 Euro sehr teuer. Es beinhaltet zusätzlich neben LED-Scheinwerfern mit Fernlichtassistent und Kurvenlicht auch stets den Adaptivtempomaten, automatisch abblendende Spiegel und Verkehrszeichenerkennung. Das lohnt sich erst für Käufer, die ohnehin eine Vollausstattung anstreben.
Bild: Lena Willgalis
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Die größte Schwäche des Golf Sportsvan ist die unflexible Motorenauswahl. Die keinesfalls geizige Basislinie Trendline gibt's nur für die Basismotoren, stärkere Versionen gehen also automatisch mit höheren Ausstattungskosten einher. Automatikoptionen ...
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... in Form des Doppelkupplungsgetriebes sind praktisch nicht vorhanden, da sie allein an die stärksten Motorisierungen gebunden sind. Dem für uns empfehlenswertesten Motor, dem 1.6 TDI, wird kein sechster Gang gegönnt.
Da alle Motoren schon im November 2018 auf Euro 6d-TEMP umgestellt wurden, kann hier kein Grund für die enge Modellpolitik liegen. Vielmehr könnte es am aktuellen Modellwechsel zum Golf VIII liegen, welcher die Euro-6d-Temp-Homologation einzelner Antriebe nicht mehr lohnenswert genug erscheinen ließ. Für Sportsvan-Interessenten ist das doppelt ärgerlich, ...
Bild: Lena Willgalis
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... da das Modell aller Wahrscheinlichkeit nach keinen Nachfolger finden wird. Wer also jetzt noch einen Neuwagen im Sportsvan-Format kaufen möchte, sollte sich beeilen oder muss künftig zu den weniger praktischen SUV T-Cross oder Tiguan greifen.
Wer nicht in einer fahrverbotsgeplagten Großstadt lebt, kann sich aktuell auch auf dem Gebrauchtmarkt nach einem Golf Sportsvan umsehen, wo die Motorenpalette noch mehr Vielfalt bieten würde.
Müssten wir uns für einen Neuen entscheiden, sähe er aus wie folgt: Der 1.6 TDI bietet ordentlich Kraft bei geringstem Verbrauch. Ihn gibt es glücklicherweise auch als Comfortlinie, die serienmäßig bereits einige Annehmlichkeiten beinhaltet. Als Sonderausstattungen, ...
Bild: Lena Willgalis
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... die sich auch beim Wiederverkauf noch lohnen, würden wir zur Klimaautomatik greifen sowie zum Radio "Composition Media" mit Navi, zu Sitzheizung im Winterpaket und Anhängerkupplung – fertig ist der Allzweck-Golf.
Wie immer bei VW empfehlen wir den Griff zum kleineren Infotainmentsystem "Composition Media". Das Top-Navi im Testwagen nervt mit umständlicherer Touchbedienung.
Anschlüsse für USB und AUX-Kabel sowie eine 12-Volt-Steckdose befinden sich im tiefen Mittelfach. Eine Induktionsladeschale sitzt hier erst im Telefonpaket für 465 Euro.
Fazit von Andreas Jüngling: Seine Geschichte ist tragisch. Als Raumwunder für Familien erdacht, gewinnt der Golf Plus seine Fans hauptsächlich unter Käufern, denen es eher auf die höhere Sitzposition nebst gesteigertem Einstiegskomfort ankommt. 2014 erscheint das aktuelle Modell, und VW versucht, mit dem verjüngenden Titel Sportsvan ...
Bild: Lena Willgalis
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... auch das Image des Minivans zu verjüngen – offenbar ohne Erfolg. Zum Golf-Modellwechsel steht die Erneuerung des Sportsvans noch in den Sternen. Wir scheren uns wenig um das Image, sondern versuchen die Stärken und Schwächen zu betrachten. Hier bleibt der Sportsvan ein Siegertyp zum hohen Preis. Die besten Antriebsoptionen bietet er als Gebrauchter.
Bild: Lena Willgalis
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Unser Tipp für Wenigfahrer: Viel Geld für einen Dreizylinder, aber im Alltag eine gute Wahl. Der emsige Motor besitzt viel Schwungmasse mit tief ansetzendem Drehmoment. Ab mittlerer Drehzahl wünschen wir uns mehr Kondition. Das häufige hochtourige Orgeln durchkreuzt die niedrige Verbrauchsangabe. Empfehlung: 1.0 TSI (116 PS); Listenpreis: ab 22.590 Euro.
Bild: Volkswagen AG
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Unser Tipp für Vielfahrer: Rund 7000 Euro müsste man zusätzlich für den 2.0 TDI ausgeben. Der bietet gute Fahrleistungen, sprengt aber preislich jede Relation. So greift man besser zum 1.6, der kräftig genug ist und wenig verbraucht. Kompromiss: das Fünfganggetriebe mit großer Gangspreizung. Empfehlung: 1.6 TDI (116 PS); Listenpreis: ab 25.730 Euro.
Bild: Volkswagen AG
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Unser Tipp für sportliche Fahrer: Warum nicht die 150-PS-Version des 1.5 TSI? Weil diese das teure DSG besitzt. Hier ist der Leistungsbonus kaum spürbar. Das Schalten im schwächeren 1.5 geht leicht von der Hand, das Gesamtpaket erfreut mit ordentlichen Fahrleistungen und geringem Verbrauch. Empfehlung: 1.5 TSI (130 PS); Listenpreis: ab 27.020 Euro.