Kratzerentferner im Test
Welcher Kratzerentferner lässt Lacknarben verschwinden?
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Kratzer im Lack sind ärgerlich und mindern den Fahrzeugwert. Abhilfe gegen fiese Spuren im Lack versprechen Kratzerentferner. Doch helfen sie wirklich? AUTO BILD und KÜS machten den Test!
Inhaltsverzeichnis
Kratzerentferner im AUTO BILD-Test
# | Getestete Produkte | Preis | Testnote | Zum Angebot |
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1.
Testsieger
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16,99 EUR
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1,6 (gut)
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2.
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20,99 EUR
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1,9 (gut)
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3.
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8,99 EUR
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2,0 (gut)
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4.
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15,99 EUR
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2,0 (gut)
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5.
Preis-Leistungs-Sieger
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7,36 EUR
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2,4 (gut)
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6.
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20,90 EUR
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2,6 (befriedigend)
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7.
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8,99 EUR
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2,6 (befriedigend)
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8.
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14,95 EUR
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3,0 (befriedigend)
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9.
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7,40 EUR
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3,5 (befriedigend)
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10.
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6,09 EUR
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3,9 (ausreichend)
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Ob es nun ein herrenloser Einkaufswagen war, ein schabender Reißverschluss oder eine Hecke, die zu dicht am Parkplatz stand: Kratzer im Lack sind ärgerlich und mindern auch den Fahrzeugwert. Abhilfe versprechen Kratzerpolituren, die leichte Kratzer im Klarlack verschwinden lassen sollen. Doch welcher Kratzerentferner funktioniert wirklich? AUTO BILD und die Prüforganisation KÜS haben den Test gemacht und zehn Kratzerentferner untersucht!
Mit 259,5 von 300 Punkten und der Note 1,6 (gut) gewinnt der Dr. Wack A1 Kratzer Polish unseren Vergleichstest. Der Kratzerentferner ist einphasig, es wird also nur mit einem statt zwei Poliermitteln gearbeitet. Mit zum Lieferumfang gehört ein Mikrofaser-Tuch, das zum Polieren der verkratzten Lackstelle genutzt wird. Der Kratzerentferner lässt sich gut auftragen und überzeugt mit einer guten Auspolierbarkeit sowie mit dem besten Gesamtbild nach dem Auspolieren. Selbst nach dem Abwischen mit einer Alkohollösung bleibt der Glanz enthalten und zeigt so, dass die Kratzer tatsächlich entfernt und nicht mit Silikon überdeckt wurden.
Auch unser Preis-Leistungs-Sieger, der Autosol Kratzer-Entferner, lässt sich gut auftragen und auspolieren. Unter Laborbedingungen wirkt das Ergebnis nach dem Polieren zwar nicht so homogen wie das von Dr. Wack oder Sonax – trotzdem lässt sich eine deutliche Verbesserung feststellen. Auch nach dem Abwischen mit der Alkohollösung ändert sich das Lackbild kaum, das Ergebnis wirkt zufriedenstellend. Besonders für den günstigen Preis von 7,36 Euro.

Nach den Polierdurchgängen wurde das fertige Lackbild begutachtet. Sind die Kratzer verschwunden, oder bleiben Hologramme zurück?
Bild: Sveinn Baldvinsson/AUTO BILD
AUTO BILD hat alle Produkte mit Unterstützung der unabhängigen Prüforganisation KÜS im Fachlabor von Dr. Wack getestet. Im ersten Schritt wurde auf den Lieferumfang sowie auf die Anleitung und die Warnhinweise geschaut. Ist die Anleitung gut lesbar und verständlich formuliert, oder kann man etwas falsch verstehen? Funktioniert der Kratzerentferner einphasig, ist also nur eine Polierpaste mitgeliefert? Oder muss man mit zwei Polituren arbeiten?

Das Auftragen der Poliermittel wurde bewertet: Wird die Politur zäh, oder lässt es sich leicht polieren?
Bild: Sveinn Baldvinsson/AUTO BILD
Dann ging es an den Praxis-Test. Hierfür wurde eine Lackplatte präpariert, die zuvor unischwarz und mit Klarlack lackiert wurde. Die Platte wurde auf 70 Glanzeinheiten mattiert und in zehn gleich große Felder unterteilt. Jeder Kratzerentferner bekam willkürlich ein Feld zugeteilt, das mit der Politur nach Herstellerangaben und mit den vorgeschriebenen Hilfsmitteln poliert wurde. Wurde keine Zeitangabe angegeben, wurde eine Minute poliert. Hierbei wurde das Auftragen der Politur bewertet. Anschließend wurde das Testfeld auspoliert und die Auspolierbarkeit begutachtet. Schmiert die Politur? Bleiben viele kleine Rückstände hängen, oder lässt sich alles leicht entfernen?

Mit einem speziellen Messgerät wurden der Glanzschleier und der Glanz sowohl vor als auch nach der Behandlung gemessen.
Bild: Sveinn Baldvinsson/AUTO BILD
Dann ging es ans Messen: An jedem Testfeld wurde sowohl der Glanzschleier als auch der Glanz gemessen; zusätzlich wurden die Kratzerentfernung und das Polierbild optisch von mehreren Personen bewertet. Da viele Produkte mit Silikonen arbeiten, die Kratzer nur überdecken, aber nicht entfernen, wurden die Testfelder im Anschluss noch einmal mit einer Alkohollösung entkonserviert, sowohl der Glanzschleier als auch der Glanz erneut gemessen und die Kratzerentfertnung sowie das Polierbild erneut optisch bewertet.
Zehn Kratzerentferner, darunter vier zweiphasige und sechs einphasige, traten zum Test an. Und gleich eines vorweg: Keiner der getesteten Kratzerentferner kann tiefe Kratzer entfernen, die bis auf den Decklack oder die Grundierung reichen. Sie sind nur für oberflächliche Kratzer im Klarlack gedacht.

AUTO BILD hat zusammen mit der unabhängigen Prüforganisation KÜS zehn Kratzerentferner getestet.
Bild: Sveinn Baldvinsson/AUTO BILD
Enttäuscht hat uns der Kratzerentferner von Nigrin. Zwar ist die Anleitung gut lesbar und auch verständlich, doch schon beim Auftragen und besonders beim Abpolieren schwächelt die Politur. Anstatt sich einfach abpolieren zu lassen, schmiert sie und lässt sich kaum mehr vom Lack bekommen. Dafür wirkt das Ergebnis auf den ersten Blick recht zufriedenstellend. Doch nach dem Abwischen mit der Alkohollösung lässt sich das wahre Ergebnis erkennen: Die Kratzer im Lack sind fast unverändert, weshalb der Nigrin Kratzer-Entferner mit der Note 3,9 (ausreichend) auf dem letzten Platz landet.

Nach den Polierdurchgängen wurde jedes Feld mit einer Alkohollösung abgewischt. So wurde sichtbar, ob die Kratzer tatsächlich entfernt oder nur durch Silikon abgedeckt wurden.
Bild: Sveinn Baldvinsson/AUTO BILD
Eine Kaufempfehlung können wir für den zweiten, dritten und vierten Platz aussprechen. Besonders das Kratzer-Entferner-Set von Sonax kommt sehr nah an das Ergebnis unseres Testsiegers heran. So ist dieses Set aber auch für die Entfernung tieferer Kratzer vorhergesehen, da auch Nassschleifpapier zum Lieferumfang gehört. Gleiches gilt für den dritten und vierten Platz, die Kratzerentferner von Stark und Presto. Damit sollte man aber vorsichtig arbeiten, denn bei Unachtsamkeit oder fehlendem Feingefühl passiert es schnell, dass man auf den Decklack oder sogar bis auf die Grundierung durchschleift – und dann hilft auch keine Politur mehr.
Doch leichte Kratzer entfernen alle drei Kratzerentferner gut. Nur bei Presto und Stark kann es zu Verwirrungen kommen: Zum Polieren wird ausdrücklich ein Baumwolltuch empfohlen, aber beim beigelegten Tuch handelt es sich nicht um Baumwolle. Der Zweck dieses Tuchs blieb uns ein Rätsel.
Kratzerentferner im AUTO BILD-Test – alle Ergebnisse im Detail
Produkt
Dr. Wack A1 Kratzer Polish (Testsieger)
Sonax KratzerEntferner Set
Stark Kratzer Entferner
Presto Lack Kratzer Entferner
Autosol Kratzer Entferner (Preis-Leistungs-Sieger)
Meguiar's Scratch X 2.0
Turtle Wax Scratch Remover
Quixx Paint Scratch Remover
Rotweiss Polierpaste silikonfrei
Nigrin Kratzer-Entferner
Daten und Messwerte
Einkaufspreis des Testprodukts
Anwendungsstufen
Zubehör
Inhalt des Gebindes
Etikett/Anleitung
(max.: 30 Punkte)
(max.: 30 Punkte)
Polieren
(max.: 260 Punkte)
(max.: 260 Punkte)
Aufwand
(max.: 10 Punkte)
(max.: 10 Punkte)
Gesamtpunktzahl
(max.: 300 Punkte)
(max.: 300 Punkte)
Dezimalnote*
Platz
Fazit
Unser Test zeigt: Tatsächlich halten einige Kratzerentferner, was sie versprechen. Allerdings lassen sich mit allen Kratzerentferner höchstens oberflächliche Kratzer entfernen – den Weg zum Profi können sie in solchen Fällen nicht ersparen. Das beste Ergebnis bietet der Dr. Wack A1 Kratzer Polish, dicht gefolgt von Sonax, Stark und Presto. Der Preis-Tipp liegt beim Autosol Kratzer-Entferner für 7,36 Euro. Enttäuscht hat uns Nigrin: Die wahrscheinlich recht silikonhaltige Politur überdeckt die Kratzer eher, als sie wirklich zu entfernen.
Testsieger des AUTO BILD Kratzerentferner-Test (2022): Dr. Wack A1 Kratzer Polish
Preis-Leistungs-Sieger (2022): Autosol Kratzer-Entferner
Mit dem richtigen Fingerspitzengefühl lassen sich kleinere Lackschäden oft selbst reparieren. Manchmal reicht eben schon ein Griff zu einem der hier getesteten Kratzerentferner, manchmal muss man aber auch einen Lackstift kaufen. Wie Sie Lackschäden selbst richtig ausbessern können, erfahren Sie im AUTO BILD-Ratgeber Lackschäden reparieren. In den meisten Fällen ist die DIY-Reparatur natürlich nicht mit der Reparatur durch einen Profi vergleichbar. Kleinere Lackschäden lassen sich meist relativ einfach durch das sogenannte "Smart Repair" beheben. Anstatt ganze Bauteile zu lackieren, wird nur punktuell um die beschädigte Stelle gearbeitet, weshalb diese Reparaturmethode auch "Spot Repair" genannt wird. Das spart nicht nur Aufwand, sondern für den Kunden vor allen Dingen auch viel Geld. Weitere Infos zum Thema "Smart Repair" finden Sie hier!
Nützliches Wissen rund um Kratzerentferner
Welcher ist der beste Kratzerentferner?
Der Testsieger im großen AUTO BILD-Kratzerentferner-Test ist der Dr. Wack A1 Kratzer Polish mit 259,5 von 300 möglichen Punkten und der Note 1,6 (gut). Der Kratzerentferner lässt sich gut auftragen und überzeugt mit einer guten Auspolierbarkeit sowie mit dem besten Gesamtbild nach dem Auspolieren. Selbst nach dem Abwischen mit einer Alkohollösung bleibt der Glanz enthalten und zeigt so, dass die Kratzer tatsächlich entfernt und nicht mit Silikon überdeckt wurden. Mit zum Lieferumfang gehört ein Mikrofaser-Tuch, das zum Polieren der verkratzten Lackstelle genutzt wird.
Wie viel kostet ein guter Kratzerentferner?
Der Testsieger im AUTO BILD Kratzerentferner-Test, der Dr. Wack A1 Kratzer Polish, kostet um 16,99 Euro. Deutlich günstiger ist der Preis-Leistungs-Sieger: Der Autosol Kratzer-Entferner ist zu einem Preis von 7,36 Euro zu haben.
Was bedeutet Smart Repair?
Prinzipiell kann jeder Betrieb den nicht geschützten Begriff Smart Repair verwenden. Im Allgemeinen versteht man darunter, dass ein Schaden mit dem kleinstmöglichen Aufwand und daher auch mit möglichst geringen Kosten repariert wird. In den meisten Fällen geht es dabei um die Beseitigung von Schrammen und Dellen.
Wann ist Smart Repair möglich und sinnvoll?
Hier entscheidet der ausführende Betrieb, ob Smart Repair möglich ist. Dabei gibt es ein paar Sonderfälle. So schließen viele Werkstätten ein Ausbeulen oder Teillackieren aus, wenn das Auto in Flip-Flop-Lack oder Goldmetallic lackiert ist. Gleiches gilt für Roststellen. Auch liegende Flächen wie die Motorhaube oder das Dach scheiden aus. Generell darf die beschädigte Stelle nicht zu groß sein. Bei einem Kratzer, der sich zum Beispiel über den gesamten Kotflügel zieht, wird meist das ganze Bauteil lackiert.
Was sind die Herausforderungen bei Smart Repair?
Besonders schwierig bei Smart Repair bzw. Spot Repair ist die punktuelle Neulackierung, die natürlich nicht auffallen darf. Speziell bei älteren Fahrzeugen wird das zum Problem, da hier der Lack mit der Zeit verwittert ist und daher die Originalfarbe nicht weiterhilft. Profis arbeiten hier mit einer computergestützten Kamera, die den aktuellen Farbton des Wagens analysiert. So lässt sich mittels eines speziellen Mischsystems die exakte Farbe herstellen.
Hinweis
Dieser Produkttest wurde unterstützt von Dr. Wack. Unsere Standards zu Transparenz und journalistischer Unabhängigkeit finden Sie hier.
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