Der Carsharing-Anbieter drive by wird ab November 2018 einen neuen Namen tragen: Dann heißt er "Miles". Der Begriff ist eine Anspielung auf das bislang einmalige Bezahlkonzept: Anders als bei Car2Go oder DriveNow wird die Miete der Fahrzeuge nicht pro Minute abgerechnet, sondern pro gefahrenem Kilometer. Außerdem kann der Pkw oder der Transporter überall im Geschäftsgebiet abgestellt werden (Free-Floating) – die Rückgabe ist also und nicht an eine feste Station gebunden. Wo also die Fahrt beginnt und endet, entscheidet der Fahrer. Das Konzept des Anbieters ist in Berlin bereits erfolgreich etabliert, nun soll es ab November eine neue Flotte in Hamburg geben. Dazu gehören 100 Toyota Yaris und 25 Toyota C-HR (jeweils Hybridfahrzeuge) sowie 20 VW T6 und fünf VW Crafter.
Seit Juli 2018 arbeiten der Carsharing-Anbieter und VW Nutzfahrzeuge gemeinsam an der Transporter-Idee. VW Nutzfahrzeuge will mit diesem Mobilitätsprojekt ein weiteres digitales Geschäftsmodell testen. Mark Schwippert von VW Nutzfahrzeuge (VWN) sagt: "Die Kooperation mit 'drive by mobility' gibt uns die Chance, ein neues Geschäftsmodell bei den mobilen Onlinediensten kennen zu lernen und es auch direkt in der Praxis zu testen." VWN unterstützt den Carsharing-Anbieter bei der Vergrößerung seiner Fahrzeugflotte. In Berlin gibt es 15 VW Transporter der Modelle VW T6, VW Crafter und Renault Master. Pro Kilometer werden 1,19 Euro fällig.

Miles: Registrierung und Kosten

Neue Carsharing-Transportflotte
Miles (drive by) hat unter anderem in Berlin den Audi A1 im Angebot. Kosten pro Kilometer: 79 Cent.
So funktioniert Miles (drive by): Nach der Registrierung muss der Führerschein verifiziert werden. Das geht ganz einfach über die Miles-Smartphone-App. Auf der Startseite der App werden alle freien Autos auf einer Karte angezeigt. Zudem gibt es Informationen über die Entfernung, das Modell, den Tankstand und Sauberkeit des Autos. Eine Reservierung ist bis zu 30 Minuten möglich. Geöffnet und geschlossen wird das Fahrzeug per Smartphone. Zur Fahrzeugflotte in Berlin gehören 120 Pkw, darunter der Fiat 500, der Audi A1, der Audi A3 und der VW Amarok sowie 15 Transporter. Ist die Tankfüllung unter 25 Prozent, so kann mit der im Handschuhfach liegenden DKV-Tankkarte getankt werden. Der Fahrer bekommt dafür fünf Freikilometer.
Das sind die Kosten: Derzeit gibt es keine Anmeldegebühr. In Hamburg gibt es für den Monat November 2018 ein spezielles Angebot: Wer sich anmeldet, bekommt im November jeden Tag zehn Euro geschenkt, die dann verfahren werden können. Mit einem Pkw kommt man damit zwölf Kilometer weit, im Transporter schafft man acht Kilometer. Das Angebot gilt allerdings nur für die ersten 10.000 Kunden in Hamburg. Die regulären Preise sind nach Fahrzeuggruppen gesplittet. Das heißt: Kleinwagen (Klasse S) wie ein Fiat 500 kosten 79 Cent pro Kilometer, für einen Audi A3 (Klasse M) müssen 99 Cent gezahlt werden, und Transporter (Klasse L) kosten 1,19 Euro pro Kilometer. Außerdem gibt es Tagestarife (24 Stunden inklusive 100 Kilometer) zwischen 49 und 89 Euro sowie einen Stundentarif (sechs Stunden inklusive 50 Kilometer) für 29 bis 49 Euro. Ab dem 51./101. Kilometer kostet jeder weitere Kilometer 19 Cent, ab dem 301. Kilometer sind es 39 Cent pro Kilometer. Wer parkt, der muss pro Minute 29 Cent bezahlen. Fahranfänger müssen mit Extra-Kosten rechnen: In den ersten 12 Monaten nach Führerscheinerwerb fällt eine monatliche Grundgebühr von 9 Euro an. Hinzu kommt ein Euro pro angetretene Fahrt. Nette Geste: Pro gefahrenem Kilometer wird ein Cent an ein soziales Projekt in Berlin oder Hamburg gespendet.

Von

Isabella Sauer