Der Parkassistent von VW im Praxistest
Juhu, ich kann einparken!

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Der "Park Assist" soll VW-Fahrern das Rückwärtseinparken abnehmen. Wie gut er zu bedienen ist und wo seine Grenzen liegen, haben zwei Frauen mit Einpark-Hemmungen für AUTO BILD getestet.
Sechs Meter groß ist die Lücke zwischen dem roten Audi und einem schwarzen Passat. "Da komme ich ja vorwärts rein", sagt Patricia Artz (30), die ein paar Schritte entfernt steht. Das will was heißen. Denn immerhin meint die Frau aus Heide (Schleswig-Holstein): "Einparken kann ich nicht." Einen Augenblick später rollt ein roter VW Tiguan an der Lücke vorbei. Am Steuer sitzt die Hamburgerin Victoria (28). Auch sie sagt: "Einparken? Nicht mein Ding." Perfekt, denn die beiden Damen testen für AUTO BILD den Park Assist von VW. Mit ihm, so der Hersteller, finde das Auto passende Lücken – und steuere den Wagen selbst hinein. Der Fahrer müsse nur noch Gas geben und bremsen.
Die Abstandssensoren schlagen lautstark Alarm


Noch mehr Freiraum benötigt der 4,84 Meter lange Skoda Superb. 6,20 Meter muss laut Hersteller die Lücke groß sein. Wir stellen die anderen Autos entsprechend auseinander. Doch es passiert nichts, als das Auto an der Lücke vorbeirollt. Nach und nach vergrößern wir den Abstand. Erst bei 7,10 Metern traut sich der Skoda, selbst in die Lücke zu rangieren. Siebenmeterzehn! Das ist so viel wie zwei Fiat 500. Und eine Erfahrung, die man auch schon bei Skoda gemacht hat. Man forsche derzeit an der Ursache, heißt es beim Hersteller. Zwischen 685 und 765 Euro kostet der Park Assist bei VW. Beim Superb werden nur 390 Euro fällig. Mit dabei sind Parkpiepser vorn und hinten. Die zweite Generation des Systems soll mehrfach vor- und zurücksetzen können, um in kleinere Lücken zu kommen. Wann? Das weiß VW noch nicht. Am Ende des Tages hat der Park Assist einen Fan mehr. "Den würde ich sofort nehmen", sagt Patricia. Kurz zuvor vergingen zweimal je 35 Sekunden, bis sie den Superb in die Bucht gelenkt hat – einmal mit und einmal ohne elektronische Hilfe.
Fazit von AUTO BILD-Redakteur Roland Niederlich
Noch ist der Park Assist eine technische Spielerei. Zu groß die nötigen Lücken, zu oft muss man eingreifen. Doch er zeigt, was möglich ist. Und für Menschen mit Einpark-Phobie und großen Lücken vor der Tür ist das System schon jetzt eine Erleichterung. Ich bin gespannt auf die zweite Generation, die in mehreren Zügen auch in kleinste Lücken kommt.
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