Der Regenschirm in der Fahrertür, der Eiskratzer, die Handy-Ablagen, der große Einfüllstutzen fürs Wischwasser – alles da. Die kleinen Aufmerksamkeiten baut Skoda ja traditionell in seine Autos ein. 
Das ist auch dem Enyaq geblieben, vieles andere ist dagegen komplett neu. AUTO BILD ist das Elektro-SUV als 204 PS starken Enyaq iV 80 gefahren! (Skoda Enyaq iV 80 bei carwow.de mit einer Ersparnis bis 13.086 Euro.)
Der Enyaq (Enya ist laut Skoda gälisch und bedeutet "Quelle des Lebens") steht auf dem Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) des VW-Konzerns. Engster Verwandter ist der VW ID.4. Dem hat der Skoda aber das gelungenere Design voraus – finden wir zumindest. Oder gibt es da zwei Meinungen? Der Enyaq steht jedenfalls klar, schnörkellos und modern auf den Rädern (zum großen AUTO BILD-Sommerreifen-Test 2021). Durchaus wuchtig, ist er aber mit einer Länge von 4,65 Metern sogar noch kürzer als etwa ein Skoda Octavia mit 4,69 Metern.

Das MIB3-Infotainment aus dem VW Golf ist noch nicht up to date

Skoda Enyaq
Cockpit mit feinem Stil. Zur Ausstattung namens "Eco-Suite" gehört das olivengegerbte (!) Leder.
Bild: SKODA AUTO
Auch bei der Einrichtung haben die Formgestalter eine feine Linie gefunden, das wirkt alles sehr elegant. Vor dem Fahrer gibt es nur noch ein kleines Info-Display (5,3 Zoll), die Bedienung erfolgt dann hauptsächlich über den großen Zentral-Touchscreen, beim Enyaq 80 mit 13 Zoll. Das aus dem VW-Baukasten stammende Multimediasystem MIB3 muss sich jedoch Kritik gefallen lassen. Das Display reagiert verzögert, die Menüführung ist leicht verworren, die Grafik nicht ganz aktuell. Alles also so ähnlich wie im VW Golf.

Selbst für ein E-Auto ist der Skoda Enyaq sehr leise

Vorn und hinten gibt es angenehme Platzverhältnisse und bequeme Sitze, auch große Leute leiden im Fond nicht. Der Kofferraum schluckt 585 bis 1710 Liter, die Rücklehne ist geteilt klappbar. Den Enyaq wird es in drei Akku- und Antriebsvarianten geben: 55 kWh mit 148 PS, 62 kWh mit 180 PS und 82 kWh mit 204 PS. Alle mit Heckmotor und Heckantrieb. Später folgen noch Modelle mit Allradantrieb (also zusätzlichem Motor an der Vorderachse) und 265 PS sowie 306 PS. Der Testwagen war ein Enyaq 80, also mit großem Akku und aktuell stärkstem Motor. Damit ist das Auto anständig motorisiert, Skoda gibt für die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h 8,6 Sekunden an, die Spitze liegt bei 160 km/h. Reicht auf der Autobahn zum lockeren Mitschwimmen.

Typisch für E-Autos ist die ansatzlose, ruckfreie und durchaus nachdrückliche Beschleunigung, der Enyaq bleibt insgesamt selbst für ein E-Auto bemerkenswert leise. Die Rekuperation lässt sich mit den Schaltpaddeln am Lenkrad (Serie beim Enyaq 80) in drei Stufen verstellen – funktioniert sehr gut. Der Skoda kann so mit etwas Übung mit nur einem Pedal ziemlich geschmeidig bewegt werden.

Die Reichweite des Enyaq 80 gibt Skoda mit über 500 km an

Skoda Enyaq
Wuchtiges Heck mit großem Skoda-Schriftzug. Schmale LED-Leuchten, großer Dachspoiler.
Bild: SKODA AUTO
Unser Testfahrzeug stand auf 20-Zöllern, besaß noch das Adaptiv-Fahrwerk DCC (im Paket 900 Euro). So fährt sich der Skoda Enyaq flüssig und harmonisch, und gegen einen in Kurven leicht nach außen schiebenden Heckantrieb hatten wir auch noch nie etwas. Typisch aber auch: Die 2,1 Tonnen sind stets mit an Bord, bei jeder Beschleunigung und jedem Bremsen spürst du das Gewicht der schweren Fuhre. Für diese 82-kWh-Version gibt Skoda eine Reichweite von über 500 Kilometern an, was wir noch überprüfen werden. Geladen werden kann der Enyaq 80 an der Haushaltssteckdose, an der Wallbox mit 11 kW und gegen 500 Euro Aufpreis (!) an der Schnellladesäule mit 125 kW. Ab 43.950 Euro steht der Enyaq 80 in der Liste, davon kann man noch 9570 Euro Förderung abziehen. Ganz einfach. (Unterhaltskosten berechnen? Zum Kfz-Versicherungsvergleich)

Bildergalerie

Skoda Enyaq
Skoda Enyaq
Skoda Enyaq
Kamera
Fahrbericht Skoda Enyaq iV 80 (2021)
Dirk Branke

Fazit

Der Skoda Enyaq ist aktuell eines der klügsten E-­Autos. Mit klasse Design, ordentlich Platz und ange­nehmen Fahreigenschaften. Das Batterie- und Leistungsangebot be­wegt sich in einem vernünftigen Rahmen, ebenso die Preise. Und das gilt auch für die Reichweite.