"Boah, ist der lecker!" Hören wir oft in der AUTO BILD-Konferenz, wenn Kollegin Sandra Fotos brandneuer Autos per Beamer an die Wand wirft. Diese Topmodelle stehen auf riesigen 19- oder 20-Zoll-Alufelgen, zwischen Reifen und Radhaus passt nicht mal mehr eine Pizza. Wenn die neue Automode dann einige Zeit später beim Händler eintrifft, sagt keiner mehr "Boah!". In der Basis sind die Felgen nicht riesig und oft nicht mal aus Alu. Was tun: Alufelgen ab Werk bestellen oder im Zubehör kaufen? Das klären wir hier. Welche Räder gibt es ohne Aufpreis? Da sollten Sie mal einen Blick in die Preisliste Ihres Traumwagens werfen. Wir haben das für die 20 beliebtesten Autos für Privatkäufer in Deutschland gemacht.

Alufelgen aus dem Zubehör bieten großes Sparpotential

AZEV Typ Y auf Opel Adam
Da steht der kleine Opel auf großen Rädern. Die AZEV Typ Y gibt es in 18 und 19 Zoll, verschiedene Farben sind möglich. Preis: ab 229 Euro.
In der Tabelle unten sehen Sie: Beim Golf sind in der Basis Trendline 15-Zoll-Stahlräder Serie. Wer Aluräder – möglichst eine Nummer größer – haben möchte, zahlt 1085 Euro Aufpreis. Sind Aluräder im Zubehör günstiger? Kommt drauf an. Wir haben bei einem Internet-Anbieter 16-Zoll-Aluräder für den neuen Golf inklusive Reifen für 666 Euro gefunden. VW will 1085 Euro, macht also 419 Euro Ersparnis? Denkste! Ordern Sie die Aluräder ab Werk, behält VW die Stahlräder inklusive Reifen. Wer seinen Golf in der Basisversion bestellt und hinterher im Zubehör Aluräder kauft, hat zwei Sätze – und kann die Stahlräder später für Winterreifen nutzen, spart also doppelt. Kann ich mein neues Auto mit Winter- statt mit Sommerreifen bestellen? In den Preislisten der Hersteller haben wir ein solches Angebot nicht gefunden. Wir hakten nach bei einem Händler: "Neuwagen werden mit Sommerreifen ausgeliefert. Sie können gegen Aufpreis Ganzjahresreifen bekommen – oder Winterreifen auf Rädern, die Sie aber extra bestellen müssen."

Informieren Sie sich vor den Felgen-Kauf

Wie finde ich das passende Alu-Rad für mein Auto? Auf den Internetseiten der meisten Räderhersteller oder bei Online-Reifenhändlern können Sie die Daten Ihres Fahrzeugmodells eingeben. Danach sehen Sie die möglichen Nachrüsträder und die dazu passenden Reifengrößen. Aber auch Reifenhändler vor Ort haben Listen, mit denen Sie das richtige Rad für Ihr Fahrzeug finden. Reicht auch ein Blick in den Fahrzeugschein, um zu wissen, welche Größen erlaubt sind? Nein! Anders als bei den alten Fahrzeugpapieren, in denen die am Pkw verwendete Größe aufgeführt sein musste, stehen in der neuen Zulassungsbescheinigung Teil II nur noch eine oder zwei Standardgrößen. Gibt es für weitere Größen Freigaben, darf der Autofahrer sie aufziehen – ohne dass die Reifen nachträglich in die Papiere des Autos eingetragen werden müssen. Aus diesem Grund ist eine ausführliche Beratung im Fachhandel vor dem Kauf einer nicht aufgeführten Reifengröße empfehlenswert.
Warum darf ich mit meinem Auto nicht einfach jede Größe fahren, solange sie nicht im Radhaus scheuert? Natürlich darf ein Reifen beim Fahren nicht mit dem Kotflügel in Kontakt kommen. Die Freigängigkeit muss auch vollbeladen, in der Kurve oder auf holprigen Pisten gewährleistet sein. Ein weiterer Punkt: verändert sich der Reifendurchmesser, stimmt die Geschwindigkeitsangabe des Tachos nicht mehr mit dem tatsächlich gefahrenen Tempo überein. Streng genommen hat es sogar einen Einfluss auf das Abgasverhalten, da sich das Übersetzungsverhältnis zwischen Getriebe und Reifen verändert.

Fazit

Nicht nur beim Alurad hat der Neuwagenkäufer die Wahlmöglichkeit zwischen Standard und Zubehör. Oft kann das Auto auch auf Ganzjahresreifen geordert werden. Eine clevere Entscheidung für Kurzstreckenfahrer, entfällt so doch der regelmäßige Wechsel zwischen Sommer- und Winterrädern.