Fiat 500 (2020): Test, Elektro, Motor, Preis
400 Volt machen den neuen Fiat 500 zum perfekten Stadtflitzer
Fiat 500 im Test
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Trotz historischer Basis – der neue Fiat 500 will künftig elektrisch durch die Stadt toben. AUTO BILD hat den Elektro-Kleinstwagen getestet.
Bild: Werk
Er war ein echtes Paradebeispiel für das Thema Retro. Und ein optischer Volltreffer, der Fiat 500. Es gab sogar Zweizylindermotoren, die so schön altmodisch unrund schnatterten. Mit Auge, Ohr und Bauch zurück in die 60er. Hach! Und nun? LED-Licht blitzt, Türen entriegeln sich elektrisch, kein Auspuffröhrchen lugt unter der Heckschürze hervor. Und: Es brummt nicht, es summt. Ganz schön modern für den Kult-Knirps.
Dabei bleibt der neue 500, der ab 27.560 Euro in der Preisliste steht, ein ganz eigenständiger Typ. Mit Batterien im Boden statt im Kofferraum. So nehmen sie dem Gepäck keinen Platz weg. Den Passagieren auch nicht – das Akku-Paket belegt flach gestapelt den Raum unterhalb der Fahrgastzelle.
Im Fond sollten dennoch nur gelegentlich Erwachsene mitreisen, der Knieraum ist extrem knapp. Vorn geht es besser. An die kurzen, äußerst straff gebauten Sitzpolster kann man sich gewöhnen. Echten Seitenhalt bieten sie aber leider nicht. Das Cockpit stünde auch einem erwachseneren Auto gut. Ein scharf gezeichnetes Display für den Fahrer wird von einem extra breiten Berührbildschirm begleitet. Darauf: Navi, Unterhaltung, Fahrassistenz – alles auf topaktuellem Niveau. Feste Tasten für die Bedienung der Klimaanlage erleichtern die Orientierung. Schade: Die Haptik der beiden Plastikregler in der Mittelkonsole (für Lautstärke und Fahrmodi) wirkt ärmlich. (Unterhaltskosten berechnen? Zum Kfz-Versicherungsvergleich)

Geht ganz ordentlich: Für den Sprint auf Tempo 100 braucht der Fiat 500 schlanke 8,6 Sekunden.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
Den Sprint auf Tempo 100 erledigt der Fiat in 8,6 Sekunden. Zum Vergleich: Ein Golf 1.5 TSI ist etwas langsamer. Die 118 PS Leistung beziehungsweise 220 Newtonmeter Drehmoment nutzt Fiat also anständig aus. Obwohl der 500 garantiert kein Leichtgewicht ist. In Richtung 1,4 Tonnen geht's – allein das Akku-Paket nimmt fast sechs Zentner ein. Die bescheidene Zuladung von 340 Kilogramm ist der Nebeneffekt. Vier Erwachsene an Bord? Dann bliebe nichts mehr fürs Gepäck.
Die versprochene Reichweite schafft der 500er im Test nicht

Unter optimalen Bedingungen soll der Fiat für 321 Kilometer gut sein. Wir haben weit weniger geschafft.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
Das Fazit: Schnelles Laden, aber mäßige Reichweite – der elektrische 500er bleibt ein Fall für Stadt und näheres Umland. Klasse: Der neue Italo-Knirps lässt sich außerordentlich reichlich mit Fahrassistenz ausrüsten. AUTO BILD-Testnote: 3+
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