Facelift war gestern, heute ist OTA. Das steht für Updates "Over-The-Air" und ist bei Fahrzeugen das, was bei Handys lange gelernt ist: Mit jedem Software-Update gibt es neue Funktionen. Bei Automobilen macht das Tesla schon lange erfolgreich. Und nach BMW und Mercedes setzt nun auch VW auf die kleinen Facelifts aus der Luft.

Mehr Reichweite durch das Software-Update

Mit der ID.Software 3.0 gibt es ab dem zweiten Quartal 2022 per Direktdownload für alle bereits ausgelieferten ID-Modelle verbesserte Sprachbedienung (wie beim Golf 8), neue Anzeigen für Displays und Head-up-Display sowie einen smarten e-Routenplaner und optimiertes Batteriemanagement. Außerdem steigt die Reichweite: Modelle mit der 77-kWh-Batterie können mit maximal 135 kW statt bislang 125 kW Leistung laden.

Für zusätzliche weitere Funktionen der Software, wie dem "Travel Assist mit Schwarmdaten" und dem "Park Assist Plus mit Memory Funktion", müssen die ID-Fahrzeuge mit mehr Sensoren bestückt sein – das funktioniert also nur bei neuen Modellen und ist leider kein Software-Update für ältere Autos.

Funktionen, die optional nur in neuen ID-Modellen zur Verfügung stehen

Der Travel Assist mit Schwarmdaten sammelt Daten von anderen (ca. 500.000) VW-Modellen auf MQB- und MEB-Basis und hilft damit, das Fahrzeug beim automatisierten Fahren besser in der Spur zu halten. Auf Landstraßen sorgt das System zum Beispiel dafür, dass das Fahrzeug eher am rechten Straßenrand gehalten wird als in der Mitte.
Tech Day ID. Software 3.0
Sofern aktiviert, kann der Spurwechsel automatisiert durch Tippblinken begonnen und ausgeführt werden.
Bild: Volkswagen AG

 
Der automatisierte Spurwechsel hilft beim Wechseln der Fahrspur. Er funktioniert mit zwei Radaren im Heck und per Ultraschall, ist verfügbar auf der Autobahn ab 90 km/h. Wenn aktiviert, kann der Spurwechsel durch Tippblinken begonnen und ausgeführt werden. Natürlich nur, wenn kein Auto auf der angepeilten Spur ist.
Tech Day ID. Software 3.0
Die Memoryfunktion merkt sich Parkvorgänge unterhalb von 40 km/h mit einem Fahrtweg von bis zu 50 Metern.
Bild: Volkswagen AG

 
Mit dem Park Assist Plus übernimmt das Fahrzeug beim Einparken nun auch das Gas und die Steuerung. Außerdem lassen sich per Memoryfunktion bis zu fünf Routen à 50 Meter speichern, die vorher mit maximal 40 km/h befahren wurden. Nach dem Rangieren in den Carport lässt sich beispielsweise diese Strecke speichern. Anschließend kann sie immer wieder am Ausgangspunkt abgerufen werden – das Auto übernimmt dann automatisiert diese 50 Meter.