Der erste koreanische Allradler

Schön billig war der Kia Sportage, als er 1994 auf dem deutschen Markt landete. Mit einem Preis von 34.990 Mark unterbot er den in Leistung und Konzeption vergleichbaren Suzuki Vitara Long um 3165 Mark.

Mit dem Preisvorteil als Rückenwind segelte der Neuankömmling 1995 mit 1762 verkauften Exemplaren auf Rang zwölf der deutschen Geländewagen-Rangliste. Zum Vergleich: Suzuki setzte 7190 Vitara ab (Platz 4), Opel stellte damals mit 10.552 verkauften Frontera den Spitzenreiter. In den letzten Jahren gab es dann Gegenwind für den Kia Sportage und nur noch Plätze zwischen 20 und 30 in der 4x4-Verkaufsstatistik.

Aber immerhin gebührt Kia und dem Sportage die Ehre, der erste offiziell in Deutschland angebotene koreanische Allradler gewesen zu sein. Andere Hersteller wie Asia, SsangYong und Hyundai folgten erst in der zweiten Hälfte der 90er. Typisch fernöstliche Zuverlässigkeit lässt der Kia Sportage aber vermissen.
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Motor und Technik

Die gesamte Baureihe hat zwar keine massiven Probleme, aber doch mehrere Problemchen, die es beim Gebrauchtkauf zu beachten gilt. Die hinteren Schraubenfedern sollte man auf Bruch kontrollieren (12 Prozent der Leser); das hintere Differenzial verabschiedet sich so vorzeitig wie die Radlager (sieben Prozent).

Recht kurzlebig ist auch die Auspuffanlage, die zu Korrosion und zusätzlich zu Vibrationsbrüchen neigt. Die Lenkungsgelenke nehmen die Montage von breiteren Rädern übel und verschleißen dann rasant. Probleme im Alltag macht gern die für Deutschland nachgerüstete Wegfahrsperre (elf Prozent); der Sportage will dann einfach nicht starten.

Eine Spezialität der 1997 nachgeschobenen Version mit Turbodiesel sind schwerwiegende Motorprobleme. Kia kaufte den Nagler nicht etwa bei einem anderen Hersteller ein, sondern entwickelte ihn mutig auf Basis des ebenfalls im Hause konstruierten Benziners. Im Gegensatz zu den Benziner-Fahrern treffen die Turbodiesel-Besitzer teure Schäden an Zylinderkopf und Kurbelwellentrieb (19 Prozent).

Sportage im Leserurteil

Dazu kommen nervtötende Störungen an der elektronischen Steuerung der Diesel-Einspritzpumpe (28 Prozent). Ruckeln und Drehzahlschwankungen können das Fahren mit dem Turbodiesel besonders im Stadtverkehr zur Qual machen. Trotzdem sind sensationelle 87 Prozent mit der Arbeit der Kia-Werkstätten zufrieden. Eine große Inspektion kostet durchschnittlich 270 Euro – ein günstiger Preis.

Kritik hagelt es von den Diesel-Fahrern für teure Versicherung (44 Prozent) und mangelnde Zuverlässigkeit (34 Prozent). Bei allen Versionen werden geringes Marken-Image (28 Prozent), mäßige Beschleunigung (27 Prozent) und der relativ hohe Verbrauch (20 Prozent) bemängelt. Der pendelt beim Benziner um die Elf-Liter-Marke (Normalbenzin); beim Diesel muss man im Schnitt mit 9,5 Liter auf 100 Kilometer rechnen.

Nur 53 Prozent würden wieder einen Kia Sportage kaufen. Zusätzliche 21 Prozent bleiben der Marke treu – durch Wahl des brandneuen, wesentlich größeren und teureren Kia Sorento. Bleiben 26 Prozent, die Kia verloren gehen. Hier lässt sich kaum ein Trend zu einem bestimmten Modell herauslesen. Wer in der gleichen Klasse bleiben will, wählt den Suzuki Grand Vitara; wer aufsteigen will, greift zu Nissan Terrano oder Hyundai Terracan.

Historie, Schwächen, Kosten

Modellgeschichte 1994 Modelleinführung des Sportage in Europa mit 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (2-Ventiler 95 PS; 4-Ventiler 128 PS); Länge: 4,40m 1995 Europa-Montage des Sportage nun bei Karmann in Osnabrück 1997 zusätzlich 2,0-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit 83 PS 1999 Ende der Deutschland-Montage; Facelift mit Klarglas-Leuchten, Zweifarb-Lackierung; Reserveradhalter mit vereinfachter Bedien.; 2 Airbags; ABS; strafferes Fahrwerk; Allrad nun während der Fahrt zuschaltbar; zusätzlich Softtop-2-Türer 16V; 95-PS-Benziner entfällt 2000 zusätzliche Version Wagon 2.0 16V mit 25 cm mehr Hecküberhang 2002 Ende des Verkaufs in Deutschland

Schwachstellen • der Turbodieselmotor des Sportage macht deutlich mehr Probleme als der Benziner: Motorschäden (21 Prozent), Zylinderkopf (12 Prozent), Einspritzelektrik (37 Prozent) • vor Rost ist der Sportage mäßig geschützt. Deutliche Korrosion melden 2,5 Prozent der Leser, 44 Prozent sehen leichte Rostspuren, vor allem am Boden • typische Schwachstellen: hintere Schraubenfedern (Bruch), Radlager, hinteres Differenzial, Lenkungsverschleiß (besonders bei breiteren Rädern) • lästige Undichtigkeiten kommen beim Sportage selten vor – jedenfalls beim Benziner (3 Prozent). Beim Dieselmotor tropft das Öl wesentlich häufiger (29 Prozent) • die Zuverlässigkeit ist stark von Motor abhängig. Verweigert der Benziner den Dienst (6 Prozent), liegt es fast immer an der Wegfahrsperre, selten am Anlasser. Beim Diesel klagen 17 Prozent über Startversagen trotz geladener Batterie, satte 31 Prozent hatten eine Panne unterwegs (Motor, Einspritzelektronik)

Reparaturkosten Preise inklusive Mehrwertsteuer am Beispiel eines Kia Sportage 2.0 16V mit Schaltgetriebe, Baujahr 1998. Motor und Getriebe gibt es leider nicht als preisgünstige Austauschteile, andere Ersatzteile sind angemessen billig.

Fazit und Technik

Fazit "Mehrere kleinere Schwachstellen trüben die Bilanz des Koreaners. Der Benziner ist noch akzeptabel, der Turbodiesel missfällt mit Motorschäden und häufigen Problemen an der elektronisch geregelten Steuerung der Diesel-Einspritzpumpe. Schade, denn der Sportage wäre ansonsten eine robuste Konstruktion mit relativ niedrigen Fixkosten." Martin Braun, Redakteur AUTO BILD alles allrad

Technik Allradantrieb: zuschaltbarer Allradantrieb, bis 1999 im Stand zuschaltbar (automatische Freilaufnaben), ab 1999 während der Fahrt zuschaltbar (automat. Freilaufnaben und synchron. Zuschaltung); Geländeuntersetzung • Aufbau: Leiterrahmen, aufgeschraubte Karosserie • Verbrauch: 8V/16V: 11,5l Normal; 16V ab 1999: 11l Normal; TD: 9,5l • Höchstgeschwindigkeit: 8V: 147 km/h; 16V: 166 km/h; TD: 149 km/h