Vorstellung: Sondermodell "Edition 50" zum Marktstart (Update!)
Interieur: Erste Sitzprobe im AMG GT C
Fahren: Die Hinterachslenkung macht den Unterschied (Update!)
Ausstattung: Umfangreiche Serienpaket fürs GT C Coupé
Connectivity: AMG Track Pace App für das iPhone
Motoren: Nur 28 PS weniger als der AMG GT R
Technische Daten und Preise: GT C fast so schnell wie der GT R

Gebrauchtwagen: Kein direkter Vorgänger des AMG GT C

Vorstellung: Sondermodell "Edition 50" zum Marktstart

AMG GT als Coupé und Roadster, GT S, GT C Coupé und Roadster, GT R, GT3, GT4: Mercedes-AMG holt alles aus der GT-Modellfamilie raus. Unterm Strich sind aktuell acht verschiedene GT-Modelle made in Affalterbach erhältlich. Mit dem neuen GT C füllt Mercedes-AMG die Lücke zwischen AMG GT S und dem Hardcore-Sportler AMG GT R – leistungstechnisch und optisch.
GT-Wirrwarr
Der GT C übernimmt vom GT R die breiten Backen und die Heckschürze mit zusätzlichem Luftauslass.
Denn neben dem neuen Panamericana-Grill, den jetzt auch die Basisvariante des GT in den Wind streckt, hat der GT C die um 57 Millimeter verbreiterten Kotflügel des R-Modells und dessen Heckschürze. Schwarze Details und Zierteile sorgen für einen Kontrast: Die Streben im Grill, die Finnen in den seitlichen Luftauslässen, der Zierstab am Diffusor, die Auspuffblenden – alles schwarz. Und auch die Felgen machen mit bei der Schwarzmalerei. Zum Marktstart kommt der GT C ausschließlich als "Edition 50" in den zwei Farben Graphitgrau und Kaschmirweiß. Vom Sondermodell werden insgesamt 500 Coupé und Roadster gebaut. Die Verteilung auf die Karosserievarianten liegt in Kundenhand. Aber keine Sorge, Mercedes-AMG hat versprochen, dass das GT C Coupé später auch als normales Modell ins GT-Portfolio aufgenommen wird. Einen Basispreis verrät Mercedes-AMG noch nicht.

Interieur: Erste Sitzprobe im AMG GT C

Der Innenraum des GT C Edition 50 könnte aus dem Lehrbuch für Sondermodell-Gestaltung stammen. Im Grunde unterscheidet sich die Inneneinrichtung nur durch ihre Farbzusammenstellung von den anderen GT-Modellen – im Fall des GT C Edition 50 hauptsächlich Schwarz und Silber. Dazu kommen die entsprechenden Logos. Der Lenkradkranz ist mit griffigem, Alcantara-artigem Stoff bezogen. Außerdem weist ein kleines Logo auf die Sonderserie hin – das dürften die Besitzer dann aber doch eher im Stand bewundern, schließlich erfordert gerade ein 557 PS starker Sportler besonders viel Konzentration beim Fahren. Dabei unterstützen ihn die gut konturierten Sportsitze, die im GT C mit silbrigen Sitzflächen versehen sind und damit hervorragend zu den Gurten passen – die sind nämlich auch silber.

Fahren: Die Hinterachslenkung macht den Unterschied

Die Vierliter-V8-Allzweckwaffe leistet im GT C 557 PS und 680 Nm Drehmoment. Damit ist die neueste Ausbaustufe nur 28 PS schwächer als das Topmodell GT R. Gleichzeitig sind es 35 PS mehr als beim GT S, der zum neuen Modelljahr auf 522 PS erstarkt ist. Die Spur wurde im Vergleich zum normalen GT S um 57 Millimeter verbreitert, was die Traktion und damit auch die Kurvengeschwindigkeiten verbessern soll. Dazu hat Mercedes-AMG noch ein Ass aus dem Ärmel geschüttelt: die Hinterachslenkung aus dem GT R. Das Hightech-Feature funktioniert so: Bis 100 km/h werden die Hinterräder entgegengesetzt der Vorderräder eingeschlagen, ab 100 km/h lenken alle vier Räder in die gleiche Richtung. Das Ergebnis ist beeindruckend, der GT C fährt sich vom Gefühl her noch mal handlicher als der GT S und setzt auch kleinste Lenkbefehle sofort in eine Richtungsänderung um. Die von AMG versprochene verbesserte Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten ist nicht spürbar. Das liegt daran, dass der GT schon in der Basis extrem satt federt und sich auch bei Geschwindigkeiten jenseits 250 km/h nicht von Spurrinnen aus der Fassung bringen lässt. Versetzen, nervöser Geradeauslauf oder eine leichte Front – das sind alles Fremdwörter für den GT C. Kleine Randinfo für Technik-Nerds: Die Hinterachslenkung ist sogar im Stand sichtbar. Dazu einfach bei laufendem Motor voll einschlagen. Fairerweise muss man sagen, dass es die Hinterachslenkung ab sofort auch gegen 2142 Euro Aufpreis für den GT S gibt. Im GT C ist sie serienmäßig an Bord. 

Auf der Geraden kaum schneller als ein AMG GT S

Zwischen S und R
Das AMG GT C Coupé fährt sich noch direkter als der GT S. Hauptverantwortlich ist die Hinterachslenkung aus dem GT R.

Die 35 Extra-PS im Vergleich zum GT S sind nicht wirklich spürbar. Die Sprintzeiten verdeutlichen die subjektive Wahrnehmung: 3,7 Sekunden bis Tempo 100 im GT C stehen 3,8 Sekunden im GT S gegenüber. Erheblichen Anteil am Sprintvermögen hat das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, das die Gänge im "Sport+"- und im "Race"-Modus so schnell und hart reinpeitscht, dass der Fahrer befürchten muss, dass die hinter ihm sitzende Schaltbox aus dem Auto fliegt. Das Grip-Niveau ist für einen 500 PS-Sportwagen mit V8-Frontmittelmotor und reinem Hinterradantrieb sehr gut. Das beim GT C serienmäßige elektronische Hinterachs-Sperrdifferenzial macht einen richtig guten Job. Wer doch mal den Hooligan raushängen lassen möchte, der schaltet das ESP in den "Sport Handling"-Modus oder komplett aus. Der AMG GT C bleibt auch ohne elektrische Helfer zu jeder Zeit absolut berechenbar.
Mit dem serienmäßigen "Race"-Modus hat der GT C eine Launch Control an Bord, bei AMG "Race Start" genannt. Glücklicherweise haben die Affalterbacher das Prozedere bereits vor einiger Zeit vereinfacht: Race-Modus auswählen, linken Fuß auf die Bremse, rechten Fuß voll aufs Gas, Bremse lösen und Abflug. Auch gut ist, dass der GT beim Starten des Motors automatisch im zuletzt ausgewählten Fahrmodus bleibt. Im Race-Modus ist der GT C extrem direkt, die Gasannahme super spitz und das Getriebe immer bereit für Mehrfachrückschaltungen. So wirkt der Sportwagen wie auf Adrenalin. Das unterstreicht auch das immer wieder beeindruckende Soundspektakel: Die Performance-Abgasanlage ballert aus den zwei stufenlos verstellbaren Klappendes GT C Knalleffekte, die an Explosionen erinnern und für ein breites Grinsen beim Fahrer sorgen. An dieser Stelle ein dickes Lob für die Sound-Spezialisten von Mercedes-AMG.

Ausstattung: Umfangreiche Serienausstattung für das GT C Coupé

Zwischen S und R
Zum Marktstart kommt der GT C ausschließlich als Edition 50. Vom Sondermodell werden insgesamt 500 Coupé und Roadster gebaut.
Das Sondermodell AMG GT C Edition 50 bekommt ab Werk jede Menge Extras. So ist das AMG Ride Control Fahrwerk im GT C adaptiv einstellbar, die vom GT R bekannte und für den GT S optionale aktive Hinterachslenkung ist beim Edition 50 serienmäßig verbaut. Auch das Hinterachs-Sperrdifferenzial und das AMG Night-Paket Interieur sind ohne Aufpreis für den AMG GT C Edition 50 zu haben. Exklusiv für das Sondermodell gibt es Seitenschwellereinsätze in Carbon – allerdings nur im Rahmen des "AMG Carbon Paket Exterieur".

Connectivity: AMG Track Pace App für das iPhone

Die optionale Track Pace App ist auch für das Sondermodell GT C Edition 50 erhältlich. Mit der App zieht sich das iPhone in Echtzeit Fahrdaten wie Geschwindigkeit, Gang, Lenkwinkel, Zeit, Position und Beschleunigung, sodass die Daten später geteilt werden können. Zusätzlich kann die Kamera des iPhone filmen und Telemetriedaten in die Filmaufnahme einblenden.

Bildergalerie

Neue Mercedes-AMG (2020 und 2021)
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Kamera
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Motoren: Nur 28 PS weniger als der AMG GT R

Zwischen S und R
Der Vierliter-V8-Biturbo entwickelt im GT C 557 PS und 680 Nm maximales Drehmoment.
Die achtendige AMG-Allzweckwaffe, der Vierliter-V8-Biturbo, leistet im GT C 557 PS und stemmt 680 Nm maximales Drehmoment. Das sind 35 PS mehr als der 522 PS starke GT S ab sofort leistet – und nur 28 PS weniger als das 585 PS starke Topmodell GT R aus dem V8-Biturbo quetscht. Die Fahrleistungen sind entsprechend mächtig: Der 1700 Kilogramm (mit Fahrer) schwere GT C ist bis zu 317 km/h schnell. Im günstigsten Fall soll der AMG den Fahrer in 3,7 Sekunden auf Tempo 100 drücken.

Technische Daten und Preise: GT C fast so schnell wie der GT R

Mercedes-AMG GT C • Motor: V8-Biturbo • Hubraum: 3982 ccm • Leistung: 410 kW (557 PS) bei 5750 bis 6750 U/min • max. Drehmoment: 680 Nm bei 1900 bis 5750 U/min • Beschleunigung: 0-100 km/h in 3,7 s • Topspeed: 317 km/h • Gewicht: 1700 kg (Leergewicht inkl. Fahrer) • Verbrauch: 11,4 l/100 km.
Mercedes-AMG GT C Roadster • Motor: V8-Biturbo • Hubraum: 3982 ccm • Leistung: 410 kW (557 PS) bei 5750 bis 6750 U/min • max. Drehmoment: 680 Nm bei 1900 bis 5750 U/min • Beschleunigung: 0-100 km/h in 3,7 s • Topspeed: 316 km/h • Gewicht: 1735 kg (Leergewicht inkl. Fahrer) • Verbrauch: 11,4 l/100 km • Preis: 160.650 Euro.
Mercedes-AMG GT R • Motor: V8-Biturbo • Hubraum: 3982 ccm • Leistung: 430 kW (585 PS) bei 6250 U/min • max. Drehmoment: 700 Nm bei 1900 bis 5500 U/min • Beschleunigung: 0-100 km/h in 3,6 s • Topspeed: 318 km/h • Gewicht: 1630 kg (Leergewicht inkl. Fahrer) • Verbrauch: 11,4 l/100 km • Preis: 165.410 Euro.
Wann genau der GT C zu den Händlern rollt, verrät Mercedes-AMG noch nicht. Wahrscheinlich ist, dass das AMG GT C Coupé noch im dritten Quartal 2017 auf den Markt kommt. Den Preis gibt es ebenfalls noch nicht, AUTO BILD rechnet mit etwas mehr als 150.000 Euro. Damit wäre das GT C Coupé rund 15.000 Euro günstiger als der GT R und 15.000 Euro teurer als der schwächere GT S.

Gebrauchtwagen: Kein direkter Vorgänger des AMG GT C

Da das Mercedes-AMG GT C Coupé in dieser Form keinen direkten Vorgänger hat, beziehen wir uns bei den Gebrauchtwagen auf den 2014 vorgestellten AMG GT. Das Angebot an gebrauchten AMG GT und GT S ist üppig. Der bisher 462 PS starke GT beginnt als Gebrauchter bei unter 90.000 Euro. Die meisten Modelle haben geringe Laufleistungen und stehen beim Mercedes-Vertragshändler. Für knapp unter 100.000 Euro gibt es 2015er AMG GT mit jungfräulichen Kilometerständen und sehr guter Ausstattung wie Magno-Lackierung Keramikbremse. Der 510 PS starke GT S ist im Basis-Neupreis knapp 20.000 Euro teurer, diese Preisdifferenz passt auch bei den Gebrauchtwagen.
Zwischen S und R
Gebrauchte AMG GT mit 462 PS gibt es ab rund 90.000 Euro vom Mercedes-Vertragshändler.
Ab etwa 100.000 Euro gibt es gebrauchte AMG GT S, die Laufleistungen sind bei diesem Preis jedoch eher hoch. Lieber ein paar Tausend Euro mehr investieren und einen vernünftig ausgestatteten GT S mit gut 20.000 Kilometer auf der Uhr für 113.000 Euro nehmen. AUTO BILD-Tipp: den Aufpreis sparen und auf das "S" verzichten. Der AMG GT bietet fast die gleichen Fahrleistungen wie der GT S, kostet aber auch gebraucht zwischen 15.000 Euro und 20.000 Euro weniger. Probleme sind beim noch jungen AMG GT selten, dennoch beschweren sich einige Besitzer über schwächelnde Getriebe, die zum Teil mit der Serienleistung überfordert sind. Auf Mehrleistung vom Tuner können die Schaltboxen besonders allergisch reagieren.