Zehn Elektro-Modelle bis 2022! Das ist der ambitionierte Plan, den Mercedes mit seiner EQ-Modellfamilie hat. Den Anfang macht der EQC, der ab sofort zum Basispreis von 71.281 Euro beim Händler steht. Im Rahmen des ersten Tests in Oslo hat AUTO BILD das Elektro-SUV genau unter die Lupe genommen. Hier kommen fünf, die Dinge uns am EQC richtig gut gefallen und eine Sache, die noch viel Arbeit erfordert!

1. Der EQC ist klar als Mercedes erkennbar

5 Dinge, die am Mercedes EQC gefallen
Am Design des EQC scheiden sich die Geister. Aktuell voll im Trend: Durchgängiges Leuchtband am Heck.
Los gehts mit dem Design, für das der EQC schon viel Kritik einstecken musste. Vielen Leuten ist das Elektro-SUV zu rund, mir gefällt es. Der EQC ist klar als Mercedes zu erkennen und doch eigenständig! Durch die blauen Akzente und den sogenannten Black Panel Kühlergrill outet er sich als Elektroauto, ohne dabei wie ein Raumschiff auszusehen. Gleichzeitig ist er deutlich bulliger und futuristischer als sein Plattformbruder GLC. Vor allem mit der 1607 Euro teuren AMG Line Exterieur macht der EQC ordentlich etwas her.
Das fast durchgängige Leuchtband an der Front wird nur an zwei Stellen kurz unterbrochen und verpasst dem EQC einen futuristischen Look. Der Twin-Blade-Kühlergrill und die filigranen 21-Zöller (1785 Euro Aufpreis) gibt es ausschließlich im Rahmen der AMG Line Exterieur.

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Mercedes EQC 400 4Matic (2019)
Mercedes EQC 400 4Matic (2019)
Mercedes EQC 400 4Matic (2019)
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Mercedes EQC 400 4Matic (2019)

2. Die aufwendige Geräuschdämmung lohnt sich

Klar, Elektroautos sind fast immer leise aber der EQC ist leise auf einem ganz neuen Level. Im Stand ist es mucksmäuschenstill – so still sogar, dass die Insassen der Lüftung auf niedrigster Stufe lauschen können. Beim Anfahren ist ein minimales Surren der beiden Elektromotoren (eATS) zu hören, das immer noch deutlich leiser als in den meisten anderen Elektroautos ist.
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Mercedes EQC (2019): Test - Meinung - SUV - Elektro

Das gefällt mir gut am EQC

Das liegt daran, dass Mercedes besonders viel Arbeit in die Geräuschdämmung investiert hat. Die elektrischen Antriebsstränge sind über Gummilager an Hilfsrahmen und Karosserie entkoppelt und von speziellen Schaumstoffen und Dämmmaterialien umgeben. Zusätzlich wird der EQC serienmäßig mit geräuschdämmendem Akustikglas ausgeliefert. Bei Vollgas ist auch im EQC das typische Straßenbahn-Geräusch zu hören.

3. Keine Kompromisse bei der Ausstattung

5 Dinge, die am Mercedes EQC gefallen
Volle Hütte auf Wunsch: Gegen Aufpreis ist im EQC fast alles zu haben, was wir aus anderen Mercedes-Modellen kennen.
Ein viel diskutierter Punkt bei Elektroautos: Müssen Kunden Einschränkungen in puncto Ausstattung hinnehmen? Im Fall des EQC lautet die Antwort ganz klar: Nein! Was die Extras angeht, ist der EQC ein echter Mercedes. Gegen teilweise nicht zu knappe Aufpreise ist quasi alles Bord, was das Herz begehrt. Hier ein kleiner Auszug der Ausstattungsliste: AMG Line Exterieur (1607 Euro), AMG Line Interieur (1083 Euro), elektrische Sitze mit Memory-Funktion (1309 Euro), Sitzklimatisierung (1285 Euro), Burmester-Soundsystem (1012 Euro), Fahrerassistenzpaket (2297 Euro) und noch deutlich mehr. Das unterstreicht: Beim EQC muss keiner bei der Ausstattung Kompromisse eingehen.

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Mercedes EQ-Modelle: Alle Benz-Stromer im Überblick
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4. Fahrassistenzpaket harmoniert perfekt mit dem EQC

Das Fahrassistenzpaket im EQC überzeugt! Mit nur einem Tastenklick am Lenkrad hält der EQC den Abstand, die Spur, die Geschwindigkeit und bremst am Ortseingang automatisch auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit herunter, bevor er am Ortsende automatisch wieder beschleunigt. Das 2297 Euro teure Fahrassistenz-Paket harmoniert perfekt mit dem elektrischen EQC und unterstützt den Fahrer bestmöglich.

5. Beschleunigung top, Höchstgeschwindigkeit Flop

5 Dinge, die am Mercedes EQC gefallen
5,1 Sekunden auf 100 km/h sind ein ordentlicher Wert für ein SUV, das leer 2495 Kilo wiegt.
Dass Elektroautos aufgrund der hohen Leistung in Kombination mit dem sofort anliegenden Drehmoment extrem schnell beschleunigen, ist kein Geheimnis mehr. Da ist auch der 408 PS starke EQC keine Ausnahme. Trotz des hohen Leergewichts von 2495 Kilo liegen 100 km/h nach nur 5,1 Sekunden an. Vor allem das erste Ansprechen und der Sprint auf 50 km/h sind – gepaart mit der fast geräuschlosen Beschleunigung – beeindruckend.
Ein Problem eint allerdings fast alle Elektroautos: Topspeed ist nicht gerade eine Parade-Disziplin und so ist auch der EQC aus Rücksicht auf Akkus und Reichweite bei 180 km/h abgeregelt.

Die Probleme heißen Reichweite und Ladedauer

5 Dinge, die am Mercedes EQC gefallen
Schnellladen klappt in 40 Minuten. Allerdings waren Bis Ende 2018 europaweit gerade mal Stationen an 45 Standorten bereit.
Hoher Vollgas-Anteil und ständiges Beschleunigen geht natürlich auf die Reichweite. Die gibt Mercedes beim EQC verwirrenderweise nach dem alten Messverfahren NEFZ mit 445 bis 471 Kilometern an. Nach WLTP schrumpft diese dann auf rund 390 bis 410 Kilometer bei einem angegeben Verbrauch von 22,2 kWh pro 100 Kilometer. Im ersten Test konnte AUTO BILD das Elektro-SUV ausgiebig testen: Ohne größere Einschränkungen sind im normalen Verkehr gute 300 Kilometer Reichweite realistisch
Das ist für den heutigen Stand in Ordnung – mehr aber auch nicht. Bis die Elektromobilität reif für die Langstrecke ist, ist es noch ein weiter Weg. Vor allem müssen die Ladezeiten flächendeckend deutlich reduziert werden. Als Alternative zu Ionity-Schnellladestationen bietet Mercedes eine Wallbox an, die in der eigenen Garage installiert werden kann: Dann dauert der Ladevorgang allerdings viel zu lange elf Stunden. Noch länger dauert es an einer gewöhnlichen Steckdose.