Mercedes GLK/C-Klasse in Genf
Der Stern auf Sparfahrt

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Zukunftsmusik aus Stuttgart: Eine Dieselhybrid-Studie des GLK und auf Geizverbrauch getrimmte C-Klassen machen den Anfang. Premiere für die Neuen ist in Genf, weitere Spar-Mobile werden folgen.
Mercedes lässt uns beim 78. Auto-Salon in Genf in die Zukunft schauen. In die nahe Zukunft. In den April 2008, in dem die C-Klasse mit ihrem Sparpaket Blue Efficiency auf den Markt kommt. Und in die ferne Zukunft. Denn der Hybridantrieb, den Mercedes in der GLK-Studie ausnahmsweise mit einem Diesel präsentiert, steht frühestens 2011 bei den Händlern. Die Schwaben setzen bei C-Klasse und GLK auf einen sogenannten milden Hybrid-Antrieb. Mild deshalb, weil der 20 PS starke Elektromotor dem Verbrennungsmotor bei Lastspitzen zwar unter die Arme greift. Ein reiner Elektro-Betrieb indes, wie beim Voll-Hybriden Toyota Prius, ist nicht möglich. Dafür fährt der GLK Bluetec Hybrid, so sein voller Name, allerdings auch in einer ganz anderen Liga: Er bringt 224 PS, 560 Nm Drehmoment und beschleunigt in 7,3 Sekunden auf Tempo 100. Spitze: 215 km/h.
Ein Diesel-Hybrid geht frühestens 2011 in Serie
Laut Norm soll er mit 5,9 Liter Diesel je 100 Kilometer auskommen (157 Gramm CO2/km) und die schärfsten Abgasnormen schaffen. Nachteil: Er ist vorerst nur eine Studie. Denn der Hybrid erscheint 2011 in der C-Klasse zunächst vermutlich mit Benzinmotor. Das ist schlichtweg billiger. Eigentlich schade. Denn der neue Diesel, den Mercedes uns in der Studie als Leckerli unter die Nase hält, ist ein Prachtstück. Dieser 2,2 Liter große CDI, dank Doppelturbo 204 PS stark, dürfte künftig manchen größeren V6 ausstechen, auch den 280 CDI aus dem eigenen Haus. Das Prinzip, aus weniger Hubraum die gleiche Leistung zu holen, heißt Downsizing und gilt als aktuelle Spartechnik. Anfang 2009 feiert der 204-PS-Diesel Premiere in der C-Klasse und zieht dann mit dem bayerischen Nobel-Gegner gleich. BMW bietet einen 204 PS starken Diesel schon seit Anfang 2008 als 123d in der 1er-Reihe an. Überhaupt scheinen die Münchner ihre Stuttgarter Kollegen vor sich herzutreiben. EfficientDynamics ist das Stichwort, dem Mercedes nun "Blue Efficiency" entgegensetzt.
Das Sparpotenzial lässt sich durch viel Feinarbeit heben

Das Fazit von AUTO BILD Redakteur Diether Rodatz: Blau klingt nach heiler Welt, nach Schönwetter, nach Sauberkeit. Für mich klingt es eher blauäugig. Gewichtsersparnis? Haben wir zu Golf-I-Zeiten bis zum Dünnblech-Verrosten gehabt. Aerodynamik? Kadett E & Co waren Windschlüpfer in Reinkultur. Vom blauen Dunst, den Mercedes jetzt verbreitet, sollten wir unsere Sinne nicht vernebeln lassen. Klar ist, dass Stuttgart sehr spät auf die CO2-Debatte reagiert hat. Immerhin: Die Einfachspartricks gibt es ab April, Hybriden aber frühestens in drei Jahren. Blaue Wunder dauern eben länger. Elektrische nicht unbedingt: Bereits 2009 will Mercedes den S 400 DieselHYBRID am Start haben, das erste Serienfahrzeug mit Lithium-Ionen-Technik.
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