Das Markentriumvirat aus Renault, Nissan und Mitsubishi hat bewegte Jahre hinter sich. Alle drei Hersteller wollen in den nächsten Jahren schrittweise elektrisch werden und alles daransetzen, den eigenen CO2-Ausstoß so schnell wie möglich weiter herunterzufahren. 
Die drei Hauptmarken des französischen Autokonzerns haben die Welt unter sich aufgeteilt. Während Renault und der günstige Ableger Dacia in erster Linie die europäischen Kunden mit passenden Modellen versorgen sollen und Südamerika bedienen, hat Mitsubishi die Verantwortung für Asien – und Nissan vorrangig für Nordamerika.

Ab 2030 nur noch neue Elektro-Renault in Europa

Die Pläne, wie CO2 eingespart werden soll, sind höchst unterschiedlich; doch das große Ziel ist dasselbe: CO2-neutral bis spätestens 2050.  Renault erfindet sich für den Kernmarkt Europa seit rund zwei Jahren neu. Ab dem Jahre 2030 wollen die Franzosen zumindest in Europa nur noch rein elektrische Fahrzeuge verkaufen.
Luca de Meo, CEO von Renault, vor der Studie 4EVER Trophy. Das Auto zitiert Stilelemente des legendären R4 und soll 2025 sein Nachfolger werden.
Bild: Renault

Um bis dahin nachhaltiger zu werden, will der Autobauer mit dem neu gegründeten Unternehmen "The Future is Neutral" eine Vorreiterrolle in der Automobilindustrie einnehmen. Ziel der in Düsseldorf ansässigen Firma, die eigene Kreislaufwirtschaft innerhalb der Wertschöpfungskette neu zu denken. Dabei will Renault sein Know-how sowie neu entwickelte Lösungen der gesamten Autobranche zur Verfügung stellen.

500 Millionen Euro für Kreislaufwirtschaft

Insbesondere soll der Recyclinganteil der Neufahrzeuge von aktuell 20 bis 25 Prozent deutlich erhöht werden. Hierfür will Renault in den kommenden Jahren immerhin 500 Millionen Euro investieren. "Mit 'The Future is Neutral' machen wir einen weiteren Schritt in unserem langjährigen Engagement für die Kreislaufwirtschaft“, erklärt Renault-CEO Luca de Meo. Es handele sich um ein neues Unternehmen, das alle industriellen und technologischen Ressourcen ebenso wie das Netzwerk strategischer Partner bündelt. De Meo ergänzt: "Unser Ziel ist es, das Recycling in eine neue Ära zu führen und der europäische Marktführer im Bereich der Kreislaufwirtschaft zu werden."
Die Renault Tochtergesellschaft Gaia betreibt am Standort der Refactory Flins beispielsweise die Reparatur von Akkus, die Sammlung und Wiederverwendung von Teilen sowie das Recycling von Materialien aus Altfahrzeugen. Zu den weiteren Partnern zählen Indra, mit mehr als 370 zugelassenen Zentren der Marktführer für die Verwertung von Altfahrzeugen in Frankreich, und Boone Comenor, ein Spezialist für das Recycling von Metallschrott aus der Industrie.
Nissan will bis zum Jahre 2050 CO2-neutral unterwegs sein. Um das zu erreichen, soll es zahlreiche neue Elektromodelle geben.
Bild: Nissan

Kooperation mit dem Autokonzern Geely

Eine weitreichende Kooperation mit dem chinesischen Autobauer Geely soll ebenfalls dafür sorgen, effizienter zu arbeiten, um damit Kosten und Aufwände zu reduzieren. Insgesamt sind auf drei Kontinenten 17 Motorenwerke sowie fünf Entwicklungszentren geplant, in denen 19.000 Angestellte verschiedenste Marken in 130 Ländern mit Antriebsmodulen beliefern. Dabei soll es nicht allein um Elektromotoren, sondern auch Hybridantriebe und effiziente Verbrennungsmotoren gehen soll, die über die Marken Renault, Dacia, Geely, Volvo, Lynk & Co, Proton, Nissan und Mitsubishi verteilt werden.
Die Gesamtkapazität der neuen Antriebsmodule soll sich auf über fünf Millionen Verbrennungs-, Hybrid- und Plug-in-Hybridmotoren sowie Getriebe pro Jahr belaufen. "Wir freuen uns, dass wir uns mit Geely auf eine ambitionierte Partnerschaft geeinigt haben, um die Entwicklung von Verbrennungs- und Hybridmotorentechnologien fortzusetzen, die in den kommenden Jahrzehnten ein wichtiger Bestandteil der automobilen Wertschöpfungskette bleiben", so Luca de Meo.
Die Kooperation soll Renault-Nissan-Mitsubishi in die Lage versetzen, mehreren Automobilherstellern weltweit erstklassige Antriebsstrang- und Elektrifizierungslösungen anzubieten und das Marktpotenzial für diese emissionsarme Technologie zu erschließen. Das neue Unternehmen will Partner und Anteilseigner aufnehmen, die bereit sind, einen Beitrag zu branchenführenden, sowohl emissionsarmen wie auch emissionsfreien Ökosystemen weltweit zu leisten. Die unterzeichnete Rahmenvereinbarung soll in diesem Jahr zu einem formellen Zusammenschluss führen.
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Nissan will Elektroautos für alle Kernmärkte bauen

Nissan will bis zum Jahre 2050 CO2-neutral unterwegs sein. Das soll nicht nur durch neue Elektromodelle im Systemverbund mit den Kooperationspartnern Mitsubishi und Renault gelingen, sondern insbesondere durch den sukzessiven Umstieg auf neue Akkutechnologien wie Festkörperbatterien, sondern auch eine nachhaltige Stromerzeugung bei eigenen Gebäuden und neue Produktionsanlagen. Durch das Projekt der Intelligent Factory Initiative will sich das japanische Unternehmen auf eine höhere Energie- und Materialeffizienz setzen.
Ein weiterer Schritt, um Emissionen zu reduzieren: "Wir werden unser Angebot an elektrifizierten Fahrzeugen weltweit weiter ausbauen", sagt CEO Makoto Uchida. Auf den Kernmärkten in Japan, den USA, China und Europa sollen bis Anfang der 2030er Jahre alle neuen Nissan-Modelle elektrisch angetrieben werden. Zeitgleich hat es Nissan zur Aufgabe gemacht, die CO2-Emissionen im Vergleich zu 2019 mindestens um 40 Prozent zu reduzieren.
Mit dem chinesischen Hersteller Geely wird der gesamte Konzernverband kooperieren: Aus China kommen zukünftig Elektromotoren und weitere Komponenten.
Bild: Nissan

So schafft Mitsubishi nachhaltige Fertigungsprozesse

Mitsubishi setzte mit dem ersten Elektroauto i-Miev bereits 2009 auf die Elektromobilität. Doch das Ziel geriet wegen der schwierigen wirtschaftlichen Situation des Unternehmens in den Hintergrund. Dennoch bleibt bei Mitsubishi die Vorgabe, spätestens bis zum Jahre 2050 klimaneutral zu sein.
Das soll nicht nur durch neue Elektromodelle gelingen. Ebenso wie die beiden Konzernpartner Renault und Nissan setzt der japanische Autobauer bei der Fertigung und den Zulieferketten an. Die Lackieranlagen in den japanischen Produktionsstätten Okazaki und Mizushima wurden mittlerweile auf wasserbasierte Lackierverfahren umgestellt. Da lackierte Module und Fahrzeuge nur einmal statt wie bisher üblich zweimal durch die Öfen gefahren werden, spart diese Arbeitsweise massiv CO2-Emissionen ein. Das Werk im japanischen Okazaki wechselte zudem von herkömmlichen Wasserrohrkesseln zu kompakten Durchflusskesseln. Dadurch wurde es möglich, den Dampf effizienter als bisher zu nutzen.

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Ein weiterer Meilenstein ist die Teilnahme am Supply-Chain-Programm teil, das von der Umwelt-NGO CDP betrieben wird. Mitsubishi hat seine Geschäftspartner verpflichtet, Informationen über ihre Strategien und ihr Management in Bezug auf den Klimawandel offenzulegen. Mittlerweile nehmen mehr als hundert Mitsubishi-Zulieferer an diesem Programm teil. Sein Ziel: die vorhandenen Ressourcen möglichst effizient einzusetzen.

Von

Patrick Solberg